Hat sich das Stillen gut eingespielt, kannst du auch ohne Kind für längere Zeit das Haus verlassen: Bist du länger weg, als die Pause zwischen zwei Stillmahlzeiten, pumpst du die Milch für die nötigen Mahlzeiten ab.
Unterschiedliche Milchpumpen
Um Muttermilch abzupumpen, kannst du Handpumpen oder elektrische Pumpen verwenden. Gute Milchpumpen sind schonend für die Brustwarzen und entleeren die Brust effektiv. Bei schlechten Pumpen kann das Abpumpen schmerzhaft sein und lange dauern. Das größte Problem beim Abpumpen ist der Milchspendereflex, der durch falsches Pumpen ausbleibt. Deshalb musst du das Pumpen einige Male üben, bis es gut klappt. Achte auch darauf, dass der Brusttrichter gut sitzt und nicht zu groß oder zu klein ist. Falls du bei der Auswahl und Anwendung Schwierigkeiten hast, solltest du dich von einer Stillexpertin beraten lassen.
Gute Milchpumpen sind so konzipiert, dass sie den natürlichen Trinkvorgang des Babys nachahmen. Effektiv aber auch teuer sind elektrische Kolbenpumpen, bei denen die Saugstärke und das Pumpintervall selbst eingestellt werden können. Um den Milchspendereflex auszulösen, eignen sich etwa 120 Zyklen pro Minute und ein niedriges Vakuum. Dies entspricht der Stimulationsphase beim Stillen. Fängt die Milch an zu laufen, wird die Saugfrequenz niedriger und das Vakuum höher eingestellt, um die Brust effektiv zu entleeren. Das Vakuum sollte auf das Maximum eingestellt sein, das du ohne Schmerzen ertragen kannst.
Sprich mit deinem Arzt. In manchen Fällen kann eine elektrische Pumpe auch verschrieben werden. Apotheken stellen elektrische Pumpen zum Ausleihen zur Verfügung. Wenn du nur ab und zu Milch abpumpen möchtest, ist eine einfache Handpumpe ausreichend. Bei Handmilchpumpen kannst du die Pumpfrequenz und das Vakuum bei den meisten modernen Modellen ebenfalls anpassen. Zum Starten des Milchspendereflexes drückst du kurz und häufig den Hebel. Wenn die Milch spritzt, drückst du den Hebel tiefer und seltener. Handpumpen gibt es preiswert in Drogerien und Apotheken oder im Internet zu kaufen. Sie sind leicht, leise und handlich und für gelegentliches Abpumpen ideal.
Häufiges Abpumpen steigert die Milchmenge
Wie oft eine Mutter Milch gewinnen muss, ist sehr individuell und hängt auch davon ab, was mit dem Abpumpen bezweckt wird. Soll die Milchmenge allgemein gesteigert werden, muss häufiger abgepumpt werden und am besten so effektiv, dass die Brust entleert ist. Sollen nur vereinzelt Mahlzeiten ersetzt werden, kann die Mutter etwa eine Stunde nach dem Stillen abpumpen. Hat das Baby die Brust nicht leer getrunken, kann man auch gleich nach dem Stillen abpumpen. Um eine vollständige Stillmahlzeit zu erhalten, ist es sinnvoll, mehrmals kleinere Mengen von 20 bis 30 ml abzupumpen. So ist gewährleistet, dass das Baby beim nächsten Stillen auch noch satt wird an der Brust und die Balance von Angebot und Nachfrage bleibt erhalten. Die gewonnene Milch kann der Papa oder der jeweilige Babysitter dem Baby geben. Entweder aus dem Fläschchen oder - um eine Saugverwirrung zu vermeiden - von einem Löffel oder aus einem Fütterungsbecher.
Hygienisches Abpumpen
Gute Hygiene ist beim Abpumpen und bei der Fütterung mit dem Fläschchen sehr wichtig. Vor dem Abpumpen solltest du dir die Hände gründlich mit Seife waschen. Die Brust muss nicht gewaschen werden. Die Teile der Pumpe, die mit Milch in Berührung kommen, sowie das Fläschchen samt Sauger müssen nach Gebrauch gründlich abgespült werden. Die Fläschchen und Sauger sollten besonders bei sehr kleinen Babys ausgekocht werden oder in einem Dampfsterilisator, einem sogenannten Vaporisator, erhitzt werden. Bei Babys ab sechs Monaten genügt es, wenn du die heiß abgespülten Pumpenteile sehr gründlich von Hand abspülst.