KerstinL
Hallo ,ich habe mal eine Frage ,wie ihr das seht. Mein Sohn 3und 5 Mon.ist recht fit. ER denkt für sein Alter logisch und hinterfragt viel.Er malt Trecker mit Anhänger zb erkennbar oder Tiere. Inwieweit würdet ihr folgendes Verhalten als normal oder auffällig sehen ? Gelegentliches beissen der Eltern und Oma,bei Wutanfall 2 .Kigatag ( Eingewöhnung schon ohne Eltern)und lautes schreien,weil er die Schaukel verlassen soll.Lies sich nicht beruhigen. Spielsit mit anderem Kind,was eine Sit.anders spielen wollte und keine Kompromissbereitschaft von meinem Sohn. Er wurde bis jetzt nur von Oma oder uns betreut. Bei Oma gelegentlich : Erde aus Beet holen ,obwohl verboten,Wasserglas auskippen am Tisch,Schränke ausräumen ,also Handtücher alle rausschmeißen. Zu Hause : Er gibt gern den Ton an,möchte bestimmen ,darf auch Dinge entscheiden ,aber eben nicht alles,versucht sich dann durchzusetzen,viele Diskussionen ,sehr anstrengend.Ich konsequent ,aber eben erst nach der2./3.Ansage und nicht sofort beim 1. Mal. .Leider fragt mein Mann ihn ständig ,anstatt zu sagen : Du darfst dich jetzt hinsetzen. Sollen wir uns hinsetzen ?? Etc.Ich hab mehrfach gesagt ,er braucht Klarheit .Leider sieht mein Mann das als Kritik an. Er puzzelt mit 40 Teilen alleine,Rahmenpuzzle,kann seitdem er 18 Monate ist alle Farben ,kennt jede einzelne Treckerfirma merkt sich schwere Worte nach 1x sagen kann 5 Bücher am Stück ausdauernd zuhören. Kognitiv also recht fit ! Spricht gut und viel. Er ist halt recht forsch hier zu Hause ,aber ich mache mir Sorgen ,dass wir zu wenig Grenzen setzten.Meine Familie sieht das sehr streng.Besonders Oma meint er sei verhaltensauffällig.Sie ist vom Fach ,also soz.Beruf mit ewig Erfahrung.Sie meint ,wenn es so weiter geht bekomm ich kein Bein an den Boden.Er provoziert gern,ist ihre Aussage.Ich fühle mich total unter Druck gesetzt. Wo ist der Unterschied zwischen Provokation und Grenztestung das verschwimmt doch bzw ist es ja aus Erwachsenensicht provokant.Kinder suchen doch nur die Sicherheit durch die Grenztestung. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.Habt ihr Tipps ? DANKESCHÖN
Erbringt einfach seine Stärken im kognitiven Bereich mit " Macht" durcheinander. Kinder die sehr weit sind merken das in der Regel und bekommen das ja auch gespiegelt. Was total ok ist ihnzu loben und stolz auf ihn zu sein. Mit 3, 5 scheint er schon clever aber jetzt nicht völlig durch die Decke zu gehen. Er muss aber im Alltag einsehen und gespiegelt bekommen, dass er nicht der Boss ist. Auch wenn er viele Sachen toll macht. Das sind zwei Ebenen. Regeln konsequent durchsetzen, nicht fragen ob er sich setzen will oder so. Soweit meine Gedanken.
Huhu Blessed, Ja danke ,so hab ich das auch noch nicht im Zusammenhang gesehen. Ja,er braucht klare Regeln und Eltern ,die es gleich handhaben.Ich hab nochmal mit meinem Mann gesprochen deshalb. Danke für deine Ideen ! Fragen vermeiden ,steht ganz vorne an und Konsequenzen umsetzten . Strikter umsetzen.danke !
