Anxunamun
Hallo. Mein Sohn 4 hat im Kiga 2 Freunde, mit denen er sich gut versteht. Ab und an, nehme ich mittags einen mit zu uns heim oder umgekehrt. Leider merke ich immer öfter, dass beide Freunde sehr auf Pistolen, Waffen, Schwerter usw stehen und gerne "erschießen" spielen. Ständig ist dann jemand tot und sie zielen mit Spielzeug (selbst gebaute Legopistole) auf mich oder die Tiere. Ich habe versucht zu erklären, dass sowas nicht schön ist, wenn man spielt andere zu verletzen oder zu töten. Als ich meinen Sohn neulich bei einer die Mütter abgeholt habe, sind die Kinder mit Plastik Pistolen rumgelaufen und haben gespielt. Das hat mir gar nicht gefallen. Unser Sohm bekommt so ein Spielzeug nicht. Ich finde das als Eltern auch nicht gut, ihren Kindern solche Art von Spielzeugen zu schenken. Übertreibe ich? Sollte ich das mit den anderen Eltern besprechen? Zumal mich mein Sohn abends oft fragt ob ich bald sterbe und er Angst davor hat allein zu sein usw. Ich nehme ihm natürlich diese Angst aber es macht mich innerlich wütend, dass andere Eltern ihren Kindern so etwas "vorleben", dass man jemand erschießt, wenn etwas nicht passt. Was würdet ihr denn tun? Lg und Danke
Ich habe mich anfangs auch dagegen gesträubt, aber ich glaube es gehört einfach dazu. Meine Jungs kämpfen auch ständig und sagen mir auch, dass es nur ein Spiel ist. Sie erschießen ja nicht wirklich jemanden. Für die Kinder hat der Tod noch eine ganz andere Bedeutung. Meine 3- Jährige legt sich manchmal hin und bewegt sich nicht und sagt: Ich bin tot Mama.“ Aber mit einer Leichtigkeit. Der Tod gehört zum Leben dazu und nur wenn wir solche Themen auch zulassen nehmen wir dem ganzen den Schrecken. Was das Thema kämpfen und waffen noch einmal angeht- die Kinder bekommen auch mit was in der Welt los ist und müssen es verarbeiten. Genauso wie sie andere Dinge Nachspielen machen sie es auch mit dem Krieg. Solange sie keine Ballerspiele am PC spielen würde ich es etwas gelassener sehen.
Sehe ich genauso.
Hallo, ich weiß, „Kriegsspielzeug“ ist in Deutschland verpönt. Ich selbst bin da völlig gelassen, auch wenn das „politisch unkorrekt“ ist. Zum einen habe ich selbst als Kind sehr gern mit Gewehren, Pfeil und Bogen (mit Gummi-Saugnapf vorn), mit Cowboy-Pistolen usw. gespielt. Ich und mein bester Kumpel haben ausgiebig aufeinander geschossen. Trotzdem bin ich ein sanfter, friedliebender Mensch geworden. Entwicklungsexperten sagen übrigens: Menschen werden NICHT gewalttätig, weil sie als Kind mit Spielzeugwaffen gespielt hätten. Sondern weil sie aus schwer dysfunktionalen Familien mit Gewalterfahrung, Alkoholproblemen, Abwertung, dem Gefühl massiver Ohnmacht oder auch aus missbräuchlichen Familien stammen. Wir stehen in Deutschland übrigens mit unserer Angst vor Spielzeugwaffen ziemlich allein da. In Dänemark zum Beispiel strotzen die Spielzeuggeschäfte vor Kriegsspielzeug aller Art: kleine Panzer, Raketenwerfer, Pistolen, Gewehre - alles reichlich vorhanden auf gleich mehrere Regalmetern. Trotzdem hat Dänemark keine höhere Kriminalitätsrate als wir, eher im Gegenteil. Wenn Kinder keine Spielzeugwaffen haben dürfen, nehmen sie halt etwas anderes. Ich habe im Kindergarten Jungs mit Bananen zielen und „ballern“ sehen, auch hier wurde sich fleißig gegenseitig erschossen. Ein Junge hat sogar aus einer Scheibe Brot eine Pistolenform rausgebissen. Es scheint einfach ein gewisser Drang vorhanden zu sein, so etwas nachzuspielen, es hat eine Faszination. Aber es geht auch von selbst vorbei. LG
Meine 4jährige hat auch schon rausgehauen, das die Oma bald stirbt weil sie alt ist (Oma hat das mitbekommen). Das Thema Kämpfen, Krieg, Tod beschäftigt sie, obwohl sie nicht nicht Kämpfen spielt. Aber sie bekommt natürlich viel mit ... das Menschen/Tiere sterben oder schon gestorben sind, den Krieg in der Ukraine, ... Das hat daher erstmal nichts zu tun miteinander. Wir versuchen auch kein Tabu aus dem Thema zu machen, sondern sprechen da offen drüber. Das spielerische Kämpfen ist auch weniger, dass die Kinder wirklich jemanden "töten" wollen. Das ist eine, sehr erwachsene Sicht. Ich sehe es eher als eine Spielvariante des Fangens. Aber auch bei uns gibt es keine Waffen, vorallem wegen der Verletzungsgefahr. Aber auch, weil ich ebenfalls "Spielzeugwaffen" aus meiner Erwachsenensicht ablehne. Aber dies kann ich nur bei uns zu Hause durchsetzen und dann würde ich die Kinder auch bitten etwas anderes zu spielen. Bei anderen gelten dann halt andere Regeln.
