Fischal
Hallo zusammen, mein Sohn kam gerade in die Schule und ich mache mir große Sorgen, dass er ausgegrenzt wird. Er ist ein Einzelkind und in unserer Gegen wohnen keine Kinder in seinem Alter bzw. aus seiner Schule. Etwas weiter weg ist ein Neubaugebiet, in dem viele wohnen. Da wir auch neu in der Stadt sind, haben wir wenige Kontakte und ich finde es schwierig welche aufzubauen, da sich irgendwie alle von früher kennen. Zudem hab ich das Gefühl, da wir "nur" ein Kind haben, gehören wir irgendwie nicht dazu, weil sich alle durch die Geschwisterkinder kennen und viel miteinander zu tun haben. Nun zur Situation: Ich konnte schon oft beobachten, dass unser Sohn von andren geärgert wird, aber es selbst nicht merkt und meint, die wären alle seine Freunde. Aber ein Kind, das ein anderes haut und mit Steinen bewirft ist meiner Meinung nach kein Freund. Wie kann ich meinem Kind das klar machen? Und wie kann ich ihm beibringen, dass er das nicht lustig findet, sondern ernst nimmt und weggeht? Wie kann ich ihm mehr Selbstbewusstsein beibringen? Er ist generell sehr sensibel und unsicher. Ich möchte nicht, dass er irgendwann untergeht und von den andren gemobbt wird. Das ist meine größte Sorge. Vielleicht hat jemand wertvolle Tipps. Vielen lieben Dank!
Hallo, wenn du ein selbstbewusstes Kind möchtest, musst du ihm natürlich auch Selbstbewusstsein vorleben. Kinder lernen ja nicht durch Erklärungen und Aufforderungen, sondern durch unser Vorbild. Du bist vielleicht auch eher unsicher? Es fällt auf, dass du dir selbst alle möglichen Geschichten erzählst. Die aber gar nicht stimmen müssen, sondern überwiegend in deinem Kopf stattfinden: Zum Beispiel, dass sich „irgendwie alle kennen“ und deshalb keine neuen Mütter kennenlernen wollen. Vielleicht bist du selbst einfach etwas schüchtern und zurückhaltend und traust dich nicht recht, auf die anderen Mütter zuzugehen, dich einfach mal dazuzustellen und mitzureden? Du denkst auch, dein Sohn sei benachteiligt, weil ihr „nur ein Kind“ habt. Sorry, aber das ist wirklich Unsinn. Auch Mütter von Einzelkindern können selbstbewusst auftreten und viele Kontakte haben, da kenne ich etliche. Und auch die Klassenkameraden deines Sohnes haben sicher nicht ihre Geschwister in derselben Klasse. Du projizierst deine eigene Unsicherheit auf die anderen Familien. Das passiert ja leicht, es ist auch nicht schlimm. Solche Dinge, die eigentlich nur im eigenen Kopf stattfinden, verraten aber meist mehr über einen selbst als über die anderen. Vielleicht hättest du gern noch weitere Kinder und fühlst dich daher „unterlegen“? Einen Bezug zur Wirklichkeit hat diese Sorge nicht. Und dass Mütter aus dem Neubaugebiet keine neuen Freundschaften schließen möchten, stimmt auch nicht. Wenn man zugezogen ist, ist es besonders wichtig, nicht zu sehr im eigenen Saft zu schmoren. Wenn man keine Kinder hat, kann man das machen. Aber wenn man ein Kind hat, muss man auch mal über seinen Schatten springen. Denn wenn die Eltern soziale Kontakte haben, ist es auch für das Kind leichter, bei anderen Kindern und deren Familie Fuß zu fassen. Die allerbeste Möglichkeit „reinzukommen“ in einem neuen Stadtteil besteht darin, sich zu engagieren. Also in einem Sportverein mitzumachen (das Kind oder man selbst), im Kirchenchor zu singen, bei den