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Geschrieben von Astrid am 24.08.2023, 16:21 Uhr

Ich bin ich und du bist du

Hallo,

ich glaube, du interpretierst in das Verhalten deines Sohnes vielleicht ein Problem hinein, das gar nicht existiert. Wenn ein kleines Kind sich am Freund orientiert, ist das in gewissem Maße normal. Ein Kind will dazugehören, es stellt sich auf den anderen ein.

Natürlich gibt es dominantere Kinder, so wie vielleicht den Freund, und Kinder, die sich lieber anpassen. Aber das ist im Vorschulalter absolut normal. Es heißt nicht, dass dein Sohn sich nicht „als eigenständiger Mensch differenzieren“ kann. Würde ein Teen oder Erwachsener sich so verhalten, wie du es beschreibst, dann hättest du Recht. Aber bei so jungen Kindern ist es noch okay, wenn sie sich phasenweise stark an anderen orientieren, auch wenn uns Eltern das überhaupt nicht gefällt. Das ist aber ein Erwachsenen-Problem und eine Erwachsenen-Deutung.

Versuche, deinem Sohn und auch eurer Erziehung mehr zu vertrauen. Er wird lernen, sich abzugrenzen und seine Interessen zu verfolgen. Aber erst in den nächsten Jahren. Es gibt kein Buch, das diese Entwicklung abkürzen könnte.

Vielleicht zur Beruhigung: Meine Kinder waren in diesem Alter ähnlich. Sie waren noch unsicher und ließen anderen Kindern zu sehr den Vortritt, z. B. auch auf dem Spielplatz etc. Heute sind sie erwachsen. Meine Tochter, die eine scheue Maus war, ist eine taffe junge Frau, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt und ausgesprochen selbstbewusst und zugleich freundlich ihre Ziele verfolgt. Mein Sohn ist gerade 18 geworden und ein in sich ruhender, gelassener Typ, der auf entspannte Weise immer sein Ding macht und sich auf freundliche Weise klar abgrenzt, und zwar ganz mühelos.

Kinder entwickeln sich so schnell und so stark, man kann sich das als Mutter nicht vorstellen, wenn sie klein sind. Natürlich darfst du das Selbstwertgefühl deines Sohns fördern. Am besten, indem du vorlebst, wie es geht. Kinder lernen nicht von Büchern, sondern sie schauen uns zu. Sei also nicht zu lieb, zu harmoniesüchtig, zu angepasst, zu nett - wie es Frauen leider bis heute oft noch sind. Ecke auch mal an, sage zu Bekannten oder zu deinem Partner öfters auch (im Beisein deines Sohnes): „Nein, das möchte ich nicht“ oder: „Ich sehe das ganz anders“ usw.

Auf Dauer zählt nichts mehr als das Vorbild der Eltern. Darauf darfst du vertrauen. Und falls du selbst noch verborgene Defizite hast dabei, dich klar durchzusetzen, Nein zu sagen, wenn andere dich um etwas bitten, das du nicht tun möchtest, auch mal gegenzuhalten oder einen Konflikt auszuhalten, dann ist es jetzt eine prima Gelegenheit, das zu üben. Kann den meisten Frauen ja nicht schaden.


LG

 
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