Iri.Ni
Hallo ihr Lieben :) Mein letzter Beitrag ist ein wenig her, daher lasst mich kurz die Geschehenisse der letzten Zeit kurz zusammenfassen: Mein Mann befindet sich nun (nach knapp zwei Jahren) kurz vor der Abschlussprüfung für seinen Meister und hat momentan auch Lernurlaub. Dementsprechend angespannt ist er auch. Ich weiß, wie anstrengend das ist, ich habe selbst vor zwei Jahren berufsbegleitend meinen Fachwirt gemacht. Da es bei uns leider weiterhin mit einer SS auf natürlichem Wege nicht geklapp hat, sind wir nun seit August in der Kinderwunschklinik. Wir machen zunächst ein paar Zyklen lang ein Monitorin und erst danach die Eileiterdurchgängigkeitsprüfung bzw. erneutes Spermiogramm bzw. IUI. Der erste Zyklus hat leider nicht geklappt, befinde/befand mich diesen Monat also im zweiten. Und ich hatte dieses Mal sogar Symptome, die ich davor nie hatte (auch vor dem Vorhaben, schwanger zu werden). Entsprechend hoffnungsvoll war ich. Umso enttäuschter war ich dann nach dem negativen Test. Ich war so traurig, dass ich weinen musste. Und anstatt dass mein Mann mich mal in den Arm nimmt, saß er einfach nur da und hat mich "ignoriert". Das hat mich noch mehr verletzt, als der Test, denn ich habe mich so einsam gefühlt. Ich habe mich dann für den Rest des Tages zurückgezogen, auch, um selbst runterzukommen. Abends habe ich ihn dann gefragt (wirklich NICHT vorwurfsvoll!!), wieso er mich nicht mal in den Arm nehmen konnte, obwohl er gesehen hat, dass es mir offenbar schlecht ging. Er meinte "du bist ja weggegangen". Ich meinte, dass ich lang genug da war. Er schwieg. Gestern habe ich ihm dann nochmal versucht zu erklären, dass ich mich zurückgewiesen und in meiner emotionalen "Not" alleingelassen gefühlt habe und ihn als meinen Partner gebraucht hätte. Er sagte, dass ich mich dazu entschieden hätte, traurig zu sein und selbst damit klarkommen solle, es sei ja nicht seine Aufgabe. Ich meinte, dass man sich doch als Partner gegenseitig unterstütze, bei Dingen, die dem anderen wichtig seien. Er könne sich in seiner jetzigen Situation nicht mit mir und dem Kinderwunsch befassen, es gebe wichtigere Dinge. Dabei frage ich mich, ob es keine Dinge gibt, die parallel laufen können/müssen, das ist doch kein Widerspruch?! Bei allem Verständnis dafür, dass er wegen der bevorstehenden Prüfung angespannt ist. Aber ich finde es unglaublich gemein, a) sowas zu sagen und b) mich zu ignorieren, obwohl es mir schlecht geht. Ein kurzes in den Arm nehmen und trösten ist ja wohl kein Ding der Unmöglichkeit. Ein unerfüllter Kinderwunsch ist für beide Partner belastend, egal, ob man es zugibt oder nicht. Es macht was mit einem. Ich weiß, dass mein Mann, wenn er mit starken Gefühlen konfrontiert wird, leicht überfordert ist und sich zurückzieht/dicht macht. Das löst bei mir eine Art "Angst" aus, dass ich/meine Gefühle nicht wichtig/gut genug sind. Während ich das Gespräch und den Austausch suche, verschränkt er sich und redet am liebsten gar nicht über sowas. Ich glaube, dass er das nicht mal wirklich mit sich selbst bespricht, auch wenn er anderes behauptet. Ist natürlich schwierig, auf einen Nenner zu kommen, wenn es unterschiedliche Bedürfnisse sind. Ich möchte jetzt hier kein Bashing gegen irgendwen lostreten, eher vielleicht ein wenig Verständnis für meine Situation oder was ich vielleicht tun kann?
ich habe verständnis für deine situation und würde mir an deiner stelle für das in den arm nehmen jemand anders suchen. nicht zwingend einen anderen/neuen partner sondern einfach jemanden der dich da emotional besser auffangen kann - ein*e freund*in, schwester, bruder, mutter, vater, whatever. ich weine mich gerne bei meiner mutter aus. mein mann ist zwar kein totalausfall diesbezüglich aber er tendiert, wie viele männer, bei hilflosigkeit seinerseits zu ratschlägen statt zu verständnis.
p.s. ich habe nicht verstanden was die überschrift mit dem inhalt des beitrags zu tun hat. wer bittet wen um geduld und für was?
