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Beißer im Kindergarten

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Beißer im Kindergarten

Bastlcat

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Also bei uns sind die Kiga Ferien schon wieder Rum: Vor 4 Wochen kurz vor den Ferien kam meine Mini mit ihren 2,5 Jahren mit einem wirklich üblen Biss an der Hand heim. Sie hat auch gesagt wer es war und ich bin dann am nächsten Tag zur Erzieherin, ja es wurde ernst genommen, und auch in meinem Beisein mit dem Kind geredet. Ich dachte dann auch nicht mehr wirklich daran. Zweiter Tag nach den Ferien, schon wieder bekomme ich sie kaum ins Bett und sie fängt an, arm tut weh. Gesehen habe ich nix, aber dann mal nachgefragt, dann kam Marie aua. Und scheinbar wurde sie wieder gebissen. Vor den Ferien hies es noch, das wäre ne Phase... Jetzt Mal blöd gesagt, dauert so ne Phase wirklich so lange? Und natürlich Frage ich morgen wieder nach. Aber irgendwie hab ich das dumpfe Gefühl, aufhören wird das nicht... Wie redet ihr in einem solchen Fall mit eurem Kind? Sie ist Einzelkind und wir erziehen komplett gewaltfrei, also eine Toleranzgrenze oder ähnliches von ihr ist da auch nicht vorhanden. Und sie nimmt das wirklich mit, also das ist beim Einschlafen ein brüllen und Gezeter, das macht sie normalerweise nicht, auch schläft sie eigentlich durch, gerade ist sie zum 2. Mal gekommen, das letzte Mal ging das so die ganze Nacht durch. Sie geht ansonsten wirklich gern in den Kindergarten. Die Erzieherinnen selbst sind Recht Übergriffig was die Eltern angeht, aber eine Wahl haben wir dank Heimatkindergarten Prinzip nicht.


kea2

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Deine Tochter wird leider immer wieder die Erfahrung machen, dass andere Kinder sie angreifen. Das ist Teil des Lebens als Kind. Normalerweise würde man dem Kind sagen, dass es dem anderen streng sagen soll, dass es es in Ruhe lassen soll. Aber das wird bei einer 2,5-jährigen nicht eindrucksvoll genug rüber kommen. Einige Kinder interessieren solche Ansagen grundsätzlich nicht. Die hören erst auf, wenn sich ihr Opfer körperlich wehrt. Aber das sollte nur eine Option für den Notfall sein, was man einer 2,5-jährigen wahrscheinlich auch noch nicht richtig klar machen kann. Da kommt es auch darauf an, wie alt und stark das andere Kind ist. Bei einem so kleinen Kind müssen die Erzieherinnen aufpassen. Ich kenne einen Fall, wo ein kleines Kind, das noch nicht richtig sprechen konnte, im Hort angefangen hat, in den höchsten Tönen zu kreischen, sobald ihr ein anderes Kind, das sie immer wieder gehauen und getreten hatte, zu nahe kam. Da waren dann die Erzieherinnen alarmiert, und das andere Kind hat sich nicht mehr getraut, etwas zu machen. Wie lange Beiß-Phasen bei Kindern dauern, lässt sich schwer vorhersagen. Es gibt Kinder, bei denen solche Phasen kurz sind, bei anderen dauert es länger und bei weiteren ist es keine Phase, sondern allgemein problematisches Verhalten.


Johanna3

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"Deine Tochter wird leider immer wieder die Erfahrung machen, dass andere Kinder sie angreifen. Das ist Teil des Lebens als Kind." Das kann ich so gar nicht bestätigen.


