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Schüchtern bei neuen Situationen

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Schüchtern bei neuen Situationen

Brinchen89

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Hallo liebe Mami´s, ich bin auf der Suche nach ein paar Tipps und auch Erfahrungen mit dem Umgang bei schüchternen Kindern. Unser Junge (4) ist vor allem bei neuen Situationen sehr schüchtern und manchmal auch ängstlich. Nicht immer, aber manchmal. Im Kindergarten ist er total anders. Er hat Freunde, spielt mit den Kids und es gab auch nie Probleme. Die Eingewöhnung lief prima, er geht sehr gerne hin. Bis vor kurzem bin ich mit ihm einmal wöchentlich ins Familienturnen. Also Kinder in Begleitung eines Elternteils. Er meinte irgendwann ihm gefällt es dort nicht mehr, weil viele ganz kleine Kinder dort sind. Mein Mann hat sich dann schlau gemacht und ist mit ihm ins Fußball. Er liebt Fußball, rennt viel und er war am Anfang Feuer und Flamme. Bei der ersten Stunde ist es zwar so, dass die Eltern mit dort sind, sich aber eher zurückhalten. Sie stehen abseits und interagieren nicht. Nach 10 Minuten hat mein Mann von weitem gesehen dass unser Junge weint. Unser Sohn konnte nicht genau sagen was los war. Klar, die anderen Kinder in der Gruppe machen das schon eine Weile, aber es sind auch viele aus seiner KiGa-Gruppe die er kennt. Sie sind dann auch alle zu ihm hin und wollten ihn trösten und ermutigen. Er wollte dann aber nicht mehr. War auch kein Problem, mein Mann ist dann mit ihm heimgegangen. Eine Woche drauf hat mein Mann gefragt, ob sie wieder gehen sollen? Da verneinte er. Sie waren jetzt 3 Wochen nicht, auch wegen Krankheit etc.. Jetzt habe ich mitbekommen, dass es im Turnen ein Kurs gibt ab 4. Da sind alle in seinem Alter und sehr sehr viele die er kennt und mit denen er auch gerne spielt. Ich habe ihn gefragt ob er darauf Lust hätte. Da meinte er ja. Hab ihm dann aber auch erklärt, dass dies ähnlich ist wie beim Fußball. Die Eltern gehen mit, sind aber entweder in der Halle oben auf der Empore oder in der Umkleide und warten. Die Kinder turnen mit den Leiterinnen alleine. Er sagte mir, er möchte hingehen. Jetzt hatten wir gestern unseren ersten Versuch. Am Anfang ging er problemlos mit den Kindern rein. Nach 10 Minuten kam die Trainerin, ich soll bitte mit in die Halle kommen, mein Sohn weint ganz doll. Ich bin dann rein, bin ein bisschen bei ihm geblieben, hab ihn beruhigt und ihm gut zugesprochen. Nach einem kurzen Moment ging es, er wurde dann von einem ganz süßen Mädchen an die Hand genommen und ich konnte wieder in die Umkleide. Hinterher meinte er, es hat ihm gefallen, er möchte wieder gehen. Allerdings wieder mit mir. Ich gehe natürlich wieder mit. Es ist die gleiche Halle. Es sind die gleichen Kinder (sowohl Turnen, als auch Fußball), nur die "Trainer" sind andere. Vielleicht ist es das was ihn etwas ängstigt. Nur so viel. Wir würden ihm nie etwas aufzwingen. Er ist sehr körperlich aktiv, turnt und tobt gern. Das Turnen hat ihm immer viel Spaß bereitet, es war nur igendwann recht "langweilig" für ihn, weil im ersten Kurs zum Schluss nur noch ganz kleine dabei waren. Habt ihr einen Tipp wie ich ihm die Angst nehmen kann? Ihn darin stärken kann, gerne neues auszuprobieren? Vielen Dank schonmal. :-)


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von Brinchen89

Ich kenne viele Kinder, die mit 4 noch nicht ohne Eltern irgendwo das erste Mal bleiben. Manche trauen sich auch nicht zum Freund nach Hause oder zum Kindergeburtstag ohne Eltern. Eine Turnstunde mit vielen Kindern, und einer unbekannten Erwachsenen ist dann erst recht einschüchternd. Für mich klingt es so, als ob dein Sohn schon Lust hat, und es sich auch zutraut. Aber wenn er dann in der Situation ist, verlässt ihn doch der Mut und es kommen vielleicht irgendwelche irrationalen Ängste hoch, zum Beispiel dass du ohne ihn weg gehst. Ich würde die Trainerin fragen, ob du ein paar Mal dabei sein kannst. So eine Art Mini-Eingewöhnung. Und deinen Sohn nicht groß fragen, sondern es einfach 2-3 Mal probieren und schauen, ob es besser wird. Also einfach "Heute ist Mittwoch, deswegen gehen wir hin." Du kannst ihm auch erzählen, dass du fragst, ob du am Anfang dabei sein kannst. Wenn das nicht geht, wartest du ganz bestimmt in der Umkleide und gehst ohne ihn nicht weg. Vielleicht schaffst du es, durch vorsichtige Fragen ihm zu entlocken, ob er eine bestimmte Angst hat. (Aber nicht drängen und nachbohren, sonst gibst du dem Thema zu viel Gewicht.) Gibt es vielleicht ein kleines Geschwisterchen? Dann könnte das der Auslöser für die Trenungsangst sein. So war das bei unserem ersten Kind. Am besten kannst du deinem Sohn die Angst nehmen, indem du das Ganze eher beiläufig behandelst. Und ihn dabei unterstützt, die negativen Gefühle durchzustehen und nicht einfach nur vermeiden.  


kea2

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Antwort auf Beitrag von Brinchen89

Wenn es so nicht klappt, würde ich ein Jahr warten, und es dann nochmal probieren. Euer Sohn ist ja noch ziemlich klein. Mit 4 haben hier viele Kinder gar nichts an Kursen gemacht. Das war die Lücke zwischen den Kleinkind-Kursen mit Eltern und den Kursen ohne Eltern. Was Euren Sohn da stört, können kleine Vorfälle sein, die ihn aus der Bahn werfen. Die müssen für andere überhaupt nicht kritisch aussehen. Manche Kinder sind eben sehr sensibel. So, wie Du klingst, denke ich, Ihr macht das schon richtig mit Eurem Sohn. Ihr bringt ihn in neue Situationen und schirmt ihn nicht gleich ab, wenn es nicht klappt, sondern ermutigt ihn, es weiter zu versuchen usw. Aber da gibt es halt keinen Schalter oder eine besondere Strategie. Bei den meisten Kindern, wo die Eltern so vorgehen, wie Ihr, wird das mit dem Alter besser.