Frage: Schimmelsporen in der Atemluft

Hallo, wir versuchen seit einem halben Jahr ein Kind zu bekommen. Gestern habe ich gehört, wie Kollegen sagten, dass sie vermuten, dass in unserem externen Gebäudeteil Feuchtigkeit und auch Schimmel in den Wänden sei. Es handelt sich dabei um eine Art fester Container, der wahrscheinlich ursprünglich nur kurzfristig eingesetzt werden sollte, nun aber schon recht lange dort steht. Die Außenwände scheinen aus Metall mit einer dünnen Isolierung zu bestehen. Die Innenwände scheinen gemauert o.Ä. zu sein. Da an manchen Stellen Deckenplatten fehlen, kann man erkennen, dass darüber noch ca. ein halber Meter Hohlraum bis zum Flachdach ist. Ich arbeite ca. 9 Stunden die Woche auch in diesem Gebäudeteil (max. 3 Stunden am Tag an 4 Tagen in der Woche). Ich habe mich daraufhin umgesehen, habe aber nur an einer Außenwand gesehen, dass die Wandinnenverkleidung, die anscheinend aus dünnen Spannplatten besteht, unten Wasserschäden aufweist und dass auf manchen Deckenplatten leichte Wasserränder zu sehen sind. Hinweise auf Schimmel konnte ich nicht entdecken, was ich auch für relativ unwahrscheinlich halte, weil die Außenwände - wie gesagt - nicht gemauert sind. An den Innenseiten konnte ich nichts entdecken. Falls nun aber dennoch ein Schimmelbefall der Wände vorliegen sollte, den man von außen nicht sehen kann, habe ich mehrere Fragen: 1.) Können Pilzsporen in die Atemluft gelangen? 2.) Könnte das Einatmen dieser Sporen in dem von mir beschriebenen Umfang von 9 Stunden die Woche eine Schwangerschaft verhindern? 3.) Könnte das Einatmen dieser Sporen im beschriebenen Umfang ein entstehendes Kind schädigen und sollte ich daher sobald ein positiver Schwangerschaftstest vorliegt, meinen Chef darum bitten, nicht mehr in diesem Gebäudeteil arbeiten zu müssen? Wäre es dann schlimm, eventuell noch einige Tage dort arbeiten zu müssen? Bis zum Ausbleiben der Periode gilt ja sowieso das Alles-oder-Nichts-Prinzip, das heißt, eventuelle Schädigungen würden sich selbst reparieren, oder? Mein Eisprung ist eher spät im Zyklus (meine letzten fruchtbaren Tage waren laut Ovulationstest am 21. und 22.5., obwohl ich am 4.5. meine letzte Periode hatte und mein Zyklus eher 28 Tage und kürzer ist). Ich könnte also schwanger sein und müsste am Montag wieder in diese Räume (ich könnte meinen Chef aber erst danach sprechen, vielleicht sogar erst am Dienstag oder Mittwoch) und das wäre dann ja schon außerhalb der ersten zwei Wochen. Vielen Dank für Ihre Antwort!

Mitglied inaktiv - 31.05.2013, 07:41



Antwort auf: Schimmelsporen in der Atemluft

Der Schimmelpilz produziert Mykotoxine (Aflatoxine) mit leberschädigender und krebserzeugender Wirkung. Beim Menschen konnte ein Übergang von Aflatoxinen über die Plazenta nachgewiesen werden. Sofern keine andauernde Aufnahme von Aflatoxinen in großen Mengen (z. B. über verschimmelte Nahrungsmittel) erfolgt, ist nicht mit einem erhöhten fetalen Schädigungsrisiko zu rechnen. Pilzsporen können grundsätzlich über die Atemluft aufgenommen werden. Diese Form der Exposition verhindert weder die Entstehung einer Schwangerschaft noch führt sie zu einer Beeinträchtigung der kindlichen Entwicklung. Sie dürften sich daher auch in der Schwangerschaft grundsätzlich in den beschriebenen Räumlichkeiten aufhalten, zumal ja nach Ihrer Einschätzung dort auch keine Hinweise auf Schimmelbefall vorliegen. Nebelfluide für gebräuchliche Nebelmaschinen bestehen hauptsächlich aus destilliertem Wasser und Propylenglycol. Das National Toxicology Program Center for the Evaluation of Risks to Human Reproduction bewertete 2004 ausführlich die reproduktionstoxikologischen Daten zu Propylenglykol. Dabei wurde kein Hinweis auf Störung der menschlichen Fortpflanzung durch Propylenglykol entdeckt (NTP-CERHR Expert Panel 2004).

von Dr. Wolfgang Paulus am 03.06.2013



Antwort auf: Schimmelsporen in der Atemluft

Noch ein kleiner Nachtrag zu meiner Frage: ich habe heute morgen einen Schwangerschaftstest gemacht und er war positiv. Gestern Abend waren wir auf einer Hochzeit und im Saal wurde vom DJ auch eine Nebelmaschine betrieben. Kann das Einatmen des künstlichen Nebels schädlich für das Kind sein (ca. 3 bis 4 Stunden)? Heute bzw. morgen sind die zwei Wochen seit dem Eisprung rum. Wahrscheinlich gilt dann noch das Alles-oder-Nichts-Prinzip, oder?

Mitglied inaktiv - 02.06.2013, 14:08



Antwort auf: Schimmelsporen in der Atemluft

Laut unserer Verantwortlichen wurde vor ca. 3 Jahren in verschiedenen Räumen des Hauptgebäudes eine Raumluftanalyse gemacht, weil das gesamte Gebäude auf einem Sumpfgebiet gebaut wurde und bei Renovierungsarbeiten unter einem Bodenbelag alles moderig war. Damals gab es anscheinend keine Anzeichen für eine Belastung der Atemluft (in dem Außengebäude wurde aber anscheinend nicht gemessen). Potentiell ist also mein gesamter Arbeitsplatz durchfeuchtet. An den Wänden innen ist allerdings nirgends etwas zu sehen und die Raumluftanalyse hat ja auch nichts ergeben. In einem Raum des Außengebäudes hat sich letztes Jahr ein Maler die Wände angesehen und sie für schimmelfrei befunden. Ich muss also davon ausgehen, dass sich in der Luft keine Schimmelsporen befinden. Andere Kolleginnen haben ja auch schon ihre Schwangerschaft über in diesen Gebäuden gearbeitet und haben gesunde Kinder bekommen. Dennoch würde ich mich über eine kurze Einschätzung Ihrerseits (auch bezüglich der Nebelmaschine) freuen.

Mitglied inaktiv - 03.06.2013, 13:54



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