Fehlgeburt: Wie geht es nun weiter?

Fehlgeburt: Wie geht es nun weiter?

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Eine Fehlgeburt ist für die betroffenen Frauen und ihren Partner erst einmal ein Schock und eine große Enttäuschung. Rein körperlich ist sie zwar meistens bald überwunden. Das Ganze emotional zu verarbeiten, kann jedoch länger dauern.

Denn es sind sehr gemischte Gefühle, die die Frauen danach beschäftigen. Einerseits ist da Trauer, oft auch Enttäuschung; manche Frauen quält die Frage, ob sie etwas falsch gemacht haben und eine "Schuld" an der Fehlgeburt tragen. Und dann steht die große Frage im Raum: Wird es beim nächsten Mal klappen? Und wann kann ich überhaupt wieder schwanger werden?

Ihr Körper setzt alles zurück auf Anfang

Es ist vielleicht hilfreich für Sie zu wissen: So traurig das ist, eine Fehlgeburt ist ein natürlicher Vorgang. Der Körper beendet die Schwangerschaft, wenn deren Fortgang beziehungsweise die Entwicklung des Kindes gestört ist. Insgesamt enden geschätzt 30 bis 40 Prozent aller Schwangerschaften so (inklusive der vielen Fälle, in denen die Schwangerschaft bereits endet, bevor die Frau überhaupt davon wusste). Meistens ist unklar, was die Fehlgeburt ausgelöst hat. Aber Ihr Körper setzt danach alles zurück auf Anfang: Sobald Ihr Zyklus wieder eingesetzt hat und Sie sich seelisch dafür bereit fühlen, können Sie wieder schwanger werden. Falls Sie aus medizinischen Gründen ein wenig warten sollten, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen das sagen. Wenn es ein wenig dauert, bis Sie wieder schwanger sind, ist das übrigens kein Grund zur Beunruhigung: Bei den meisten Paaren, die schwanger werden wollen, klappt es nicht sofort.

Der Beistand einer Hebamme gibt Halt

Werdende Mütter, die schon eine Fehlgeburt hatten, sind verständlicherweise oft sehr besorgt und trauen sich anfangs kaum, sich auf ihr Baby zu freuen. Sprechen Sie ruhig mal mit einer Hebamme über Ihre Gefühle. Oder lassen Sie sich zusätzlich zur ärztlichen Vorsorge durch eine Hebamme begleiten. Das übernimmt ihre Krankenkasse. Es tut gut, mit einer erfahrenen Fachfrau zu reden, die Ihre Sorgen kennt, Ihnen Tipps für Ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden geben kann.

Selbstverständlich wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin darauf achten, ob sich eine Ursache für die Fehlgeburt finden lässt. Dazu gehören etwa Infektionen, ein Mangel an bestimmten Hormonen, eine Stoffwechselstörung oder auch eine ungewöhnliche Form der Gebärmutter. In solchen Fällen lässt sich eventuell vor oder während der nächsten Schwangerschaft gezielt vorbeugen.

Wichtig ist eine gute Beratung auf alle Fälle für Frauen, die bereits mehrere aufeinander folgende Fehlgeburten erlebt haben. Vor allem, wenn diese jeweils vor der zwölften Woche eingetreten sind. Das alles ist für die Frauen und die Partnerschaft meistens sehr belastend, wenn der Kinderwunsch nach wie vor besteht. Meiner Erfahrung nach ist es hilfreich, alle Möglichkeiten der Unterstützung zu nutzen, um Klarheit für sich selbst zu gewinnen. Das kann medizinische Hilfe sein, etwa durch eine genetische Beratungsstelle. Sehr wichtig ist aber auch, über die weitere Lebensplanung nachzudenken, falls sich der Wunsch nach einem eigenen Kind nicht erfüllt. Kostenlose und vertrauliche Beratung bieten zum Beispiel Ehe- und Familienberatungsstellen an.

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