Danke für deine Nachricht 🫶🏼 Ich war immer der Meinung, dass man sich, was dieses Thema betrifft, gegenseitig Halt und Unterstützung geben sollte, weil man halt am nächsten dran ist. Eine Freundin bspw könnte das nicht so verstehen, wie dein Partner, der dich jeden Tag sieht und anders kennt, dachte ich. Aber wahrscheinlich sollte ich mich doch an jemand anderen wenden, zumindest mal bis auf weiteres... Und dein PS ist tatsächlich ein guter Einwand. Vielleicht, ob und bis wohin ich für ihn Verständnis/Geduld hab(en sollte), wenn für mich im Gegenzug keins da ist? Oder ob ich geduldiger mit mir sein sollte? Oder ob ich vllt. übertreibe... in emotionalen Momenten sieht man die Dinge oftmals nicht so klar, wie man es sollte, was ja ein Stück weit normal ist. Ich möchte halt nicht in dieses "Loch" fallen und meiner inneren Schlussfolgerung "er sagt und tut das, weil du ihm wirklich nichts bedeutest" Glauben schenken, verstehst du, was ich meine?
mit geduld oder verständnis hat das mmn nicht viel zu tun. eher mit dem akzeptieren von tatsachen. dein mann ist scheinbar nicht so der emotionale haltgeber und war es auch noch nie. du wünschst dir also etwas von ihm mit dem er sich schwer tut, was er nicht (gut) kann. du kannst jetzt geduldig warten bis eine wunschfee ihn plötzlich in deinen traummann verwandelt - oder akzeptieren dass das wahrscheinlich nie passieren wird. er kann sich ein wenig in die richtung wandeln aber 1. braucht er dabei hilfe und 2. wird er wohl eher keine 180-grad-wende vollziehen können. du hast geweint, er hat das ignoriert, du bist beleidigt weggegangen. warum hast du nicht gesagt: "schatz, ich müsste bitte grad mal feste in den arm genommen werden!" du willst ja nicht nur dass er anders wird als er ist sondern auch noch dass er es aus sich selber heraus wird. face it: das wird nicht klappen. und für deine inneren schlussfolgerungen ist er nicht verantwortlich. wenn du die nicht von selber loslassen kannst suche dir hilfe bei einer beratung/therapie/whatever. sorry, das klingt irgendwie hart wenn ich es nochmal durchlese. das soll es nicht aber ich grad keinen kopf zum umformulieren. sei versichert: es ist lieb gemeint. vielleicht zur versöhnung unser ritual an der stelle: wenn ich in den arm genommen werden möchte zeige ich auf meinen kopf und seine schulter. das hat sich aus "ich brauche grad eine schulter zum anlehnen" entwickelt. und sind wir doch mal ehrlich: die meisten männer fühlen sich geehrt wenn ihre starke, souveräne und immer alles im griff habende frau ihre anlehnungsbedürftigkeit kommuniziert.
ja das würde ich auch sagen. Wenn das von deinem Mann nicht kommt, dann kann vielleicht eine andere Person aushelfen. Es sollte aber idealerweise eine Person sein, die a) nicht allgemein dafür bekannt ist, alles negativ zu sehen und b) eine Person sein, die keinen persönlichen Vorteil daraus ziehen kann, wenn sie einen falsch berät. Wir brauchen wirklich niemanden, der alles negativ sieht und uns dann berät, Schluss zu machen, das macht die Sache nur schlimmer. Und schon gar nicht brauchen wir eine/n Freund/in des anderen Geschlechts, der/die auf diese Weise die Beziehung sabotiert um selbst den Platz einnehmen zu können. Sowas hab ich schon bei zwei Bekannten miterlebt, eklig.
Ich glaube ja, dass das typisch männlich und typisch weiblich ist. Und das die Hormone da ihr Mütchen dazu beitragen. Es mag Männer geben die Dich in den Arm nehmen, aber ich kenne da eher Männer wie dein Mann. Das akzeptiere ich als Frau oder lass es. Gefühlsdudelei ist eher weiblich. Mein Mann würde wie Deiner reagieren. Ich lebe aber schon ü25 Jahre zusammen, damit kann ich umgehen. Ich hab Freundinnen bei denen ich mich ausheulen kann ob der fehlenden männlichen Sensibilität.
Hallo,
du beschreibt in dieser Szene ja ziemlich genau das häufigste Problem zwischen Mann und Frau: dass Männer mit den starken Gefühlen von Frauen oft überfordert sind. Mein eigener Mann ist wirklich toll, aber in solchen Situationen reagiert er manchmal ähnlich. In anderen Situationen wiederum kann er mich ganz gut trösten, aber wenn es um Kinderwunsch- oder Schwangerschaftsthemen ging (wir brauchten damals auch eine Kiwu-Behandlung), konnte er da auch nicht richtig drauf einsteigen.
Ich weiß, das ist sehr enttäuschend. Aber manchmal zeigen Männer ihre Unterstützung einfach anders als Frauen, z.B. durch praktische Hilfe, oder indem sie einen auf ihre sachliche Art wieder runterholen aus dem Gefühls-Chaos. So was wirkt auf eine Frau natürlich lieblos, aber das ist es eigentlich nicht. Es ist einfach eine andere Art, mit solchen Situationen umzugehen. Dein Mann unterstützt euren gemeinsamen Kinderwunsch ja auch dadurch, dass er die stressige Kiwu-Behandlung mitmacht. Das macht bei weitem nicht jeder Mann, es gibt auch welche, die keine Kiwu-Klinik betreten.