Ich sehe das auch nicht so dramatisch, aber vielleicht hätte dein Junge Spaß an einem Selbstverteidigungskurs. Da kann er sich einerseits austoben und andererseits lehren solche Kurse auch, wie man verantwortungsvoll mit anderen Menschen umgeht und dass Gewalt nur in absoluten Ausnahmefällen ok ist.
Ich habe mich anfangs auch total dagegen gewehrt. Kaufte ich keine Pistole, wurde selbst eine gebaut aus Lego oder Duplo - es wurde mit Stöckern gekämpft. Mittlerweile ist mein Sohn 4.5 und hat daran gar kein Interesse mehr, nun haben wir hier verschiedene wasserpistolen, eine Spielzeugpistole und ein Holzschwert. Das wird seit einem halben Jahr nicht mehr bespielt, hat seinen Reiz verloren und ich bin ganz froh, dass ich es nicht gänzlich verboten habe. https://www.herder.de/kizz/kinderentwicklung-erziehung/erziehungsprobleme/warum-waffen-auch-ins-spielzimmer-duerfen-peng-du-bist-tot/
In meiner Kindheit hat kein Hahn danach gekräht. Ich habe auch solche Sachen gespielt. Trotzdem sind die allermeisten aus meiner Generation keine Mörder oder Kriminelle geworden. Wichtig ist, dass da Schluss ist, wo jemand nicht mehr mitspielen will und dass man mit einem Plastikschwert nicht auf die Person, sondern auf das Schwert schlägt. Tiere oder Passanten spielen nicht mit. Unser Sohn durfte nicht mit Schwertern oder Stöcken spielen, weil er zu unkoordiniert damit herum fuchtelte und mir die Verletzungsgefahr zu groß war. Der Punkt ist immer, den Kindern zu vermitteln, bis wohin es Spiel ist und ab wo es ernst wird. Gewalttäter kommen aus dysfunktionalen Elternhäusern, oder das sind Menschen mit Traumata oder angeborenen psychischen Störungen.
ich hab mir kinderlos auch immer gesagt, nee, das mit waffen etc. muss nicht sein. hatte dann ein schlüsselerlebnis mit meinem damals 3 oder 4 jährigen patenkind (mädchen). haben im gebüsch gespielt und da kam ein tiger. sie meinte wir müssen ihn erschießen. ich so: wir müssen doch nicht gleich schießen, wir können doch erstmal reden. sie guckte mich an, zog ne grimasse und meinte nur, ob ich denn nicht wisse, dass es nur ein spiel sei und da natürlich auch kein tiger ist. ab da hab ich kapiert, dass kinder da sehr gut unterscheiden können und seh es gelassen. als nun jungsmama erst recht.
Ganz normales Verhalten. Spielerisches Kämpfen findest du auch bei jeder Tierart. In unserer Kita sind sämtliche Waffenspielzeuge verboten, aber was meinst du, wo mein Kind das Spielen mit der Fingerpistole gelernt hat? Kinder verarbeiten, was sie sehen im Spiel und das ist wichtig.
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