Hallo, der Job eines kleinen Kindes ist es, Grenzen zu überschreiten, und der Job von uns Eltern ist es, ihm diese Grenzen zu setzen. Das Verhalten deines Sohnes ist das eines impulsiven, willensstarken Dreijährigen. Es ist okay. Nicht okay ist es, wenn er in diesem Alter zu wenige Grenzen erfährt. Ein grenzenloses Kind eckt sehr an und schließt sich zuverlässig selbst aus der Gemeinschaft aus. Es wird nicht zu anderen Kindern zum Spielen eingeladen, weil andere Mütter keine Lust auf ein Kind haben, das absichtlich Dinge ausräumt oder umwirft und nicht hört. Auch in der Kiga-Gruppe findet es schwer (echte) Freunde. Wichtig ist, dass dein Mann am selben Strang zieht. Also freundlich, ruhig, aber auch straight mit ihm umgeht. Väterlich eben. Wenn aber das Kind der Chef ist und allein bestimmt, wo es lang geht, wird es unglücklich. Denn ein Kind will noch gar nicht den Ton angeben oder alles entscheiden müssen. Es ist mit der Führungsrolle in der Familie überfordert. Wenn seine Eltern nur um es herum-eiern und ihm keinen Halt geben, fühlt es sich überhaupt nicht wohl. Grenzenlose Kinder wirken oft ausgesprochen unglücklich. Wenn ein willensstarkes Kind auf eine Grenze stößt, gibt es schonmal einen Konflikt. Das dürft ihr aushalten. Es schreit, tobt oder bockt. Das ist sein gutes Recht, und das macht auch nichts. Wichtig ist, dass man dann ruhig und gelassen bleibt. Wichtig ist auch, dass du nicht zu viel auf deinen Sohn einlaberst. Kleine Kinder können lange Predigten, Erklärungen, Erläuterungen, warum man etwas nicht darf, gar nicht aufnehmen. Außerdem wissen sie insgeheim natürlich längst, dass man Blumenerde nicht ausschaufelt, man muss es nicht lang erklären. Gerade Jungs wie dein Sohn brauchen kurze und knappe Erklärungen. Ich selbst habe bei meinen Kindern schwierige Situationen sofort gelöst. Ich habe eine kurze, klare Ansage gemacht. Die darf man zur Not auch drei-, viermal in klarem Tonfall wiederholen, aber ich habe nicht nachgegeben und nicht lange erklärt. Ich habe meine Aufforderung leierkastenartig wiederholt, bis die Sache getan war. Wenn z. B. mein Sohn mit etwas herumgeworfen hat, habe ich das ruhig (nicht wütend) weggeräumt und mich einer anderen Sache zugewendet. Jede Situation sofort zu lösen anstatt lange zu labern oder Konsequenzen anzukündigen, hat sich sehr bewährt. Wenn du und dein Mann nicht an einem Strang ziehen könnt und/oder sich das Verhalten deines Sohnes nicht bessert, würde ich ruhig ein paarmal zu einer Erziehungsberatung gehen. Gerade Väter profitieren oft sehr davon, weil sie eher auf außenstehende Experten hören als auf die eigene Frau. Kostenlose Erziehungsberatung bieten Caritas, Diakonie und Kinderschutzbund an. „Trotzige“ und impulsive Kleinkinder sind der häufigste Grund für Besuche dort, ihr braucht also keine Scheu zu haben. Nach der Beratung verändert sich oft inh. weniger Monate alles zum Besseren (habe es im beruflichen Rahmen mehrfach erlebt). Und zwar, bevor sich ein Kind bis ins Schulalter hinein durch sein unkontrolliertes Verhalten selbst ausschließt. LG
Hallo Mijou, ich sehe gerade deine Antwort und bin so extrem dankbar dafür. Gerade vor ein paar Minuten habe ich einen ähnlichen Beitrag mit der Bitte um Rat gepostet. Bei uns ist es unser Sohn, 4,5 Jahre. Auch ich überlege, dass wir uns mal professionellen Rat holen sollten. Ich zweifle selber schon am mir und denke manchmal, dass ich unseren Sohn gar nicht einschätzen kann. Viele Grüße Silke
