Hallo Dr. Busse, unser Kind ist fast 9 Jahre alt und war noch nie zuverlässig tagsüber (!) trocken. Manchmal gab es 2 Monate oder so, wo es *besser* klappte, aber nie ganz zuverlässig. Nachts klappt es seit ca. 2,5 Jahren (also mit ca. 6 1/4), wobei es im letzten halben Jahr dann richtig zuverlässig wurde, davor gab es gelegentlich kleine Ausrutscher. Der Ultraschall hat ergeben, dass Blase, Harnleiter, Niere okay sind und es bleibt auch kein Resturin nach dem Toilettengang in der Blase. Bei Sport scheint es dem Kind ziemlich unmöglich zu sein, was zurückzuhalten - die Sporthosen müssen definitiv nach jedem Mal Sport gewaschen werden. Der Versuch, dass das Kind selbst beurteilt, wie dringend es auf die Toilette muss mit anschließendem Zurückhalten, zeigte, dass das Kind komplett falsch einzuschätzen scheint, wie stark der Drang ist: Gibt es auf einer Skala von 1-10 eine "3" ab (also nur schwach), kann es trotzdem meist nicht länger als zB. 3 Sekunden zurückhalten. Das Kind behauptet, es spüre nicht, wenn es müsse und - vor allem - auch nicht, wenn es nass sei - und da geht es nicht nur um ein paar Tröpfchen, sondern durchaus auch um triefend nass. Da es manchmal wirklich bitterlich weint, wenn es draufkommt, dass es wieder nass ist, sind wir langsam auch geneigt, dem Kind das sogar zu glauben. In meinem Hinterkopf sitzt jetzt seit längerer Zeit das Thema "Reizleitungsstörung". Kann das in einem solchen Fall zutreffen oder müsste das Kind dann nachts auch einnässen? Der Kinderarzt tippt auf psychisch - verschiedene Todesfälle, dann ein Geschwisterchen -, hat dem Kind ins Gewissen geredet und einen Zeitgeber "verschrieben", der auf 30/45/60 usw. Minuten eingestellt wird. Dennoch fragen wir uns, ob es sein kann, dass das Kind es wirklich nicht SPÜRT/FÜHLT, wenn es aufs WC muss bzw. wenn es nass ist. Wir haben jetzt auf jeden Fall mal einen Termin bei einem Kinderurologen vereinbart - sicher ist sicher. Welche Tipps haben Sie für uns? Danke, shopgirl
Mitglied inaktiv - 20.08.2010, 12:41