Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Mariakat am 30.12.2005, 14:59 Uhr

Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Hallo,
der Opa ist gestorben und Anfang Januar ist die Beerdigung. Meine Tochter (fast 7J.) hat nicht so traurig reagiert, da sie ihn nicht so oft gesehen hat und er schon lange krank war. Also, sie war schon traurig, aber sie hat auf diese NAchricht jetzt nicht irgendwie aussergewöhnlich reagiert. SOll sie nun mit auf die Beerdigung? Sie war noch nie auf einer Beerdigung und kann von daher nicht selbst entscheiden.Wie lange dauert so eine Beerdigung mit Pfarrer? Ich denke es werden auch sehr viele Leute kommen... und es ist so kalt draussen...ob das was für sie ist? Nicht dass sie dann noch krank wird (hat eh schon einen Husten). Waren eure 6-7 jährigen schon mal auf einer Beerdigung?
Gruss Mariakat

 
14 Antworten:

ganz deutlich: ja!

Antwort von jokasilemi am 30.12.2005, 15:24 Uhr

Hallo, als meine Omi starb waren meine Kinder 2 und 4 jahre alt, selbstverständlich haben wir sie zum Trauergottesdienst (katholisch Requiem ca. 45 min.) und anschließend zum Friedhof (ca. 30 min.) mitgenommen. Nur so hatten sie die Möglichkeit sich wirklich von ihr zu verabschieden. Sie standen am offenen Grab, winkten und sagten "Tschüß, Omi". Heute nach 4 Jahren gehen sie sie immer noch auf dem Friedhof besuchen. Ach ja, da mir der Tod sehr nahe ging und ich nicht in der Verfassung war mich richtig um die Kinder zu kümmern, haben das mein Mann und andere Verwandte gemacht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich finde, da gibt es keine allgemeingültige Regel...

Antwort von Hexhex am 30.12.2005, 16:14 Uhr

Hallo,

also ich würde sie auf jeden Fall selbst entscheiden lassen. Das kann sie nämlich sehr wohl, wenn Du ihr einfach vorher schilderst, wie das Ganze ablaufen wird. Sie wird dann spüren, ob das etwas ist, was sie auch erleben möchte. Ich habe das bei unserer Tochter (7) beim Tod des Ur-Opas auch so gemacht.

Ich finde, ein Kind in dem Alter braucht nicht vorgeschrieben zu bekommen, ob es mitgeht. Und es gibt hier sicher nicht ein festes "Richtig" oder "Falsch". Eine Siebenjährige kann auf jeden Fall selbst beurteilen, ob das Ganze sich für sie richtig anfühlt oder eher nicht. Wenn das Verhältnis zum Opa nicht eng war, wäre es sicher nicht so schlimm, wenn sie nicht mitgehen würde.

Dass sie keine große Trauer gezeigt hat, hat dabei aber übrigens nicht viel zu sagen: Auch bei engem Verhältnis und großer Liebe äußern Kinder ihre Trauer oft sehr verhalten und gehen scheinbar mühelos zum Alltag über. Sie müssen das Ganze erst langsam verarbeiten. Es hilft auf jeden Fall, behutsam nachzufragen, auch über die eigenen Gefühle zu sprechen und vielleicht ein entsprechendes Buch vorzulesen (z.B. "Leb wohl, lieber Dachs"). So lockt man ganz zwanglos entsprechende Frage beim Kind hervor, ohne in es zu dringen. Auch wenn das Verhältnis nicht eng war, sind diese Fragen auf jeden Fall da.

Liebe Grüße,

Hexe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von vallie am 30.12.2005, 17:39 Uhr

meine tochter war gerade 8 als meine mutter starb. sie hatten eine sehr sehr enge bindung und es war ganz klar, daß sie mitgeht zur beerdigung.
ich würde es auch von der beziehung abhängig machen, die das kind zum verstorbenen hatte.
meine tochter hatte zwar bei der todesnachricht geweint, kurz drauf wollte sie wieder spielen und bei der beerdigung hat sie sehr geweint...
wir vermissen die oma heute noch sehr...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von KatjaR am 30.12.2005, 19:37 Uhr

Meine sind jetzt 8 und 10 Jahre alt und waren vor 4 Jahren bei der Beerdigung ihres Opa dabei. Allerdings sind wir nicht mit in die Kirche gegangen sondern waren nur auf dem Friedhof dabei.
Im Nachhinein denke ich, dass es richtig war, dass sie dabei waren.

