Hallo!
Ich habe begonnen für meinen Sohn (5 Monate alt) Brei zu kochen.
Kann ich dafür normales Obst/Gemüse aus dem Laden nehmen oder sollte ich auf Bio achten?
Wenn ja warum???
Bei uns zu hause gibt es sonst nicht unbedingt Bio, also ich achte beim Einkauf nicht unbedingt darauf...
Vielen Dank!
LG Nicole
von
Wuselmama
am 04.01.2013, 20:08
Antwort auf:
Muss es Bio sein?
Hallo Nicoel
Das Selberkochen ist momentan ein großer Trend, weil viele Mamas ihre Babys gerne bekochen möchten, um sie schon von klein auf an den Geschmack von selbst gekochten Speisen zu gewöhnen. Ob es sinnvoll ist, von Beginn an Selbst zu kochen, um langfristig gesündere Essvorlieben beim Nachwuchs zu fördern, lässt sich nicht sagen. Die Geschmacksbildung dauert mehrere Jahre. Es ist viel mehr der Umgang mit dem Thema Essen, der sich in vielen Bereichen auswirkt. Besonders die Phase der Familienkost ist wichtiger Bestandteil. Und nicht zu vergessen, jedes Kind ist anders.
Koche ruhig für deine Kleine, wenn es dir Freude bereitet. Denn auch solche Emotionen schwingen mit und fördern die Bereitschaft zu essen, und wenn es nicht anders geht, auch mit Produkten, die nicht aus Bioproduktion stammen.
Wenn du die Wahl hast, solltest du Bioprodukte (frisch und nicht welk) vorziehen. Idealerweise nimmt man für Babybrei möglichst schadstoffarme Produkte aus Bioanbau, die ausserdem regional erzeugt, saisonal und markfrisch sind.
Babybrei im Gläschen ist üblicherweise im Hinblick auf Schadstoffbelastung ideal. Auch wenn das Produkt nicht als "bio" deklariert ist. Babynahrung (Produkte zur Ernährung von Säuglingen) unterliegt der Diätverordnung und hat damit verbindliche Grenzwerte, betreffs Schadstoffe (Höchstmengen an Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Vorratsschutzmitteln). Sie sind schadstoffarm (weniger Nitrat z.B., evtl weniger Pestizidrückstände). Sie werden ständig kontrolliert um diese Grenzwerte nicht zu überschreiten. In der Diätverordnung ist auch die Kontrolle der mikrobiologischen Beschaffenheit von Säuglingsnahrungen und die Kennzeichnung von Zusatzstoffen vorgeschrieben.
Seit 1. April 1999 müssen laut den EU-Richtlinien in allen Säuglingsnahrungen eine bestimmte Menge an Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sein.
Bei den einzelnen Marken gibt es Unterschiede. Zwar unterliegen alle Babyprodukte strengen Richtlinien, nämlich der Diätverordnung (EU-weit, siehe oben), die bestimmte Grenzwerte für bestimmte Stoffe vorgibt etc, dennoch haben die einzelnen Hersteller einen Spielraum innerhalb der Vorgaben, den sie unterschiedlich nutzen.
Manche Firmen haben (firmenintern festgelegt) )strengere Vorschriften und Auflagen als gesetzlich gefordert. Hinsichtlich der Rezepturen gibt es unzählige verschiedene Variationen der verschiedenden Breitypen. Auch in diesem Punkt können sich die Breie verschiedener Firmen voneinander unterscheiden.
Auch ist ein bestimmter Vitamin B1-Gehalt für Getreideerzeugnissen (für Babys) vorgeschrieben, wobei auch Baby-Bioprodukte bzw Vollkornprodukte entsprechend angereichert werden müssen. Nur so dürfen sie als Babykost ausgewiesen werden.
Überlege dir, worauf du dein besonderes Augenmerk legst und kaufe entsprechend ein.
