Hallo!
Ich habe eine Frage zur Einführung der Familienkost.
Meine Tochter wird in 3 Wochen 1 Jahr alt und ich führe sie so langsam an unser Essen ran.
Seit 2 Monaten bekommt sie morgens nach ihrer Milchflasche noch ein paar Bröckchen Brot. Bisher mit Frischkäse oder Butter. Jetzt habe ich mal Streichwurst (Bärchenstreich von Reinert) ausprobiert, was ihr sehr gut schmeckt. Nun bin ich aber unsicher ob solche Wurstwaren gut für sie sind, da darin Natriumnitrit enthalten ist, als Konservierungsstoff. Kann sie das essen, oder sollte ich ihr lieber etwas anderes draufschmieren? Und stimmt es, dass Kinder bis zum 6. Lebensjahr keine Rohwurstprodukte (z.B. Salami) essen dürfen?
Beim Mittagessen hat sie jetzt schon ab und an bei uns mitgegessen, dann isst sie jedoch nicht so viel, nur so 100-150g statt wie sonst 220g. Ist das normal so? Ich bin noch etwas unsicher wegen der Zusammensetzung des Essens. Ich achte drauf, dass sie ca. 100g Gemüse und 50g Kartoffeln (oder Kartoffelprodukte, Nudeln oder Reis) bekommt. Allerdings weiß ich nicht, wie ich das mit dem Fleisch machen soll, das kann sie ja noch nicht kauen. Bisher habe ich ihr etwas von der Rindfleischzubereitung aus dem Gläschen drunter getan. Wie oft in der Woche braucht ein Kind ab 1 Jahr denn Fleisch, also wieviel Gramm pro Woche?
Wie ist das mit der Milch? Ist eine spezielle Kindermilch empfehlenswert oder eher Kuhmilch oder halb/halb?
Vielen Dank für eine Antwort!
Hummel04
Mitglied inaktiv - 10.03.2010, 18:18
Antwort auf:
Brotaufstrich / Familienkost
Hallo Hummel04
Mit etwa 10 Lm ist meist die Zeit des größten und schnellsten Wachstums vorbei. Die Babys benötigen nun weniger Nahrung, haben insgesamt weniger Appetit und damit ist die Zeit der Familienkost gekommen.
Mit Beginn des zweiten Lebensjahres sind die Babys wesentlich gewachsen und benötigen nicht mehr so viel Nahrung, um zu wachsen. Das Wachstum geht nun wesentlich langsamer voran. Deswegen können die Portionen bei der Familienkost entsprechend kleiner ausfallen. Und umgekehrt essen die Kinder meist kleinere Mengen. Das liegt dann nicht ! an der Familienkost, die evtl nicht munden würde. In Wachstumsphasen hingegen essen die Kinder dann plötzlich manchmal große Mengen und primär geht es darum, dass die Kleinen satt werden und dabei ein großes Nahrungsangebot kennenlernen.
Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen.
Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller.
Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern.
Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet.
Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren.
Schneide Brot in mundgerechte Häppchen und lass deine Kleine vermehrt selbst essen.
Das Essen musst du nicht abwiegen oder irgendwie besonders zusammenstellen. Gib auch normale Gerichte, die kindgerecht zubereitet wurden.
Auch Kuhmilch kannst du vermehrt einbauen. Auch Zum Trinken kannst du Kuhmilch geben. Mehr Infos findest du hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=30355
Was die Salami betrifft, so gelten die gleichen Empfehlungen wie für Schwangere. Bedenke auch, dass Salami viele weitere Zutaten enthält und recht würzig, bzw salzig ist. Das ist bei sämtlichen Wurstwaren zu bedenken. Können aber gegeben werden.
Würstchen sind nahrhaft, lassen sich gut kauen und schmecken gut. Auch haben sie durchaus Nährwert und Inhaltsstoffe. Manche nur leider einige weniger erwünschte Zusatzstoffe. Ein Kompromiss wäre auf die Zutaten zu achten und evtl welche beim Biometzger zu kaufen, Pökelsalz ist nicht so schlimm und wird auch bei Bioware verwendet. Nur im Babyalter sollte deshalb auf solche Wurstwaren noch verzichtet werden.
Sieh mal bei folgendem Link nach:
http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf
Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben.
Es sollten alle Lebensmittelgruppen vertreten sein.
Kennst du den Ernährungskreis?
Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung.
Sieh mal hier:
http://www.fitkid-aktion.de/upload/bilder/Sonstiges/DGEKreisweb.gif
Ernährungsempfehlungen müssen immer individuell überprüft und angepasst werden. Exakt angepasste und damit ideale Empfehlungen gibt es nur für Max Mustermann bzw für den "Durchschnittsbürger/Durchschnittskind".
Empfehlungen sind grobe Richtlinien.
Bleiben jetzt noch Fragen offen?
Grüsse
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 12.03.2010
Antwort auf:
Brotaufstrich / Familienkost
Wie sieht es mit kleinen Würstchen aus als Fleischbeilage (Mini-Wini-Würstchen von Meica)?
Mitglied inaktiv - 10.03.2010, 18:32