Hallo Frau Neumann,
mein Kleiner ist jetzt 14 Monate alt. Im ersten Lebensjahr hieß es ja, dass man maximal 200ml Kuhmilch geben soll - wenn überhaupt.
Wie ist es jetzt im Kleinkindalter. Ist Kuhmilch notwendige? Kann oder sollte man sogar darauf verzichten? Soll man Kuhmilch zum trinken anbieten oder reicht es, wenn man zb Müsli mit Milch zu bereitet (zb porridge)? Meine Schwiegermutter ist der Meinung man solle noch gar keine Kuhlmich geben, sondern hafermilch verwenden. Ich denke dann aber immer an den Calciumbedarf.... gibt es Alternativen zur Kuhmilch im Hinblick auf die Calciumaufnahme?
Momentan geben wir ihm jeden Morgen porridge mit Kuhlmich zubereitet. Zum trinken geben wir ihm keine Kuhmilch. Ab und zu gibts noch nen Joghurt....
Mich verunsichert das Thema echt.... man liest so viele unterschiedliche Sachen.....
Ich hoffe, Sie können ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.
Vielen Dank schonmal!
Viele Grüße
Miriam
von
Miriam2.0
am 11.08.2019, 15:23
Antwort auf:
Kuhmilch - ja oder nein?
Hallo Miriam2.0
wie du das bisher schon machst, das ist prima.
für 1-jährige werden täglich ca 300 ml Milch (inklusive Milchprodukte wie Käse, Joghurt) empfohlen. 100 ml Kuhmilch entsprechen ca 100g Naturjogurt (hinsichtlich Eiweiß-und Calciumgehalt). Auch ca 15 g Schnittkäse* wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (pasteurisierter Brie etc) und ca 30-40g Frischkäse ersetzen je 100 ml Kuhmilch. Miteinberechnet werden auch Milchprodukte, welche in Speisen verarbeitet wurden. In Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Pizza, Auflauf, Kuchen und Gebäcken, Pudding, Milchschokoladenprodukte etc.
Sojadrink wäre ab und zu okay. Er sollte eher nur selten den Speiseplan bereichern. Andere Pflanzendrinks könnten täglich zusätzlich gegeben werden. Sie sind allerdings kein Kuhmilchersatz im Hinblick auf die Nährstoffe. Ihre Nährstoffzusammensetzung ist vollkommen verschieden. In der Regel überwiegen die Kohlenhydrate. Pflanzendrinks bieten eine geschmackliche Variation.
Kuhmilch bleibt für die Kleinen vorerst noch weiterhin ein wichtiger Energie-und Nährstofflieferant.
Weitere calciumreiche Lebensmittel:
Mandeln (Mandelmus, in Kuchen, Fruchtriegel)
Sesam (als Mus = Tahin, in Hummus), als Süßspeise
Sonnenblumenkerne (im Brot, zu Salat)
grüne Blattgemüse (Kohlrabiblätter mit verwenden)
Brokkoli (Kochwasser natürlich mitverwenden)
Haferflocken
Datteln (getrocknete (Bio-)Datteln entkernen und klein schneiden)
Sprossen
Calciumreiche Mineralwässer (frag bei deinem Getränkehändler nach, oder vergleiche den Calciumgehalt auf den Etiketten)
Und wusstest du auch, dass Oxalsäure (im Spinat, in Mangold, in Rhabarber) die Calciumaufnahme hemmt? Da die Oxalsäure Calcium gewissermaßen dem Körper entzieht, sollten diese Gerichte (für Kinder) am besten immer mit Milchprodukten kombiniert werden.
Und: sehr eiweißreiches Essen, ein hoher Phosphatgehalt in der Nahrung wie sie bspw in Cola-und anderen Softgetränken, sowie in machen Wurstwaren und diverse Fertigprodukten enthalten sind, hemmen die Aufnahme ebenfalls.
Unerlässlich für die Calciumaufnahme aus der Nahrung, ist übrigens das Vorhandensein von Vit D. Dafür ist es besonders wichtig, dass dein Kind ausreichend häufig draussen toben kann. Achte einfach auf genügend Sonnenlicht (durch die Haut) in Kombination mit Bewegung.
Siehe auch einmal noch hier:
https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Milch_46302.htm
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 13.08.2019