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Petzen und Schimpfwörter

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Petzen und Schimpfwörter

TnaMUC

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Hallo zusammen, ich versuche mich kurz zu fassen. Unser 4-jähriger ist sehr aktiv, manchmal auch impulsiv. Er hinkt in der Sprachentwicklung etwas hinterher. Das ist mir schon früh aufgefallen und ich habe Druck beim Kinderarzt gemacht. Auf jeden Fall ist er seit ca einem guten Jahr in der Frühförderstelle und bekommt Logopädie und in ist dort zusätzlich in einer kleineren Gruppe bei zwei Heillogopäden und lernt spielerisch Grenzen, Sozialverhalten usw.. demnächst bekommt er hoffentlich auch noch ergo. Ich bin da wirklich dahinter und unterstützte wo es nur geht und versuche Unterstützung für ihn selber aber auch für uns Eltern zu bekommen. Jetzt ist er seit neulich in einem Regelkindergarten. Dort ist er das erste Mal in einer konstanten Gruppe mit Gleichaltrigen die bisher erst 8 Kinder umfasst. Sie wurde neu gegründet und es kommen demnächst noch mehr Kinder dazu und dann kommt auch noch eine Erzieherin. Bisher gibt es nur eine. Sie sagt dass er ständig Schimpfwörter benutzt und bisher einmalig eine körperliche Auseinandersetzung mit einem anderen Kind hatte (weil er wiederum ein Drittes Kind bzw dessen Bauwerk schützen wollte). Bisher hat sie sein Verhalten gelobt und gesagt dass er sich nicht mal gewehrt hat, als er von einem anderen Kind stark körperlich angegangen wurde, sondern geweint und es ihr gesagt hat. Seit neuestem sind Schimpfwörter der Hit in der Gruppe. Die allermeisten stammen von einem älteren Kind, welches bereits Erfahrungen in der Kita hat und einfach nur neu in dieser Kita aufgenommen wurde. Davor war das Kind also schon in einer Kita und ist wie gesagt das älteste Kind. Dieses Kind bringt den anderen Kindern Blödsinn bei bzw fordert sie zu Fehlverhalten auf und spielt sich hinterher als brav auf. Ich habe es während der intensiven Eingewöhnung über eine Woche lang selber beobachten können. Dieses Kind macht das bei anderen Kindern aber am liebsten bei unserem Kind. Und dann geht das Kind bei der Erzieherin petzen. Im allgemeinen ist das Kind so, dass es nach außen brav wirkt aber oft nicht so tolle Absichten hat und wirklich oft die Situation nutzt andere Kinder schlecht zu machen um sich selber als brav darzustellen. Ich habe gemerkt dass die Erzieherin in meinem Beisein ein einziges Mal reagiert hat. Nun ist es so dass unser Kind wohl die Probezeit in der Kita nicht bestanden hat. Sie hat mehrfach angedeutet dass ein Gespräch mit der Leitung ansteht und unser Kind dort nicht hingehen kann. Wir sind wie gesagt bei der Frühförderstelle, machen als familie viel und engagieren uns für unser kind. Ich habe bereits mit dem Bezirk telefoniert und eine Individualbegleitung würde genehmigt werden. Die Kita lehnt es ab. In dem offiziellen Gespräch werde ich es trotzdem nochmal anbringen. Meine Frage lautet warum macht dieses andere Kind das und warum reagiert die Erzieherin nicht darauf? Und außerdem möchte ich wissen ob ihr die Problematik ansprechen würdet? Es geht darum dass wir uns der Schwierigkeiten unseres Kindes bewusst sind und offen damit umgehen und uns selbstverständlich Hilfe und Unterstützung geholt haben. Ich möchte nicht dass es so aussieht als ob wir die Problematik banalisieren oder das schlechte Verhalten auf ein anderes Kind schieben. Ich will damit nur sagen für unser Kind ist die Situation neu und viele seiner Reaktionen passieren nicht im luftleeren Raum sondern sind eben auch eine Reaktion. Natürlich muss man trotzdem daran arbeiten das Verhalten zu ändern (keine Schimpfwörter sagen, nicht körperliche aneinander geraten). Im übrigen war diese einmalige körperliche Auseinandersetzung ebenfalls wegen dem besagten älteren Kind, welches unser Kind dazu aufgefordert hat ein weiteres Kind zu hauen weil dieses das Bauwerk vom ersten Kind zerstört hat. Wie sollen wir damit umgehen? Vielen Dank fürs lesen


