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Geschrieben von 3fachMama am 10.02.2006, 20:27 Uhr

Schulwechsel ziemlich ratlos Hiiilfe

Unsere Tochter soll in diesem Sommer die Schule wechseln. Ich muß dazu sagen, dass sie immer eine gute Schülerin war. Sie hatte 3 1/2 Jahre nur einsen und zweien. Doch seit dem Kindergarten leidet sie an Konzentrationsstörungen, die Schubweise auftreten. Wir hatten lange ruhe. Doch nach dem ersten halbjahr der dritten Klasse hatte sie wieder einen Schub und ist uns in allen Fächern eine Note abgefallen. Es dauerte bist jetzt, bist die Ergo angeschlagen hatte, und sie hat jetzt noch ein Rezept bekommen. Sie wollte die ganze Zeit unbedingt aufs Gymnasium, doch das haben wir jetzt mit ihr besprochen, dass es nicht so gut wäre. Sie macht sich in der Grundschule schon total den Stress und holt sich nur Beispiele an den Schülern, die besser sind als sie. Jetzt sind wir am Überlegen, ob wir sie auf eine Gesamtschule tun oder auf eine erweiterte Realschule. Ich hätte gerne einen guten Rat, denn ich bin im Moment total verzweifelt. In beiden Schulen hat sie die Chance das Abi nachzumachen, was sie unbedingt will. Auf der Gesamtschule mußß sie Erweiterungskurse besuchen, dazu hat sie bis zur 9. Klasse Zeit. Auf der E. Realschule entscheidet sich der Weg nach der 6. Klasse.
Wer kann mir helfen. Vielleicht ist auch ein Lehrer dabei.

 
3 Antworten:

Re: Gesamtschule...

Antwort von Mijou am 12.02.2006, 11:31 Uhr

Hallo Dreifachmama,

die Gesamtschule wäre sicher eine sehr gute Möglichkeit. Da hat Deine Tochter noch einige Jahre Zeit, den Weg zu finden, der zu ihr passt. Auch ist sie dann jetzt erstmal nicht frustriert, wie wenn sie gleich auf die Realschule müsste, obwohl sie doch aufs Gymnasium will.

Wenn sie sich selbst unter Druck setzt und sich immer mit Kindern vergleicht, die besser sind als sie, müsstet aber auch Ihr Euer Verhalten überdenken: Kinder entwickeln nur dann zuviel Ehrgeiz, wenn sie das Gefühl haben, von ihren Eltern vor allem für ihre Leistungen geliebt zu werden. Sie fürchten dann, weniger Anerkennung, Lob und Liebe zu bekommen, wenn sie nicht die erwünschte Leistung bringen.

Bestimmt liebt Ihr Eure Tochter natürlich ganz doll. Ihr solltet Ihr aber mehr zeigen, dass Ihr sie deshalb liebt, weil es sie GIBT. Lobt sie also mehr für Dinge, die nix mit Können, Leistung und Noten zu tun haben: Z.B. Weil sie sich mit einem anderen Kind von sich aus vertragen hat. Weil sie jemandem unaufgefordert geholfen hat. Weil sie einen guten Vorschlag für die Lösung eines Problems gemacht hat. Weil sie etwas abgegeben hat, was sie nur ungern teilt. Fragt sie viel nach ihrer Meinung zu allem Möglichen und auch zu anderen Menschen, korrigiert und belehrt sie dabei nicht, sondern lobt ihre Gedanken und ihre Kreativität.

Es liegt an Euch, den Druck von ihrer Seele zu nehmen. Schule ist wichtig, aber nicht das Wichtigeste im Leben. Ohne inneren Druck lernt es sich überdies ja viel leichter, Schule macht wieder mehr Spaß. Wichtig wäre das auch für ihr zukünftiges Erwachsenenleben: Ganze Horden von Menschen überschwemmen die Praxen der Psychotherapeuten, weil sie niemals einfach richtig satt dafür geliebt worden sind, dass sie existieren. Sondern überwiegend dafür, dass sie etwas KÖNNEN. Das ist die Basis für Depressionen, eine Volkskrankheit.

Ich weiß, wie schwer es ist, als Eltern seine Ansprüche ans Kind herunterzuschrauben, habe selbst zwei Kids. Und klar ist Leistung in unserer Gesellschaft sehr wichtig. Wenn ein Kind sich aber schon selbst unter Druck setzt, ist es allerhöchste Zeit, die Notbremse zu ziehen, huh?

Liebe Grüße,

Mimi

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Re: Gesamtschule...

Antwort von 3fachMama am 13.02.2006, 10:22 Uhr

Danke für deine Antwort.
Du hast mit vielem Recht, was du schreibst, nur mit einem nicht, dass der Druck von uns kommt. Im Gegenteil, wir haben beide auch nur die Hauptschule besucht und ich hab den M. Bildungsabschluss noch nachgemacht. Wir mussten mit Michele nie lernen. Sie hat alles gleich gekonnt und hatte, wie gesagt in den ersten 2 Jahren und 1er und 2er. Da brauchten wir ja sowieso nie dahinter zu sein. Als sie dann angefangen hat etwas abzubauen, haben wir sie dann in denen Fächern unterstützt. Wir haben noch nie geschimpft, wenn sie mal mit einer schlechteren Note heim gekommen ist. Im Gegenteil, wir haben ihr immer erklärt, auch schon von anfang an, dass es immer mal vorkommen kann, dass man eine schlechtere Note schreibt, dass das aber nicht schlimm wäre. Und wenn sie was nicht versteht, kommt sie auch von sich zu uns, und wir erklären es ihr. Aber genau dort liegt auch das Problem: auf der einen Seite will sie sich helfen lassen, aber sie verlangt von sich selbst, dass sie es sofort versteht. Ist das nicht der Fall, ist sie total frustriert. Dann braucht sie erst mal ein paar Minuten Ruhe, und dann klappt es wieder.
Mit der Gesamtschule ist es allerdings das Problem, dass ab der 7. Klasse kein Klassenverband mehr besteht, denn die Kinder werden auf Erweiterungskurse und Grundkurse aufgeteilt. Das ist auf der erw. realschule nicht. Dort wird zwar auch ab der 7.Klasse getrenn in Haupt- und realschule, aber in diesen Klassen bleiben sie dann, bis sie die Schule fertig haben.

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Re: Gesamtschule...

Antwort von Nicole-Mami am 13.02.2006, 23:28 Uhr

Ich würde mir überlegen, dem anscheinend so innigen Wunsch Deiner Tochter nachzugeben.

Es ist heutzutage ja schon selten genug, dass die Kinder überhaupt wissen, was sie wollen und wenn es dann so dringend ist...

Eine Freundin von mir ist aufs Gymnasium gegangen, obwohl sie "nur" eine Realschulempfehlung hatte. Sie wollte es unbedingt. Jeden Tag hat sie Stunden um Stunden gelernt und schlußendlich hat sie ein wesentlich besseres Abitur gemacht als ich, die sich mit gymnasialer Empfehlung und stinkender Faulheit gerade so durchgewurschtelt hat...

Meine Freundin hatte einfach diesen extremen Ehrgeiz und sie wäre todunglücklich gewesen, wenn man sie nicht auf ein "richtiges" Gymnasium geschickt hätte.

Warum soll Eure Tochter es nicht versuchen? Auf die Gesamtschule kann sie doch dann immer noch, wenn sie merkt, es ist doch zu schwer, oder?

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