Cyanogene Glycoside in Leinsamen können Blausäure freisetzen (ca. 50 mg Blausäure auf 100 g Leinsamen). Der geringe Wassergehalt der Samen, der saure pH-Wert im Magen und der Abbau durch Rhodanasen verhindert jedoch Vergiftungen bei Aufnahme normaler Mengen. Jede vorherige Erhitzung durch Backen, Kochen oder Braten zerstört die Glykoside darüber hinaus.
Die primäre Giftwirkung von Blausäure besteht in der Blockade der Sauerstoff-Bindungsstelle in der Atmungskette der Körperzellen. Bei dem von Ihnen beschriebenen Konsum von Leinsamen sind sicherlich keine Dosen von Blausäure freigesetzt worden, die zu einem Sauerstoffmangel im mütterlichen bzw. kindlichen Organismus führen.
von Dr. med. Wolfgang Paulus am 16.12.2014

- Leinsamen und Blausäure - Marie_22 12.12.14, 13:40
- Re: Leinsamen und Blausäure - Dr. med. Wolfgang Paulus 16.12.14

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