Guten TAg Frau Höfel,
meine Tochter ist jetzt unkorrigierte 13 Wochen alt (sie wurde bei 36+2 geboren). Sie bekommt wegen eines ausgeprägtem Reflux bereits bei mäßig gefüllten Magen (Diagnostiziert) AR Nahrung von Humana.
Jetzt meine Frage ab wann kann ich mit Beikost anfangen und was ist dazu am besten geeignet? Pastinaken oder Karotten?Und ich ersetze 1 Milchmahlzeit am Anfang?
Vielen DAnk
Mitglied inaktiv - 29.12.2010, 16:00
Antwort auf:
Ab wann Beikost
Liebe Lara,
das korrigierte Alter ist ausschlaggebend.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Bevor man mit Beikost startet, sollte das Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen geben:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung in die Finger nehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Trinkbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten.
Im Moment passiert etwas Seltsames in der Ernährungslandschaft für Kinder!
Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177).
Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind.
Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind.
Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! Für nicht gestillte Kinder kann man das nicht belegen, da es keine Studien nur Annahmen dazu gibt.
Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss!
Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Siehe Beikostzeichen!!!! - Hätte es genau wie Kollegin Andrea geschrieben.
Den Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 29.12.2010
Antwort auf:
Ab wann Beikost
frühestens mit 4 monaten..
Mitglied inaktiv - 29.12.2010, 18:36
Antwort auf:
Ab wann Beikost
das ist mir klar ;-) das man frühstens mit 4 monaten anfängt.
da meine Tochter aber 4wochen zu früh gekommen ist war meine frage eher ob man vom korrigierten oder unkorrigierten alter ausgeht!
trotzdem danke für deine antwort!
Mitglied inaktiv - 29.12.2010, 21:01
Antwort auf:
Ab wann Beikost
Man geht vom korrigierten Alter aus und richtet sich außerdem nach dem Kind.
Ein Kind ist beikostbereit, wenn es einem quasi "ins Essen springt", d.h. das Brot aus der Hand reißt um es selber zu essen.
Meist in der Gegend von 6 Monaten, manchmal früher, oft später.
Mitglied inaktiv - 29.12.2010, 21:05