Bela66

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Hallo, "Arm aua" heißt für mich nicht unbedingt, dass sie gebissen wurde, zumal man Bisse in der Regel gut an der kleinen Quetschung erkennen kann. Es könnte doch sein, dass sie einfach Wachstumsschmerzen hat, die können sehr fies sein, weil die Knochenhaut gespannt wird. Meine Kinder hatten das teils sehr heftig. Das Problem ist: Wenn man insistiert: "Bist du wieder gebissen worden?", dann nicken Kinder meist, einfach weil sie Mama zustimmen wollen. Oder weil sie es spannend finden, wenn Mama sich auf Knopfdruck ein bisschen aufregt. Dies zu beobachten, ist für kleine Kinder interessant, sie meinen das auch nicht böse, und es hat nichts mit Unehrlichkeit zu tun. Natürlich könnte auch ein Biss dahinterstecken. Beim Beißen ist auch für mich die Toleranz vorbei, weil es einfach irre weh tut. Der Kiefer hat auch schon bei Kindern große Kraft. Wir haben das auch erlebt, mein Sohn wurde dreimal von einem anderen (verhaltensauffälligen) Jungen gebissen. Er hatte jedesmal eine deutliche blaurote Quetschung mit Spuren des Kiefers des Jungen auf der Haut. Ich bin jedesmal zu den Erzieherinnen gegangen, und obwohl man mich gut verstand, hieß es: "Wir können da wenig machen. Wir sind ja nicht die ganze Zeit bei jedem Kind dabei." Ich habe aber darauf bestanden, dass mein Sohn wenigstens beim Morgenkreis nicht neben dem Beißer sitzt, und wenn auch murrend haben die Erzieherinnen sich daran gehalten. Mit der Zeit lernte mein Sohn, generell den anderen Jungen zu meiden (mit dem er zuvor noch hier und da gespielt hatte), und das Problem hörte auf. Ich wollte trotzdem noch etwas zu deinem Argument der gewaltfreien Erziehung sagen. Weißt du, auch wenn man Gewalt ablehnt: Notwehr ist erlaubt und kann richtig und wichtig sein. Das gilt sogar noch für Erwachsene und ist ja sogar gesetzlich im Notwehr-Paragrafen verankert. Es kann auch richtig sein, einem Kind zu sagen, dass es sich wehren darf, indem es laut "Nein!" schreit oder einen Angreifer von sich weg schubst. Während mein Sohn ein eher sanftes Kind war, war z.B. meine Tochter im Kiga-Alter etwas energischer. Es gab auch in ihrer Gruppe einen aggressiven Jungen, der sie ständig ärgerte und triezte. Obwohl sie eine stille, scheue Maus war, reichte es ihr eines Tages. Sie sagte nur knapp: "Joey, du bist blöd!" und schubste ihm mit beiden Händen rückwärts, dass er hinflog. Er guckte komplett überrascht und erstaunt, und ab dem Tag war Ruhe. Auch das ist eine legitime Möglichkeit, andere Kinder in ihre Grenzen zu weisen. LG


Rote_Nelke

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Ich kenne beide Seiten. K1 war ein Beißerchen. Immer dann, wenn es körperlich bedrängt wurde, hat mein Kind zugeschnappt. K2 war ein Kauknochen. In der Gruppe war ein Mädchen, die damit "Störenfriede" (laut, wild oder einfach im Weg) angegriffen hatte. In beiden Fällen kann ich nur sagen: das dauert. 6-12 Monate, wobei das nicht immer nur ein Kind in einer Gruppe macht. Es ist in dem Alter normal, genauso wie Haareziehen, Kneifen und Hauen. Beiden Kindern hatte es geholfen, dass wir geübt haben, den Arm auszustrecken, der Person gegenüber mit der Handfläche auf Abstand zu halten und laut STOPP zu sagen. Das ging schon im Krippenalter. Ansonsten kann ich berichten, dass K2 sehr viel öfter von Bissen berichtet hatte, als sie tatsächlich stattfanden. Eine Mischung aus Aufmerksamkeit, keinem Zeitverständnis und Verarbeitung. Da hatte das Mädchen angeblich täglich zugebissen, obwohl sie im Urlaub war


Bastlcat

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Hi, Vielen Dank für den Input. An Wachstumsschmerzen hab ich zb gar nicht gedacht. Ich bin auch irgendwie komplett in Alarmbereitschaft was das Thema angeht. Vor allem weil ja beim ersten Mal es keiner mitbekommen hat bzw. Nur die Aussage kam, ja sie hat halt stark geweint. Aber gesehen haben wir an ihr nix. Der biss war beim abholen schon da (OK ich hatte ihn ja auch erst im Auto gesehen, dachte vorher an Farbe oder so) und auch noch 3 Tage später war er da... Angeblich wäre nix gewesen und ich hab mir das nur eingebildet. O-Ton. Das mit dem Stopp und arm ausstrecken trainieren wir, das ist eine sehr gute Idee!


die_ente_macht_nagnag

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Es ist leider so, dass Beißen unter Kindern nicht selten passiert. Das können Erzieher leider selten verhindern; das geht so schnell ... und in dem Alter hilft kein Schimpfen, gut Zureden ... das sind Affekthandlungen. Bei meinen Kindern hatte ich schon beides: Gebissen und selbst Beißen. In der Regel verwächst sich das. Konzentriere dich auf dein Kind, das mußt du stärken. Ihm raten, wie es mit körperlichen Übergriffen umgehen kann. Zurückbeißen ist keine Option; Hilfe holen, sich an die Erzieher wenden, dem Kind/ der Situation aus dem Weg gehen ... Mit den Erziehern würde ich sprechen, was präventiv gemacht wird, wenn es gehäuft auftritt und ernsthafte Verletzungen zu fürchten sind. Warum bist du nicht über den Biss bei der Abholung informiert wurden (wussten sie davon)? Allerdings würde ich jetzt auch nicht jeden vermeintlichen Biss überdramatisieren, gerade wenn man nicht mal was sieht (und Zahnabdrücke sieht man lange). Kinder in dem Alter haben ihre ganz eigene Wahrheit ... Meine 2Jährige zeigt noch Wochen später auf "alte Wunden" und meint sie hätte da "aua" ... ich weiß das durchaus einzuordnen. Haben die Erzieher tatsächlich in deinem Beisein mit dem beißenden Kind gesprochen? Das finde ich tatsächlich sehr übertriffig (dem Kind gegenüber). Was soll das bringen?