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von TnaMUC

Ihr könnt schlichtweg nichts machen, denn in der Zeit in der euer Kind in die kita ist, sind die Erzieher*Innen zuständig und nicht ihr. Ich glaube du solltest jetzt erstmal das Gespräch mit der Leitung abwarten und daraufhin deine Schlüsse ziehen. Es ist schön, dass neue Kitas entstehen, muss ja auch so sein! Aber für dein Kind scheint es vllt nicht die richtige Einrichtung zu sein, was keineswegs an deinem Kind oder euch liegt. Sei lieber froh, dass die Erzieherin und die Leitung das so offen kommunizieren, denn wenn ich ehrlich bin, würde ich mir für mein Kind in der kita mehr fachliche Unterstützung wünschen und die scheint es hier nicht zu geben - mal ganz unabhängig von dem anderen Kind. In unserer kita sind pro Gruppe mindestens zwei Facherzieherinnen für Kinder mit besonderem Förderbedarf zuständig, auf jede facherzieherin kommen 4 Kinder, die kita besteht schon über 40 Jahre, einige Kollegen arbeiten weit über 20 Jahren dort. Ich spüre immer einen Konsens zwischen Leitung und Personal - weitestgehend gute Kommunikation zwischen eltern und Erzieher*Innen. Bei euch scheint alles noch ganz am Anfang zu stehen, da fehlt es an so vielem - Kollegen müssen sich erst im Team finden, noch sind nicht alle Kinder eingewöhnt und die vollständige Gruppenstärke erreicht. Das wären mir persönlich einfach zu viele Risikofaktoren mit einem Kind, dass aktuell noch etwas mehr Unterstützung benötigt. Besonders in eurem Fall ist es wichtig, dass ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Mitarbeiter*Innen und Kind/eltern besteht und da sehe ich in der jetzt erst neu gegründeten kita einfach noch nicht die Expertise. Ich weiß natürlich, was für ein Mist das jetzt ist, eine neue kita zu finden, denn ihr werdet ja beruflich darauf angewiesen sein! Trotzdem, sucht euch eine andere fachlich besser aufgestellte kita! Ich wünsche euch alles Gute


Hexhex

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Hallo, ja, das mit dem anderen Kind ist blöd. Aber das hilft euch nichts. Es ist so ähnlich, wie wenn man von der Polizei angehalten wird und klagt: „Aber der vor mir ist noch viel schneller gefahren!“ Die Polizisten antworten bei so etwas: „Ja, aber SIE haben wir halt jetzt angehalten.“ Auch wenn das andere Kind vielleicht einige Situationen mit verursacht hat, geht es ja in Wirklichkeit jetzt um euren Sohn. Ich würde mich null auf dieses andere Kind konzentrieren, denn das hilft deinem Sohn nicht. Konzentriere dich jetzt ausschließlich auf deinen Sohn. Mit dem Meckern über andere (auch wenn es gerechtfertigt ist), löst man die Situation nicht, im Gegenteil, man schießt sich in den Augen der Erzieherinnen eher selbst ab damit. Ich würde das andere Kind im Gespräch mit der Leitung also ganz rauslassen. Stattdessen würde ich die Sache mit der Individual-Begleitung nochmal nachdrücklich erwähnen und sagen, dass du dir davon viel versprichst. Habt ihr schonmal über eine Erziehungsberatung nachgedacht? Ich weiß, du machst schon viel an Förderung, und das ist wichtig und richtig. Aber es hat ja manchmal einen Grund, wenn ein Kind mit anstrengendem Verhalten Aufmerksamkeit erzwingt. Und manchmal liegt der eher zu Hause als beim Kiga. Hier können Hinweise von Außenstehenden manchmal Augen öffnen für Dinge, die nicht gut laufen, die man aber selbst so noch nicht bemerkt hat. LG


kea2

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Diese Kinder, die andere anstiften und dann die Unschuldslämmer spielen und lügen, wie gedruckt, hat man immer wieder in öffentlichen Einrichtungen. Unser Sohn (13) fällt auch immer wieder mal auf die herein und ist nachher der Schuldige. Leider ist er immer so "dumm" und gibt ehrlich zu, was er angestellt hat. Da kann man dem Kind nur sagen, es soll sich von x fern halten und nichts tun, was x ihm sagt. x ist kein Freund, sondern will, dass das Kind Ärger bekommt. Gegenüber den Erzieherinnen oder später den Lehrern kann man nur darauf hinweisen, dass x versucht, andere Kinder reinzureißen. Die glauben das aber immer erst, wenn sie es mit eigenen Augen sehen. (Klar, die können ja kein Kind maßregeln, bei dem sie sich nicht sicher sind, ob es etwas getan hat.) Unser aktueller x war so blöd, sich mit einer seiner Aktionen im Klassenchat zu verewigen. Jetzt ist der Heiligenschein Geschichte. Ansonsten würde ich in Eurer Situation versuchen, ein Gespräch zwischen der Frühförderstelle und der Gruppenleitung zu vereinbaren. Normale Pädagogen, ob Erzieherinnen oder Lehrerinnen, haben selten Ahnung von Störungen, die ein abweichendes Verhalten zur Folge haben und unterstellen gerne schlechte Erziehung. Was man als Eltern als Aussagen der Fachleute weiter gibt, wird auch oft nicht geglaubt. Da braucht man entweder ein Schreiben oder ein Gespräch. Letzteres halte ich in Eurem Fall für sinnvoller. Als Eltern mit solchen Kindern muss man leider in Bildungseinrichtungen immer kämpfen. Die groß propagierte Inklusion gibt es nur für körperlich Behinderte. Die Entwicklungsverzögerten/ADHSler/Autisten und Kinder mit ähnlichen Störungen sollen sich gefälligst normal benehmen.