NWK84
Meine Frau und ich sind seit 21 Jahren zusammen und seit 19 Jahren verheiratet. Haben 2 Kinder mit 14 und 17 Jahren. Nach einer schwierigen Zeit mit unserem Sohn, dass vor allem meiner Frau sehr viel Energie gekostet hat, begann meine Frau hart an sich zu arbeiten. Sie wollte die Frau sein die sie wirklich. So leben wie es gut für sie ist. Sie hat sich früher so gelebt, wie es von ihr verlangt wurde bzw. wie sie gefühlt hat, sein zu müssen. Diese Entwicklung hat meiner Frau extrem gut getan. Sie ist wie neu geboren, ich habe das Gefühl eine neue noch attraktivere Frau bekommen zu haben. Ich habe mich in dieser Zeit der Veränderung noch mehr in sie verliebt. Leider musste meine Frau bei dieser Veränderung feststellen, dass sie mich nicht wirklich liebt. Sie hat mich aus Liebe geheiratet. Die Chemie hat am Anfang die ersten Jahre ganz gut funktioniert. Aber sie hat sich unsere Partnerschaft oft „schön geredet“. Sachen die sie z.B. an mir gestört haben einfach „übergangen/geschluckt“ Auch die Liebe zu mir, die mit der Zeit abgenommen hat, hat sie sich „schön geredet“. Ich habe davon nichts mitbekommen. Sie hat sich bei mir nie richtig fallen lassen können, ich war ihr immer zu „unsicher“ (von Anfang an) und Ihr hat die emotionale Geborgenheit gefehlt. Seit der Veränderung, seit dem sie an sich arbeitet und so fühlt wie es sich gut anfühlt für sie, erträgt sie da Sachen die sie an mir stören noch weniger. Diese Veränderung begann vor ca. 2 Jahren. Vor 1 Jahr hat sie mir, dass dann erzählt, dass sie diese Veränderung durchmacht. Ich hab das damals aber nicht so ernst genommen (sie hat damals auch noch nicht wirklich erwähnt, dass sie mich nicht mehr lieben kann). Sie hat schon immer wieder angedeutet, dass wir nicht gut zueinander passen und wir uns beide eigentlich nicht gut tun, weil wir beide die Bedürfnisse des anderen nicht stillen können. Ich habe hatte daher im letzten Jahr schon auch Verlustängste, war aber trotzdem der Meinung wir führen eine sehr gute Ehe die dauerhaft hält. Ich habe mich schon auch öfters sehr lieblos und unfair behandelt gefühlt, hab das aber oft auch schön geredet und auf die Belastungen und die Psyche geschoben. Wir haben uns auch viel gemeinsam aufgebaut und oft sehr schöne Zeiten erlebt. Auch wenn´s oft lange intensive Diskussionen gab ich in unserer Ehe. Grundsätzlich hänge ich sehr an meiner Frau. Vermisse sie oft schon nach ein paar Stunden und bin sehr anhänglich. Bei meiner Frau war das nur die erste Jahre so und hat dann stark nachgelassen. Ich habe dadurch auch an mir gearbeitet, damit ich nicht zu abhängig werde von ihr. Zugleich war ich auch dankbar, dass sie keine „Klette ist“, so wie es für viele Frauen üblich ist 😊 Jetzt im September/Oktober war ich gut 3 Wochen nicht Zuhause. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar das mich meine Frau nicht liebt. Wir hatten aber beide die Hoffnung das uns der 3 Wochen Abstand gut tuen würde. Leider war es nicht so. Meiner Frau ist es ohne mich besser gegangen als wenn ich das gewesen wäre. Sie fühlt, sich wenn ich da bin, unter Druck gesetzt. Sie hat das Gefühl sie muss „abliefern“ mir etwas bieten. Nach diesen 3 Wochen haben wir sehr deutlich kommuniziert. Und erst da ist mir bewusst geworden, wie schlimm die Lage ist. Das mich meine Frau nicht lieben kann, und die vielen Jahre vor allem die letzten 2 Jahre extrem schwierig waren für sie. Umso mehr ich da bin für sie, oder mache für sie umso mehr fühlt sie sich unter Druck gesetzt, mir das irgendwie zurückzugeben. Sie kann das aber nicht, weil sich vieles nicht richtig anfühlt. Meine Frau schätzt sehr was ich alles mache. Sie fühlt sich auch hingezogen von mir. Aber mehr gerade nicht. Jetzt stellt sich die Frage: Wie können wir daran arbeiten das unsere Chemie wieder besser wird? Wie kann mich meine Frau wieder lieben? Welche Therapien gibt es dafür? Hat jemand schon was ähnliches durchgemacht Wir sind beide bereit zu arbeiten. Wir wollen beide unsere Ehe retten. Eine langfristige Trennung kommt für uns beide nicht in Frage. Mit dem wissen, dass sie mich nicht liebt, müssen wir aber zumindest einen Weg finden, der uns beide gut tut. Am Besten wär, wenn die Liebe bei meiner Frau wieder zurück. Ich selbst kann mich nicht entlieben. Danke für eure Tipps
Es ist üblich, dass viele Frauen Kletten sind????? 🫣 Ich kenne keine. Spannend finde ich zudem, nach deiner ausführlichen Beschreibung dessen was bei euch nicht mehr vorhanden ist, dass eine Trennung nicht infrage kommt. Von beiden Seiten nicht. Da habe ich viele Fragezeichen inklusive einer fehlenden Antwort auf das "was nun tun". Wäre ich deine Frau, wäre für mich klar was ich täte.
