Frage: Ortoton in der Stillzeit

Sehr geehrter Dr. Paulus, Mein Arzt möchte mir wegen akuter fürchterliche Schmerzen in meinem Schultergelenk und der Muskulatur Ortoton verschreiben (Diagnose "Frozen Shoulder" im Akutstadium, Behandlung seit 3 Wochen). Da ich meinen 3 jährigen Sohn noch ab und zu stille (morgens nach dem Aufwachen, nachmittags nach der Kita und abends zum Einschlafen) müsste ich seiner Meinung nach Abstillen, wenn ich das Medikament einnehme. Auf der Seite Embryotox habe ich gefunden, dass das Medikament in der Stillzeit wirklich eher nicht angewendet werden soll. Ein Abstillen würde hier ein ziemliches Drama seitens meines Kindes auslösen und wäre für mich die letzte Option. Ich nehme bereits NSAID und habe trotzdem noch starke Schmerzen bei jeder Bewegung. Des Weiteren habe ich Muskelkrämpfe. Was würden Sie mir raten? Falls ich das Medikament doch nehmen könnte, welcher Zeitrahmen wäre noch akzeptabel (z. B. Tage/Wochen? Gibt es verträglichere Alternativen zu dem Medikament (außer NSAID)? Ganz herzlichen Dank! Ulrike

von UlrikeJ am 22.11.2019, 11:31



Antwort auf: Ortoton in der Stillzeit

Methocarbamol bzw. seine Metaboliten wurden in Tierversuchen mit Hunden in die Milch ausgeschieden. Es liegen bislang keine Untersuchungen vor, ob Methocarbamol bzw. seine Metaboliten beim Menschen in die Muttermilch übergehen. Methocarbamol sollte daher nach Empfehlung des Herstellers in der Stillzeit nicht eingesetzt werden (Fachinfo Orton 2015). Allerdings ist bei einer relativ kurzen Halbwertszeit von 2 Stunden spätestens 10 Stunden nach der Einnahme nicht mehr von messbaren Wirkstoffspiegeln in Blutbahn bzw. Muttermilch auszugehen. Angesichts der beschriebenen Beschwerden stellt sich allerdings die Frage, ob Sie mit der Einnahme von Ortoton wesentlich mehr Wirkung erzielen als z. B. mit täglich 1.800 mg Ibuprofen, was mit dem Stillen ebenfalls vereinbar wäre.

von Dr. Wolfgang Paulus am 25.11.2019



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