Liebe Frau Höfel,
ich bin heute 40+6, mein Gebärmutterhals ist unverändert bei ca 4 cm, Muttermund geschlossen, Mini-Wehen auf dem CTG, das aber schon seit Wochen. Dem Baby geht es blendend. Meine Ärztin meint, dass man nach aktueller Richtlinie bei ET+7 einleiten würde, ich sollte das morgen mit der Klinik besprechen. Bei meinem unreifen Befund könnte ich mich aber darauf einstellen, dass es einige Tage dauern wird.
Die Klinik will mich morgen sehen, meint aber, dass man ruhig länger als die 7 Tage warten könnte.
Welches Risiko gehe ich ein, wenn ich bis zu 14 Tagen warte? Ist das Risiko einer Totgeburt dann wirklich schon erhöht, wenn doch sonst alles super aussieht? Oder wird sich bei dem Befund auch nach einer weiteren Woche vermutlich nichts von alleine tun?
Vielen Dank!
von
Leni4321
am 05.08.2016, 21:57
Antwort auf:
Einleitung wirklich bei ET+7 notwendig???
Liebe Leni,
diese Leitlinie ist eine S1 Leitlinie, das bedeutet, dass Sie nicht auf harten Fakten basiert.
"S1: von einer Expertengruppe im informellen Konsens erarbeitet (Ergebnis: Empfehlungen)
S2: eine formale Konsensfindung ("S2k") und/oder eine formale "Evidenz"-Recherche ("S2e") hat stattgefunden
S3: Leitlinie mit allen Elementen einer systematischen Entwicklung (Logik-, Entscheidungs- und "outcome"-Analyse).
Von daher hat Ihre Klinik durchaus Spielraum, den sie hoffentlich auch nutzt.
In der Leitlinie heißt es auf S.36: "Für den Fall, dass sich die Schwangere nach Aufklärung und Beratung für ein Zuwarten bis 41+6 SSW entscheidet, kann bei fehlenden Risiken (Tab. 7) und normaler Fruchtwassermenge unter 2-tägigen Kontrollen (NST + Fruchtwassermenge) bis 41+6 SSW zugewartet werden, ohne dass das Risiko für einen IUFT gegenüber der Vorwoche ansteigt [Weiss 2013]. Im Einzelfall können, bei Wunsch nach intensiverer
Überwachung im Rahmen einer individualisierten Vorgehens, auch kürzere Intervalle festgelegt werden."
Sprechen Sie mit Ihrer Klinik.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 06.08.2016