LG Katja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von Marion mit Flo & Nessi am 30.12.2005, 20:17 Uhr

Hallo

Das kommt glaube ich doch sehr auf das Kind an.
Ich selber war gestern mit Vanessa (wird im Feb. 6) auf einer Beerdigung.

LG
Marion mit Flo & Nessi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von bigwusch am 30.12.2005, 21:19 Uhr

Ich denke auch es kommt sehr auf das Kind und dessen Wunsch an.

Unsere Tochter 6,5 J. War vor fast 2 Jahren bei der Trauerfeier dabei. Meine Mama ist eingeäschert worden, da war keiner von uns dabei.

Unsere Tochter wollte sich auch noch von der Oma verabschieden und war noch mit im Raum wo sie aufgebart war.

LG
Mel

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von MamaMalzwei am 31.12.2005, 10:32 Uhr

Hallo Mariakat, ich würde es vom Kind abhängig machen, ob sie sich das zutraut. Unsere Tochter hat, als der Opa starb, sehr traurig reagiert. Damals war sie 8 und allein die Vorstellung, dass Opa jetzt in der Kirche aufgebahrt liegt und später in "der Erde eingegraben wird" machte ihr so zu schaffen, dass sie bei der Oma vor die Toilette kotzte. Wir haben sie nicht mitgenommen zur Beerdigung, sondern sind, als das Grab fertig war, alle zusammen zum Friedhof gegangen. Sie hatte schon früher ein Häuschen getöpfert im Kindergarten, das sollte jetzt für die Seele von Opa als Wohnung dienen, hat sie uns erzählt. Wir haben sie dann machen lassen und besuchen nach wie vor den Opa auf dem Friedhof, wenn wir bei der Oma sind. Für sie ist das besser so. Kennst du das Bilderbuch von Amele Fried "Hat Opa einen Anzug an". Das würde ich zur Trauerverarbeitung empfehlen. LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von MiniMama am 31.12.2005, 10:55 Uhr

Hallo,

für mich gilt auch ein unbedingtes ja (ausser natürlich das Kind möchte ausdrücklich nicht).

Ich selbst wurde mit 7 nicht zur Beerdigung meines Opas mitgenommen und fühlte mich furchtbar: erstens irgendwie schuldig gegenüber dem Opa, zweitens furchtbar ausgeschlossen vom Rest der Familie. Ich fühlte mich nicht für voll genommen.

Was das (vorgebliche) nicht-trauern von Kindern angeht kann ich auch nur dem obigen Beitrag zustimmen: Kinder trauern anders! In meiner Verwandschaft gibt es einen Jungen, der mit 7J. seinen Vater durch Herzinfarkt verlor (er war alleine mit dem Vater zu Hause als es geschah!), bei der Beerdigung wuselte er scheinbar fröhlich zwischen den Leuten und dem geöffneten Sarg herum, spielte während dem Leichenschmaus draussen mit anderen Kids Fußball, etc. etc. Aber natürlich hat er getrauert und zwar sehr sehr tief. Aber eben anders. und zu einem anderen Zeitpunkt.

gruß
minimama

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von Beacleo am 31.12.2005, 23:06 Uhr

Hallo,
meine Tochter (6 Jahre) hat sich am Sterbebett von der Uroma verabschiedet. Beide Kinder (6 und 8) waren bei der Aufbahrung, Trauerfeier und Urnenbeisetzung dabei. Wir haben ihnen alles erklärt und ihnen freigestellt, mitzukommen. Wir bereuen es nicht, sie haben keine schlechten Träume dadurch uns können das ganze besser verstehen, denke ich. Uns hat das Buch "Schaut Oma uns aus dem Himmel zu" geholfen, die Oma hatte Krebs wie unsere Oma.
Beileid und Kopf hoch!
Beacleo

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von Sylvia1 am 02.01.2006, 13:06 Uhr

Hallo,

auch von mir ein eindeutiges JA für die Mitnahme von Kindern dieser Altersklasse zur Beerdigung, zumindest wenn sie die verstorbene Person kannten (wenn auch nicht oft gesehen, bekannt ist bekannt und bei Verwandten finde ich es noch wichtiger, dass die Kinder mitgehen). Auch Kinder brauchen das, um Abschied von dem verstorbenen Menschen nehmen zu können. Im Zweifelsfalle würde ich das Kind immer mitnehmen, auch wenn es noch deutlich jünger ist.