Wir haben zwei sehr intelligente und willensstarke Kinder (mittlerweile Teenager). Die Kehrseite war, dass sie auch blitzschnell durchschaut haben, wer sich bei ihnen durchsetzen konnte und wer nicht. Wer mit viel Gerede und "könntest Du möglicherweise eventuell bitte, bitte" daher kam, hatte verloren. Diese Leute hat unsere Tochter schon mit 4 an die Wand diskutiert. Unser Sohn hat sie schlicht ignoriert und sein Ding gemacht. Ausnahmen von der Regel hießen bei unseren Kindern, dass die Regel beim nächsten mal hinterfragt wurde und das oft vehement. Bei uns lief es am besten, wenn wir kurz und klar kommuniziert haben, was wir wollten. Erklärungen braucht man bei intelligenten Kinder nicht zig mal zu wiederholen. Da reicht, ein, zwei mal oder man fragt nach, ob das Kind noch weiß, warum. Konsequenzen sollten möglichst logisch sein und zeitnah durchgezogen werden, sonst wird man unglaubwürdig. Die Reaktion des Kindes muss man aushalten, auch wenn sie heftig ausfällt. Bei den Handtüchern wäre z.B. die Konsequenz, dass Dein Sohn sie (mit Hilfe) wieder einräumen muss, ob er Bock darauf hat oder nicht. Wasser wird aufgewischt usw. Unser Sohn hat in dem Alter mal 30 Minuten gebrüllt, weil er das Futter und andere Sachen unserer Wellensittiche wieder einräumen sollte, die er ausgeräumt hatte. Da habe ich ruhig daneben gesessen, ihn nicht gehen lasse und immer wieder wiederholt, dass er gehen darf, wenn er fertig ist. Nach 30 Minuten hat er aufgehört, zu brüllen, und die Sachen eingeräumt. Danach hat er die Sachen nie wieder ausgeräumt. Ein großes Problem bei solchen Kindern ist die Kritik anderer Leute, die meinen, man wäre viel zu streng mit dem armen, unterdrückten Kind und es sei kein Wunder, dass es aufbegehren würde. Typisch ist der Spruch, man dürfe das Kind nicht mit Konsequenzen erpressen. Da muss man sich ein dickes Fell zulegen. Wir waren anfangs auch unsicher, ob das wirklich so strikt sein muss, bei unseren. Aber uns wurde dann von mehreren Pädagogen bestätigt, dass unsere Kinder diese Form von Erziehung brauchen. Da hilft es nicht, dass es Kinder gibt, bei denen eine lockere Erziehung funktioniert und dass deren Eltern glauben, dass sei bei allen Kindern so. Wichtig ist, dass Du und Dein Mann an einem Strang ziehen. Wenn Dein Mann Dir nicht glaubt, dass er klare Grenzen setzen und Konsequenzen ziehen muss, muss man jemanden von außerhalb dazu holen. Das kann z.B. auch eine Erzieherin sein, wenn sie kompetent mit Deinem Sohn umgeht.
Huhu Mijou und kea2 !Ja ,danke für eure guten Ratschläge.Mein Mann redet in der Tst zu viel und der Kleine bekommt auch zu viel mit schon. Wir habennuns gerade nochmal unterhalten.Das Ziel ist ,klare Ansagen ,wenig Erklärung bei Provokation ,die er wiederholt und weniger rumgeiere ! Bin gespannt.Es ist echt anstrengend ,wenn dann in kurzer Zeit zb.7 Situationen sind in denen er Dinge "ausfrisst" Da ist ruhig bleiben auch manchmal schwer. DANKE EUCH SEHR FÜR DIE ECHT AUSFÜHRLICHEN ANTWORTEN.:)
Das Verhalten ist für das Alter vollkommen normal. Ob er mehr Grenzen/Konsequenz braucht ist von außen erstmal schwer zu beurteilen. Wichtig ist, dass er lernt, dass auch andere Bedürfnisse haben und er sich zurücknehmen muss. Wenn man was von Kindern möchte, sollte man sie nur dann fragen, wenn man auch mit der Antwort leben kann ;-) Diskutieren würde ich mit einem 3jährigen nicht. Ohne " reinen, blinden Gehorsam" verlangen zu wollen, entscheiden in erster Linie einige Sachen einfach die Erwachsenen. Da darf man auch mal "isso" sagen... Wutanfälle mit Schreien, beißen, hauen sind auch normal, es darf aber durchaus gespiegelt werden, dass dieses Verhalten nicht tolerierbar ist. Dennoch hat das Kind noch Entwicklungspotenzial im Hinblick auf Empathie und Frustrationstoleranz - was auch normal ist Also - da das Kind ja kognitiv fit zu sein scheint, würde ich den Fokus jetzt mehr aufs sozial-emotionale legen...das kann man auch gut über die Kognition kriegen LG
Hallo Kuddelmuddel, danke für deine Ideen und deine Sichtweise.Es beruhigt mich doch etwas und auch danke für deine Tipps. Ganz liebe Grüße
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