Unser Kleiner 6 Monate dreht sich jetzt beim Schlafen ständig auf den Rücken.Nach einer Stunde wacht er dann auf und wenn wir Glück haben schläft er dann mit dem Schnuller wieder ein. Aber Schwub dreht er sich wieder auf den Bauch und nach ner Stunde dasselbe wieder. Bin langsam am Verzweifeln.
Tagsüber macht er das irgendwie nicht bei seinen Tagesschläfchen, da schläft er auf dem Rücken oder auf der Seite.
Können Sie mir einen Tip geben.
Bin etwas verunsichert, da unser erster Sohn ziemliche Schlafprobleme hatte und wir erst nach einem Schlaftraining diese in Griff bekommen habe. Hoffe dass dies hier nicht auch wieder der Fall ist.
von
Mamo2011
am 19.08.2014, 15:55
Antwort auf:
Baby 6 Monate schläft schlecht
Liebe Mamo,
die "Drehphase" ist völlig normal. Bald wird er sich auch wieder zurückdrehen können, dann ist der Spuk vorbei.
Zum Schlafen müssen viele Rädchen ineinandergreifen, bis es funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen.
Ihr Kind macht also einen ganz normalen Entwicklungsschritt durch.
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 19.08.2014