Hallo Dr. Busse,
meine Tochter hat seit Monaten in einem Abstand von ca. 4 bis 6 Wochen immer wieder einen Pseudokruppanfall danach Krupphusten und anschließend eine Bronchitis.
Sie rieten mir das es vielleicht Asthma seien könnte, ich war jetzt mit meiner Tochter beim Lungenfacharzt und der meinte das wäre alles normal und man solle nichts machen, nur weiter mit Cortison inhalieren.
Soll ich mir eine zweite Meinung einholen oder es dabei belassen???
Danke.
Lieben Gruss
Nicki
von
nicki2006
am 10.12.2010, 10:17
Antwort auf:
Pseudokruopp und Bronchitis!
Liebe N.,
und warum soll Ihr Kind mit dem Korticoid inhalieren, wenn es kein Asthma hat???? Das klingt für mich nicht sehr plausibel und ich kann Ihnen nur raten, das einen KInderpneumologen oder Kinderarzt, der sich intensiv mit Asthma beschäftigt, aufzusuchen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 10.12.2010
Antwort auf:
Pseudokruopp und Bronchitis!
Hi,
ich hab genau das gleiche Problem, nur das bei uns der Husten noch öfter ist. Wir inhalieren morgens und abends einen Hub Flutide, bei beginnendem Infekt je 2 Hub. (damit die Bronchien geschont werden und die Bronchitis nicht so stark wird). Was bei uns super hilft ist: Monopax-Saft für nachts (rein pflanzlich) und wir haben seit 2 Wochen einen Venta-Luftwäscher im Schlafzimmer der Kinder und der Husten ist viel besser geworden.
Hab die Tips auch hier im Forum bekommen.
Alles Gute
Kathi
von
kathi1a
am 10.12.2010, 15:31
Antwort auf:
Pseudokruopp und Bronchitis!
Hallo Kathi,
danke für deine Antwort.
Monopax bringt bei meiner Tochter garnichts, davon ist es beim letzten husten nur schlimmer geworden.
Warst du denn auch schon beim Lungenfacharzt mit deinem Kind?
Lieben Gruss
Nicki
von
nicki2006
am 10.12.2010, 15:56
Antwort auf:
Pseudokruopp und Bronchitis!
Hallo,
das haben sie mir heute geantwortet:
und warum soll Ihr Kind mit dem Korticoid inhalieren, wenn es kein Asthma hat???? Das klingt für mich nicht sehr plausibel und ich kann Ihnen nur raten, das einen KInderpneumologen oder Kinderarzt, der sich intensiv mit Asthma beschäftigt, aufzusuchen.
Meine Tochter hat meistens vorher einen Infeckt ,,schnupfen,, und dann kommt der Pseudokruppanfall, Kruupphusten und Bronchitis und da sie meistens einen Infeckt vorher hat sagte der Lungenfacharzt das es normal sei?
Kann das so sein?
Dann habe ich noch eine Frage, wie kann man denn Asthma feststellen?
Danke schonmal für ihre Antworten.
Lieben Gruss
Nicole
von
nicki2006
am 10.12.2010, 20:34
Antwort auf:
Pseudokruopp und Bronchitis!
Hallo Nicole,
es ist in der Tat nicht hilfreich, bei PKrupphusten mit einem Corticoid inhalieren zu lassen. Darum denkt der Dr. Busse auch eher an Asthma.
Wie äußert sich denn bei Ihrer Tochter der Atemnotanfall?
Man kann Asthma von PKrupp gut unterscheiden. PKrupp betrifft eher kleine Kinder bis 3 Jahren. Und das Problem sitzt hier sozusagen im Hals. Der Kehlkopf ist noch nicht richtig ausgebildet, zu eng ist es im Hals. Schleimhaut im Kehlkopfbereich und im Bereich der Stimmbänder entzündet sich - Folge: es wird noch enger. Und das ganze schwillt schnell zu und meist nachts. Folge: Probleme beim Einatmen. Heißt: Kind kriegt keine Luft, Husten ist bellend und es pfeift und rasselt.
So als wenn man Ihnen den Hals und die Luft abdrückt. Da kommt nichts mehr rein.
Ursachen können durchaus neben Rauch, Luftverschmutzung, Allergien etc. auch Viren sein.
Betroffene Familien haben ein Notfallmedikament (Kortisonzäpfchen zur raschen Abschwellung der Schleimhaut) vorrätig und sollten bestens aufgeklärt sein.
Beim Asthma liegt das Problem tiefer. Die Bronchien sind hier entzündet und stehen dadurch eng, nicht das Einatmen sondern das Ausatmen ist das Problem.
Folge: Lunge füllt sich immer mehr mit Luft und Pat. kann nicht ausatmen.
Dadurch ebenfalls Atemnot, Geräusche sind andere als beim PKrupp: Giemen, Brummen, auch ein Pfeifen oder gar eine Stille über der Lunge (also kein Mux zu hören) sind möglich. Notfallmedikament hier unbedingt: ein bronchienerweiterndes, schnellwirkendes Mittel (Salbutamol z.B.), dann Kortison.
Ein Triggerfaktor bei Asthma können z.B. Virusinfekte sein. Die Kinder haben dann eine Erkältung und nach ein paar Tagen verengen sich die Atemwege und die Luftnot kommt. Übrigens kann das auch recht schnell gehen, plötzlich, von jetzt auf nachher sozusagen. (=Infektasthma)
Lediglich bei Asthma oder anderen entzündlichen Lungengeschichten macht es Sinn, ein inhalatives Corticoid zur Vorbeugung zu geben, um die Entzündungen in den Bronchien dauerhaft runterzufahren. Denn in die Bronchien atmen wir ja schließlich hinein, nicht in den Kehlkopf. Das Spray wirkt in der Lunge! Das muß man dann aber auch länger machen (Monate, Jahre !) . Ist gar nichts für den Notfall.
Weder dem akuten Asthma- noch dem akuten PKruppanfall können Sie damit beikommen.
Gehen Sie noch einmal zu einem Kinderpneumologen. Zettel vorher machen und exakt in Stichpunkten aufschreiben, was Sie an Ihrer Tochter beobachtet haben, welche Symptome, Verlauf etc. Wie sich das Problem immer wieder äußerte. Welche Medikamente in welcher Dosis etc. Damit Sie nichts vergessen.
Sowohl PKrupp als auch Asthma sind gut behandelbar und sollten vernünftig behandelt werden. Ein Krupp verliert sich normalerweise mit der Zeit, wenn die Atemwege weiter werden. Und ein Asthma kann man so einstellen, daß niemand merkt, daß das Kind betroffen ist.
Liebe Grüße, SiMo
Mitglied inaktiv - 11.12.2010, 17:53