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Katholische Kita- Mit Kind über Gott sprechen

Katholische Kita- Mit Kind über Gott sprechen

Sunflower2210

Unser Cedric (3) (Name fiktiv) ist in einem katholischen Kindergarten. Dieser Kiga hat neu aufgemacht und er hat dort einen Platz zugeteilt bekommen. Wir haben ihn nicht dort direkt angemeldet. Mein Mann (katholisch) und ich (evangelisch) sind beide nicht besonders religiös. Ich muss sagen, dass ich selbst nicht wirklich an Gott glaube. Ich glaube zwar an Jesus und dass er durch seine guten taten uns Christen ein Vorbild ist und wir dadurch unser Leben positiv beeinflussen können. An Gott aber glaube ich nicht und ich bete auch nicht. Gott ist mir zu abstrakt und ich kann mir nicht das ganze Leid auf der Welt erklären, wenn es Gott gibt. zumTthema beten: Warum werden manche Gebete erhört und andere nicht? Deshalb bete ich nicht. Das schockt jetzt sicher viele. Meine Mutter war auch erschrocken. Ich ahbe auch teilweise den Glauben an Gott verloren, als mein vater gestorben ist. Aber deshalb würde ich mich nicht als Atheist bezeichnen, weil ich nach den christlichen Grundsätzen lebe und Cedric auch danach erziehe. Und ich denke, ich bin deshalb auch keinschlechterer Mensch. Jetzt meine Frage: Cedric hört im Kiga von Gott und es wird auch gebetet. Einmal im Monat kommt der Pfarrer oder die Kinder gehen in die Kirche zu einem Gottesdienst. An diesem Gottesdienst dürfen aber die Eltern nicht teilnehmen, weil das eine "kindergarteninterne" Veranstaltung ist. Der Pfarrer hat es allerdings erlaubt. Ich hatte nachgefragt, weil ich mir das auch einmal anschauen wollte, um besser Cedrics Fragen beantworten zu können. Wie soll ich Cedric von Gott erklären? Was soll ich dazu sagen, wenn ich selbst nicht an Gott glaube? Was soll ich zum Beten sagen? Wenn Gott manche Gebete erhört und andere nicht, dann ist Gott doch nicht "zuverlässig" für die Kinder. Wir möchten Cedric evangelisch taufen und haben im April ein taufgespräch. Diese Fragen werde ich auch der Pfarrerin stellen. Aber mich würe mal itneressieren, wie ihr das seht.


sunshine59

Antwort auf Beitrag von Sunflower2210

Unser Sohn geht in einen evangelischen Kindergarten ob wir beide Atheisten sind. Derr AG meines Partners hat da 2/3 der Betreuungsplätze für Mitarbeiterkinder reserviert. Daher der Platz dort. In der Kita wird wenig bis gar nichts Religiöses (wie Gebete oder so) gemacht. Die Weihnachtsgeschichte wird jedoch vorgelesen und auch besprochen. Jedoch geht es zu/vor hohen Feiertagen auch in die Kirche. Jedoch erklärt dort der Pfarrer kindgerecht genau deine gestellten Fragen. Der hat wirklich eine Engelsgeduld und kann sehr gut erklären, so dass kaum Rückfragen bei uns gemacht wurden.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von Sunflower2210

Und mach dir nicht so viele Gedanken, 2024 ist doch kaum noch irgendwer fromm. Glaub nicht, dass es hier viele schockt, dass Du nicht täglich den Rosenkranz betest Sag es doch genau wie hier Deinem Sohn:"Ich glaube nicht dran, aber der Pfarrer/die Erzieherin können Dir das vielleicht erklären." Oder wenn Du selbst z.B. nicht sicher bist, ob es einen Himmel gibt oder nicht, sag es so. Das wird Dir noch 1000 mal in anderen Bereichen passieren, dass Du Dinge eben nicht weißt oder erklären kannst. Einfach offen zugeben, auf andere verweisen oder anbieten, das nachzulesen. Und Kinder können logische Widerspüche oft viel besser aushalten als Erwachsene. Mein Mann ist Atheist, das ist für Kinder wirklich kein Problem. Im Gegenteil, so lernt man doch Toleranz, dass der eine das glaubt und der andere das und dass man dann eben aber nicht sagt:"Ja, Deine Mutter hat echt einen Vogel, Schwachsinn an Gott zu glauben.", sondern das wertschätzend nebeneinander existieren lässt. Wenn wir sie abends ins Bett bringen, meinen wir beide genau das Gleiche ("Ich hab Dich lieb und möchte, dass Dir nichts zustößt"). Wir sagen es bloß anders. Ich indem ich einen Gott darum bitte und mein Mann eben in einer allgemeineren Wunschform. Einfach ehrlich sein zu deinem Kind. .