Elternbeiratswahlen zu kandidieren, „Lesepate“ für Erstklässler zu werden, in der Stadtteilbibliothek Märchenvorleserin zu werden usw., es werden ja immer mal Mütter für so was gesucht. Wir sind auch zugezogen, und zwar in einen sehr dörflichen Stadtteil (im Grünen vor der Stadt), wo fast jeder jeden kennt. Ich habe mich unermüdlich und frech immer dazugestellt, wenn die Mütter in Grüppchen dastanden und habe mich freundlich am Gespräch beteiligt. Ich habe vor allem aber auch einzelne Mütter angesprochen, z. B. beim Abholen oder bei irgendwelchen schulischen Aktionen. Ich habe mit ihnen Smalltalk gemacht und später auch besprochen, dass es schön wäre, wenn unsere Jungs sich mal verabreden würden. Unsere Kinder sind außerdem in zwei Sportvereine hier gegangen (Einradfahren und Kanufahren), hier trifft man sehr viele andere Eltern und neue Kinder, es entstehen oft Freundschaften. Hier und da gibt es Feste, wo man mit anderen Eltern backt, Kuchen oder Waffeln verkauft, aufbaut, aufräumt, abbaut usw. Obwohl ich eher schüchtern bin, habe ich immer wieder Smalltalk geübt in allen Situationen mit anderen Eltern. Und es hat sich wirklich gelohnt, weil nicht nur für die Kinder, sondern auch für mich selbst neue Freundschaften entstanden. LG
Dass dich das beschäftigt, kann ich verstehen. Als Trost: Unsere Große war sehr zurückhaltend. Da hatten wir die gleichen Ängste. Sie hat übrigens noch 2 jüngere Geschwister und wir wohnen hier schon ewig. Tipp: wir haben sie damals im Verein hier angemeldet, da waren viele Kinder aus ihrer Schule und sie hat viele Freunde dort gefunden. Kampfsport. Macht sie bis heute. Vielleicht gibt’s bei euch was nettes für deinen Sohn?
Huhu, ich finde den Ansatz, dass Du Deinem Sohn, der gar nicht leidet, sondern das Verhalten der anderen nach Deinen Worten lsutig findet, einreden möchtest, dass die anderen ganz böse sind und er unglücklich darüber sein soll. Ich glaube, wenn Du erfolgreich bist, wird er viel mehr zum Opfer. Jemand, der auch unfreundliches Verhalten (das ja auch oft aus Unsicherheit und Unkenntnis geschieht) nicht gleich übelnimmt, sondern weiterhin freundlich auf die anderen zugeht, hält sich selbst viel mehr Optionen für spätere "richtige" Freundschaften offen - und kommt wahrscheinlich auch "cooler" bei den anderen Jungs rüber. Ansonsten würde ich mich den Tipps der anderen für aktive Kontaktaufnahme - Fußballverein... anschließen. In der ersten Klasse kannst Du auch evtl. noch erste Speilverabredungen arrangieren oder Deinen Sohn gezielt anhalten, dass er mal das eine oder andere Kind nachhause oder zu einer gemeinsamen Aktion einlädt. Im Zweifel kommt halt erstmal Fahrdienst bei Verabredungen auf Dich zu, wenn Ihr von allen anderen weg wohnt, aber auf Dauer geht's ja vielleicht auch per Fahrrad.
Ich stimme den anderen zu. Vereine sind super, wenn man Kontakte sucht. Ansonsten läuft hier vieles über WhatsApp. Gibt es eine Klassengruppe für die Eltern? So hat man schnell die Nummer und kann nach Playdates fragen. Hilfreich ist es auch, wenn man anbietet, das andere Kind mit abzuholen. Viele Eltern sind heutzutage berufstätig und schnell gestresst. Da hilft es, wenn man nicht fahren muss. K3 hat auch 2 tolle Freundinnen über (Ebay) Kleinanzeige gefunden.
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