Hallo Frau Höfel,
unser Sohn ist nun 6 1/2 Monate alt und ist seit mehreren Monaten (also fast von Anfang an) ein sehr unruhiger Schläfer. Ich habe aber das Gefühl es wird schlimmer statt besser. Er schläft zwar gut ein, schläft dann auch bis wir ins Bett gehen (manchmal wacht er davon auf, manchmal nicht), dann wacht er alle 2-3 Stunden auf und braucht aber jedesmal trotz Stillen ca. eine halbe Stunde um wieder einzuschlafen. Er zappelt, dreht sich auf den Bauch (von wo aus er sich nicht mehr zurückdrehen kann) und weint dann. Oder er wischt sich den Schnulli aus dem Mund, weil er sich mit den Händen im Gesicht reibt und weint dann.
Vielleicht haben Sie einen Tip, ich bin ein wenig verzweifelt, das zerrt nachts echt an den Nerven
von
Märzbär
am 28.06.2012, 09:36
Antwort auf:
Unruhiger Schlaf
Liebe Märzbär,
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! Auch Breimahlzeiten helfen nicht beim Durchschlafen!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Leider bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich diesem Rhythmus anzupassen. Wenn möglich, dann legen Sie sich bitte tagsüber auch hin wenn Ihr Kind schläft.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 29.06.2012