Frage: Flammazine in der Schwangerschaft

Ich habe mir am 23.12 eine Verbrennung 2. Grades zugezogen und war deshalb im Krankenhaus. Der Arzt wusste von meiner Schwangerschaft und hat mir mit Flammazine einen Salbenverband gemacht. Diesen bekam ich dann alle 2 Tage und die Ärzte wussten über meinen Schwangerschaft Bescheid, deshalb habe ich mir hier keine Gedanken gemacht. Ein anderer Arzt im Krankenhaus sagte dann, als er den Verband wechselte, dass die Salbe antiobiotische Wirkung hat und ich fragte, ob das nicht schlimm ist. Dann ist er erschrocken und sagte wußten die Ärzte das? Er hat gesagt, dass es nicht empfehlenswert ist, da hier keine Erfahrungswerte vorliegen. Jetzt bin ich sehr unsicher. Ist es schlimm, dass ich den Salbenverband bekommen habe? Kann hier etwas passieren mit dem Baby? Über eine Antwort freue ich mich. Viele Grüße

von Kris1982 am 02.01.2015, 09:23



Antwort auf: Flammazine in der Schwangerschaft

Das Collaborative Perinatal Project registrierte keine Zunahme angeborener Anomalien nach Anwendung von Sulfadiazin-Silber bei 95 Schwangeren im I.Trimenon bzw. 293 Patientinnen zu einem beliebigen Zeitpunkt der Schwangerschaft (Heinonen et al 1977). Auch der Tierexperimente ergaben keinen Anhalt für eine Fruchtschädigung. Da nur ein geringer Teil Sulfadiazin bei äußerlicher Anwendung vom Körper aufgenommen wird, ist nicht mit einer kindlichen Schädigung zu rechnen, zumal Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 03.01.2015



Antwort auf: Flammazine in der Schwangerschaft

Das Collaborative Perinatal Project registrierte keine Zunahme angeborener Anomalien nach Anwendung von Sulfadiazin-Silber bei 95 Schwangeren im I.Trimenon bzw. 293 Patientinnen zu einem beliebigen Zeitpunkt der Schwangerschaft (Heinonen et al 1977). Auch der Tierexperimente ergaben keinen Anhalt für eine Fruchtschädigung. Da nur ein geringer Teil Sulfadiazin bei äußerlicher Anwendung vom Körper aufgenommen wird, ist nicht mit einer kindlichen Schädigung zu rechnen. Wenn Sulfonamide in den letzten Tagen vor Geburt oral in hohen Dosen eingenommen werden, kann es beim Neugeborenen durch Verdrängung von Bilirubin aus der Plasmaeiweißbindung zu einer verstärkten Gelbsucht kommen. Das ist jedoch bei äußerlicher Anwendung in der aktuellen Phase der Schwangerschaft nicht zu befürchten, so dass Sie keinesfalls „Hirnschädigungen“ durch erhöhte Bilirubin-Werte befürchten müssen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 09.09.2015