Hallo Frau Höfel,
ich möchte demnächst mit Einführung der Beikost beginnen. Mein Sohn wird dann 6 Monate alt sein. Er trinkt im Moment Aptamil HA1.
Wie verfahre ich mit der Beikost?
Ich möchte mit Pastinake beginnen und wie geht es dann weiter? Kann ich ihm dann abgekochtes Leitungswasser aus der Trinklerntasse anbieten? Ab wann sollte ich sein Abendfläschchen "ersetzen" oder kann ich ihm dies auch längerfristig geben?
Vielen Dank für Ihre immer kompetenten Antworten!
Mitglied inaktiv - 23.07.2008, 21:02
Antwort auf:
Einführung Beikost
Liebe Irina,
die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Pastinake, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist."
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten.
Bieten Sie ihm vorläufig das Wasser aus der Flasche an. Er hat erstmal mit dem Löffel genug zu tun.
Die Abendflasche kann als ZuBettgeh-Ritual bleiben.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 24.07.2008
Antwort auf:
Einführung Beikost
Hallo,
du kannst dann abgekochtes Wasser geben! Unser Sohn hat seeehr lange nur Wasser getrunken, bis er Dreitagefieber bekam und wir alles probiert haben, damit er überhaupt irgendwas trinkt. Tja und heute MUSS es dann Apfelschorle sein.
Das Abendfläschchen haben wir nie ersetzt, da er Milchbrei in allen Variationen abgelehnt hat. Hat dann später mit uns Brot gegessen bzw. dann etwas später abends mit uns warm. Das Milchfläschen haben wir aber erst vor ein paar Wochen wirklich abgeschafft, das gehörte für ihn (mit einer Kuschelrunde auf dem Sofa) einfach vorm Zubettgehen dazu. Er ist jetzt 2,5 Jahre.
In der Beikosteinführung gibt es kein "MUSS", da ist jedes kind anders.
Mitglied inaktiv - 24.07.2008, 07:28