Liebe Frau Höfel
Unsere Ann isr mittlerweile 13 Wochen alt und ich mache mir schön langsam Gedanken über die Beikost die man ja ab der 17 Woche anfangen kann.
Da sie ja sehr schlimm mit Blähungen zu kämpfen hatte ist die 1 Frage natürlich ob sie wirklich so früh schon Beikost bekommen sollte. 2. Welche Milchflasche ersetze ich als erster. 3 solte sie nicht dabeicschon sitzen können wegen Verschlucken. Sie interessiert sich teilweise jetz schon für unser Essen schmatzt und schaut uns zu.
Lg Natascha
von
Natascha 1981
am 19.08.2014, 14:24
Antwort auf:
Beikost
Liebe natascha,
sarah hat es schon gut beschrieben: der beste Plan ist, abwarten bis das Kind Ihnen die Nahrung vom Teller klaut und dann in seinen Mund steckt, kaut und schluckt.
Schauen Sie unter baby led weaning.
Bei Speiseplänen muss man immer schauen, wer sie aufstellt und was der Sinn dahinter ist!
Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177).
Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind.
Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind.
Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! Für nicht gestillte Kinder kann man das nicht belegen, da es keine Studien nur Annahmen dazu gibt.
ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss!
Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen:
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Manchen Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt vielleicht auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben!
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten , zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, sondern immer mal etwas von diesem und jemem anzubieten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Warten Sie also getrost ab!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 19.08.2014
Antwort auf:
Beikost
Huhuu,
dass man "ab dem vierten Monat" mit Beikost beginnen muss ist eine Erfindung von Hipp und Co. Die Studie dazu hat das FKE (Forschungsinstitut für Kinderernährung) herausgegeben. Ein von Nestle gesponsertes Unternehmen.
Es gibt klare Zeichen für Beikostreife:
- der Zungenstoßreflex ist abgeschwächt oder gar nicht mehr vorhanden
- das Kind kann Essen gezielt greifen (Pinzettengriff) und genauso gezielt zum Mund führen
- das Kind kann mit wenig Unterstützung im unteren Rückenbereich sitzen ohne umzukippen oder in sich zusammenzusacken
- das Kind zeigt erhöhtes (!) Interesse am Essen der Eltern (also mehr Interesse als an anderen Dingen, die die Eltern haben/tun z. B. Handy), kaut und schmatz und versucht, Essen zu klauen.
- das Kind zeigt gesteigertes Stillbedürfnis (bzw. Flaschenbedürfnis).
Es gibt Experten, die es auch wichtig finden, dass das Kind sich drehen kann (Rücken-Bauch oder Bauch-Rücken), da dies die Koordinationsfähigkeit der Zunge im Mundraum widerspiegelt.
Du siehst, es spielen viele Faktoren eine Rolle. Ein großer weiterer Faktor ist die Darmreife. Und da Dein Schatz ohnehin mit Blähungen zu kämpfen hatte, ist Dein Bauchgefühl nichts überstürzen zu wollen, wahrscheinlich ganz richtig!
Du kannst also getrost noch etwas warten, bis Du die Beikost einführst.
Das Ersetzen von Mahlzeiten ist übrigens veraltet. Milch ist und bleibt die Hauptnahrungsquelle im ersten Lebensjahr, BEIkost ist nur ergänzend. Sonst hieße es ja auch ERSATZkost. ;-)
Soviel zu den "harten Fakten".
Ich persönlich halte viel von "baby-led weaning". Klingt komisch, ist aber schlicht Fingerfood. Unter baby-led weaning findest Du aber ganz viele Tipps im Internet zur Beikosteinführung ohne Druck und in Babys Tempo.
LG
Sarah mit Jendrik (+ unsichtbarer Bauchhummel)
von
Jendriks_Mama
am 19.08.2014, 15:45