Naja, meist sind die Frauen anhänglicher als Männer. Zumindest empfinde ich das so. Trennung kommt nicht in Frage, weil wir beide alles mögliche unternehmen möchte, dass es wieder passt. Meine Frau desshalb, weil sie weiß wie sehr ich sie liebe, weil sie mich mag und sehr schätz. Sie empfindet ja auch noch was für mich. Aber es fehlt die große Liebe. Ihr fehlt schon immer eine starke Schulter, wo sie sich fallen lassen kann. Wo so emotional gut aufgehoben ist.
PS Also ich erlebe eher Männer als die größeren "Kletten"... ;-) Der Gedanke, mal eine Zeitlang jeder woanders zu sein (zB einer in der Stadtwohnung, einer im Sommerhaus oder sonstwo) ist für meinen Mann schwerer zu ertragen als für mich. Ich finde es hat auch was Verlockendes, mal einfach allein zu sein, für ihn steht im Vordergrund, dass er es traurig findet, nicht zusammen zu sein, auch wenn es nur ein paar Tage oder evt. Wochen wären... Ich finde das schon ein bisschen "klettig" ;-) (auch wenn er mich auch fehlt, wenn wir mal "länger" auseinander sind), und so ähnlich sind auch nicht wenige andere Männer drauf, würde ich sagen... Aber jede/r kennt wohl andere Leute...
Hallo, mein Eindruck ist, dass deine Frau bei ihrer inneren Befreiung etwas über das Ziel hinausgeschossen ist. Sie stellt auf einmal alles infrage, auch Dinge, die eigentlich gut waren, so wie eure Beziehung. Das kann passieren vor lauter Euphorie. Sie scheint aber in Sachen Liebe ein Ideal zu pflegen, das eher aus dem Kino stammt als aus der Wirklichkeit. Nach 21 Jahren Ehe gibt es keine Schmetterlinge mehr im Bauch und keine große Leidenschaft mehr. Die Liebe verändert sich, sie wird ruhiger, beständiger, ist nicht mehr mit den ganz großen Gefühlen verbunden. Viele Menschen verstehen das nur schwer. Deine Frau scheint zu glauben, Liebe sei ständige, totale Erfüllung und dauerhaftes Hochgefühl mit viel Leidenschaft. Aber so etwas bekommt sie dauerhaft in keiner Beziehung, auch nicht bei einem anderen Mann. Ein anderer Mensch kann uns nicht glücklich machen und erfüllen, wenn wir das selbst nicht können. Es ist auch nicht die Aufgabe eines anderen Menschen, uns glücklich zu machen. Da deine Frau sich nicht von dir trennen will, denke ich, dass sie dich sehr wohl noch liebt. Aber eben nicht mehr mit lauter heißblütiger Leidenschaft, wie wenn man frisch verliebt ist. Sehr viele Menschen glauben heute, die Liebe müsste für immer wie im Film sein, und wenn sie das nicht ist, denken sie, sie wäre weg. Aber das stimmt nicht. Ich denke, wenn es für euch noch eine Chance geben soll, müsst ihr jetzt eine Paartherapie machen. Deine Frau kann ihr hochgestecktes, unrealistisches Ideal auf den Prüfstand stellen, und du kannst lernen, dass du es wert bist, geliebt und nicht nur geduldet zu werden. Eine Vermittlung durch eine Fachfrau/einen Fachmann von außen ist dabei sehr, sehr wichtig. Allein werdet Ihr das Thema nicht so lösen können, dass jeder sich wieder aufgehoben, geliebt und zufrieden fühlt. Und für halbe Sachen ist das Leben zu kurz. Da deine Frau noch Interesse an eurer Ehe hat, würde ich jetzt ganz zeitnah einen ersten Vorbesprechungstermin in einer Praxis mit Paarberatung machen, um zu sehen, ob dort die Chemie stimmt. Manchmal braucht es zwei Anläufe, bis man den richtigen/die richtige TherapeutIn gefunden hat. Aber es lohnt sich so sehr. Lasst euch jetzt helfen, damit jeder wieder erkennen kann, was er am anderen hat, auch deine Frau. LG und alles Gute für euch!
Hallo, das was mir dazu einfällt, ist sehr ähnlich dem, was Lillymax schrieb, deshalb schliesse ich mich dem an... Ich schätze das auch so ein. Sie hat durch den "Selbstverwirklichungs-Befreiungstrip" unrealistische Erwartungen entwickelt, du hast anederseits bestimmt auch deine Macken... ;-) und so gibt es wohl einiges an Baustellen in eurer Ehe, bei der Hilfe und Beratung nützlich wären. Denn offenbar liebt ihr euch ja "irgendwie" doch noch, so wie ich es verstehe? PS Auch würde ich an deiner Stelle nicht allzu beflissen deiner Frau um jeden Preis gefallen wollen, im Sinne jeder Laune nachzugeben und ständig zu beteuern, wie eifrig du an dir "arbeitest"... das kann auch übertrieben wirken und ist dann nicht hilfreich. Sie sollte sich deiner nicht zuuu sicher sein. ;-) An euch und eurer Ehe "arbeiten" müsst ihr, wenn schon, dann beide. Alles Gute!
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