Babies und Kleinkinder sind sehr empfindlich. Babies sollten unbedingt schadstoffarm ernährt werden. Ab dem Kleinkindalter sollte möglichst auch eine Kost angeboten werden, die möglichst wenig belastet ist. In der Praxis ist das nicht immer möglich, da man nicht immer die Möglichkeiten hat, solche Produkte (frisch) zu kaufen. Auch spielt natürlich die Einstellung und das Geld eine große Rolle. Ich empfehle immer wieder gerne solche Produkte in Bioqualität zu kaufen die explizit nur füs Baby sind, zw solche die das Kind häufig und gerne isst. Zum Beispiel Bananen oder Äpfel etc. Gibt es ja mittlerweile sogar schon bei Aldi und Lidl.
Getreide und Milchprodukte aus herkömmlicher Produktion sind in der Regel weniger belastet als Obst und Gemüse.
Die negativen Konsequenzen einer schadstoffreicheren Kost machen sich nicht sofort bemerkbar. Es treten mögliche Schädigungen oft erst nach Jahren auf. Der kindliche, wachsende Organismus baut Unweltgifte vermehrt ins Körpergewebe ein. Blei wird bei Kindern 5 mal mehr resorbiert als bei Erwachsenen. Der kindliche Organismus reagiert auch sensibler auf Umweltgifte. Das könnte sich bspw durch Hautirritationen bemerkbar machen.
Auch in Discountern zählen Bioprodukte mittlerweile zum steten Sortiment. Damit man als Verbraucher Bioprodukte klar erkennen kann, wurde 2001 das Biosiegel eingeführt. Zuvor war es manchmal schwierig solche Produkte eindeutig zu identifizieren, weil Bioware jeweils unterschiedlich gekennzeichnet wurde. Einzelne Anbauverbände hatten eigene Logos und unterschiedliche Kriterien, die es einzuhalten galt, wenn Ware als Bioprodukt auf den Markt kommen sollte. Auch andere Bezeichnungen wie "Öko" oder "Natur" waren möglich. Andererseits war es schwierig diese echten Bioprodukte von Pseudoprodukten mit Aufdruck wie bspw "Naturprodukt", "aus kontrolliertem Anbau" zu unterscheiden
Die Nutzung des Bio-Siegels richtet sich nach den Kriterien der EG-Öko-Verordnung. In ihr ist unter anderem Folgendes festgeschrieben:
Verbote:
Verbot der Bestrahlung von Öko-Lebensmitteln
Verbot gentechnisch veränderter Organismen
Verzicht auf Pflanzenschutz mit chemisch-synthetischen Mitteln
Verzicht auf leicht lösliche, mineralische Dünger
Anforderungen:
Abwechslungsreiche, weite Fruchtfolgen
Flächengebundene, artgerechte Tierhaltung
Fütterung mit ökologisch produzierten Futtermitteln ohne Zusatz von Antibiotika und Leistungsförderern
http://www.bio-siegel.de/index.php?id=6
Im Naturkostladen/Reformhaus werden Produkte von Firmen angeboten, die teilweise strengere Richtlinien haben. Namentlich sind das z.B. Bioland oder Demeter, und Anbauorganisationen. Bestimmte Firmen/Hersteller produzieren mit diesen Rohstoffen weiter. Da herrschen strengere Reglements.
Biomilch ist von der Schadstoffmenge ungefähr gleich wie herkömmliche Milch auch. Aber es gibt weitere Qualitätskriterien.
Biomilch unterscheidet sich in der Nährstoffzsammensetzung von konventionell erzeugter Kuhmilch:
Sie enthalte mehr Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E, Beta Carotin und konjugierte Linolsäure (CLA).
Manche Firmen verzichten auf eine Homogenisierung oder mischen die h. mit einer nicht -h. Milch. Auch wird diskutiert ob die Homogenisierung von Kuhmilch eher Allergien gegen diese hervorruft.
Für später gilt:
entscheide nach deinem persönlichen Geschmack. Der Trend geht langsam auch dazu über: regional und saisonal erzeugte Produkte bevorzugen - egal ob bio oder nicht.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 05.01.2013