MM

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

...sei authentisch und ehrlich zu deinem Kind, dabei liebevoll und tolerant gegenüber anderen Auffassungen. Wie in anderen Bereichen auch.


Felicis

Antwort auf Beitrag von Sunflower2210

Genau. Meine Tochter (5) stellt auch viele Frage, die mein Mann (katholisch) und ich (überzeugt atheistisch) unterschiedlich beantworten. Ehrlich eben. Sie hat das anfangs verwirrt, aber so ist das Leben ja oft. Damit kommen Kinder zurecht. Es ist verwirrend Religionen sind nicht logisch, daher kann ich es auch nicht logisch erklären. Wie eben zum Beispiel das ganze unsägliche Leid auf der Erde, wenn es doch so ein gütiger Gott sein soll. Bei diesem Gottesdienst würde ich auch mal dabei sein wollen. Der Pfarrer erklärt wie er will, und du kannst auch einfach sagen "weiß ich nicht".


Mamamaike

Antwort auf Beitrag von Sunflower2210

Hallo, hilfreich ist oft die Gegenfrage "Was stellst du dir denn vor?" Das Kind erzählt dann, und darauf kannst Du dann eingehen. Und wie schon geschrieben wurde: Sei ehrlich und authentisch. Es ist doch normal, dass nicht alle Menschen gläubig sind, das dürfen/sollen/müssen auch Kinder schon erfahren. Viele Grüße


User-1721891580

Antwort auf Beitrag von Sunflower2210

Ich glaube du hast viele Fragen, für die du nur eine Antwort von der Pastorin bekommen kannst. Gerade was das nicht erhören der Gebete angeht. Ich weiß was du damit meinst, kann es dir aber glaube ich über das Internet nicht gut erklären. Meine Pastorin hat es mal mit dem Vergleich erklärt, dass Gott der Vater von uns ist und uns so viel selbst austragen lässt, wie er glaubt das wir es alleine schaffen. Genauso wie wir unseren Kindern nicht jeden Streit abnehmen. Wir sind trotzdem bei unseren Kindern und lieben jeden einzelnen. Ich bin evangelisch und mein Mann ist Atheist. Unsere Kinder wissen das und wir beide erklären unsere Ansichten auch unterschiedlich. Ich bin zwischenzeitlich auch nicht mehr sicher gewesen und habe mich Gott nicht mehr verbunden gefühlt. Es kam aber wieder und vllt wird es das bei dir auch, wenn du das Gespräch hattest (muss es aber nicht, jeder darf glauben was er möchte). Du kannst es deinem Kind ja auch so erklären, wie es im Christentum sein sollte. Fragt er z.B. ob es einen Gott gibt, kannst du sagen das viele Menschen an einen Gott glauben. Und wenn er dich fragt, ob du es auch tust erklärst du ihm, dass du nicht so richtig daran glauben kannst. Ich finde es im übrigen schön, dass ihr eurem Kind die Chance gebt an Gott zu glauben und ihn auch tauft.


Aixoni

Antwort auf Beitrag von Sunflower2210

Hey, Mein Mann und ich sind zwar beide getauft und konfirmiert, aber nicht mehr in der Kirche. Gegen uns wirkst du wahrscheinlich gläubig. Trotzdem sind unsere Kinder in einer evangelischen Kita. Der einzige Grund dafür ist, dass man es sich bei uns nicht aussuchen kann und die Einrichtung ansonsten gut ist. Ab und an singen die beiden Kirchenlieder vor sich hin und ich weiß, dass 1x im Monat der Pastor in die Kita kommt. In die Kirche gehen sie wohl auch ab und an, aber eher nicht wegen eines Gottesdienstes, sondern eher weil es irgendwas zu gucken gibt. Ich erkläre da ehrlich gesagt (noch) nichts (Kinder fast 4 und 2,5 Jahre). Sollten da aber jemals Fragen aufkommen, dann antworte ich ehrlich. Ich glaube nicht daran, dass es ein höheres Wesen gibt, was die Geschehnisse in der Welt lenkt, aber es gibt viele Menschen die das tun und entsprechend bei Kummer uns Sorgen beten. Ich glaube ehrlich gesagt, dass der Gedanke, dass manche Gebote nicht erhöht werden für Kindergartenkinder eher noch zu abstrakt ist. Ansonsten aber: selbst wenn es Gott gibt, bitten Millionen von Menschen täglich um Hilfe - leider kann nicht jeder Wunsch erfüllt werden. Dafür sind es zu viele.