Mein Mann ist bei Krisen oft eher konstruktiv und optimistisch und kann sich auf Negatives, Enttäuschung und Tränen wenig einlassen, weil er die nicht hilfreich findet. Es ist seine Art, damit umzugehen. Deiner scheint ähnlich zu sein.
Weißt du, das Ding ist: Männer und Frauen nicht sind gleich. Das weiß eigentlich jeder, aber man macht sich selten klar, dass dies wirklich auch bei ganz profunden Dingen gilt. Würde dein Mann emotional genau so reagieren, wie deine beste Freundin, wäre er eine Frau. Er ist aber nicht deine beste Freundin, und das wird er auch nie sein. Deshalb ist es so unheimlich wichtig, als Frau enge Freundinnen zu haben, denn die sind wirklich die richtige Adresse für solche Nöte, sie können ganz anders damit umgehen.
Dein Mann wird sich nicht um 180 Grad drehen. Aber vielleicht kann er ein bisschen besser auf dich eingehen, wenn auch er sich in seinen Nöten von dir mehr gesehen fühlt. Vielleicht wünscht dein Mann sich insgeheim ein wenig mehr Zuwendung von dir in dieser stressigen Lernzeit? Ein bisschen was kann das schon ausmachen. Oft ist jeder so sehr mit sich selbst und seinen eigenen inneren Themen beschäftigt, dass er die Nöte des anderen gar nicht sieht oder denkt: Och, der schafft das schon. Aber man muss dem anderen immer auch Liebe zeigen und schenken und darf das im Alltag nicht untergehen lassen.
LG und *daumendrück*, dass es bald klappt mit dem Schwangerwerden!
Liebe Bonnie, Du beschreibst zu 100% meinen Mann und unsere Situation. Er kann schon in emotionalen Momenten für mich da sein, gerade in jüngster Vergangenheit erst. Vielleicht war ich gerade deshalb so enttäuscht, weil ich weiß, dass er auch anders kann. Diese kalte Art war halt absolut verletzend und hat mich vor den Kopf gestoßen. Für mich wäre es in so einer Situation selbsterklärend, dass man eine traurige Person mal in den Arm nimmt oder zumindest mal Hilfe anbietet. Aber ja, wie du schreibst, Männer und Frauen sind nicht gleich. Und es ist für mich keinesfalls selbstverständlich, dass er mit mir diesen Schritt in die Klinik gemacht hat. Wie dankbar ich ihm bin, habe ich mehrmals zum Ausdruck gebracht. Ich dachte halt, dass man sich gegenseitig der beste Gesprächspartner in dieser Sache ist. Vielleicht lag ich da falsch. Ich werde versuchen, meinen "Ballast" mit diesem Thema tatsächlich mit anderen Personen zu besprechen.
Also ich finde überhaupt nicht dass du falsch liegst. Den weinenden Partner zu ignorieren ist ein absoluter Arschloch-Move und das Geschlecht ist dafür keine Entschuldigung. Auch Männer können sehr wohl lernen, mit sowas umzugehen, man muss nur sehr klar kommunizieren was man von ihnen braucht. Am besten natürlich in einer ruhigen Minute. Und wenn du ihm wichtig bist und du ihm erklärst wie viel die seine Unterstützung bedeutet, wird er auch sein bestes tun, um für dich da zu sein.
aber sie hat ja eben nicht kommuniziert, sie ist beleidigt weggegangen. wie soll er da wissen dass er gerade einen "arschloch-move" gemacht hat? es sei denn du unterstellst dass er das wusste und es dennoch tat. dann ist er aber kein fall für ein ruhiges gespräch unter erwachsenen sondern für den scheidungsanwalt.
Hey :) Ich bin neu hier und bin grade ganz positiv erstaunt darüber, dass keine der anderen Antworten "dann mach doch Schluss" oder sowas enthielt. Ich glaube ich mag es hier! :) Das sehe ich im Internet oder wenn man Freunde fragt nämlich viel zu oft. Keiner hat mehr wirklich Lust sich anzuhören was andere für Probleme haben und hauen direkt mit der Keule drauf, als wären Beziehungen heutzutage gar nichts mehr wert. Wie ich hier schon unter eine der anderen Antworten kommentiert habe, bin ich auch dafür dass du dich damit vertrauensvoll an eine andere Person in deinem Umfeld wendest, Freund/in Mutter/Vater, Kollege/in, irgendwie sowas, aber jemand der keinen Vorteil davon hat dir die Beziehung schlechter zu reden, als sie tatsächlich ist. Dann kannst du dir diese Belastung von der Seele reden ohne dass dein Holzkopf von Mann ein rauchendes Köpfchen bekommt ^^
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