Meine Tochter wird demnächst 8 Jahre alt und war Anfang November das erste Mal auf einer Trauerfeier (meiner Tante) mit. Sie hat meine Tante, da diese 500 km entfernt von uns wohnte (dort war auch die Trauerfeier), auch nicht sehr häufig gesehen. Aber vor 2 Jahren war sie mal bei uns zu Besuch. Und auch wir waren dort 2 mal zu Besuch in den vergangenen Jahren. Meine Tochter erinnerte sich noch gut an sie und sie fand sie sehr lieb, da sie immer an meine Tochter mit gedacht hat (und ihr auch schonmal Kleinigkeiten wíe eine Tafel Schokolade schenkte).

Sie wusste, dass wir nach Stuttgart zur Trauerfeier meiner Tante fuhren und hat es anfangs relativ gefasst (meine Tante war auch über 90 Jahre alt) aufgenommen. Bei der Trauerfeier in der Friedhofskapelle weinte sie dann doch ein bisschen. Sie war aber nicht die einzige, denn die Verstorbene war eine ganz liebe Person, die alle in guter Erinnerung halten werden. Ehrlich gesagt bin ich sogar stolz darauf, dass meine Tochter zu dieser Gefühlsäußerung fähig war, angesichts des Todes der alten lieben Großtante ein paar ehrlich gemeinte Tränen zu vergießen. Sie war übrigens nicht das einzige Kind auf der Trauerfeier. Meine Tante hatte 7 Enkel, die alle mehr oder weniger in meinem Alter sind und die zum größten Teil auch schon eigene Kinder haben. Die waren alle mit dabei, der Jüngste gerade ein paar Monate alt. Von den anwesenden Kindern war meine Tochter die Älteste. Da meine Tante später in der Urne beigesetzt wurde, fand an dem Tag keine Beerdigung, sondern nur die Trauerfeier mit anschließendem Kaffeetrinken statt. Und der Sarg war bereits geschlossen in der Friedhofskapelle, man sah sie also nicht mehr dort liegen (was ich in dem Moment persönlich am "gefühlsintensivsten" finde). Das wußte ich aber vorher nicht.

Viele Grüße & alles Gute

Sylvia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von RenateK am 02.01.2006, 15:14 Uhr

Hallo Mariakat,
unser Sohn war erst 4 als sein Großvater, der Vater meines Mannes, mit 80 Jahren starb. Mein Mann hat ihn nicht mit zur Beerdigung genommen, nicht weil er es nicht wollte, sondern auch rein organisatorsichen Gründen - längere Fahrt, nachher noch Besuch bei der Mutter. Es hat sich nachher rausgestellt, dass auf jeden Fall ein Fehle war - obwohl er den Opa kaum gekannt hat. Er hat tagelang davon geredet, dass er hätte sehen wollen, wie der Opa begraben wird und hat Einzelheiten wissen wollen. Das hat erst dann aufgehört, als wir nach einigen Wochen zum Grab gefahren sind und er das gesehen hat. Ich würde ihn in Zukunft beim Tod von jemandem, den er gekannt hat, immer mitnehmen.
Gruß, Renate

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wir haben uns entschieden...

Antwort von Mariakat am 02.01.2006, 17:07 Uhr

Hallo,
danke für euren Antworten. Sie wird morgen mitkommen. Das wollte sie auch. Falls es ihr zuviel werden sollte, rufe ich meine Schwester an, die mit unserem einjährigen Sohn derweil spazieren geht und sie darf dann gehen. Einen Zwang werde ich ihr auf keinen Fall antun. Der Schwiegervater war schon sehr lange krank und sie hatte keine so enge Beziehung zu ihm, da er auch schon lange im KH war.Da es aber der Opa war, kommt sie mit.
Danke, allseits,
Mariakat

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wir haben uns entschieden...

Antwort von MiniMama am 03.01.2006, 19:39 Uhr

Hallo,

ich glaube Ihr habt genau richtig entschieden.
Und ich denke, es ist für ein Kind gar nicht so schlecht, wenn die erste miterlebte Beerdigung jemand ist, zu dem das Kind eine nicht gar so enge Beziehung hatte. Somit kann man sich schon mal mit dem Thema Sterben vertraut machen, ohne dabei gleichzeitig von den eigenen (Trauer)Gefühlen übermannt zu werden.

Denn alle Kinder sind naturgemäß ab einem bestimmten Alter sehr neugierig auf alles was mit Tod zu tun hat, vor allem weil Erwachsene darüber ja nicht so wahnsinnig gerne reden... Und so kann man eben mal darüber reden ohne gleich einen allzu belastenden Anlass zu haben.

ciao & gruß
minimmama

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beerdigung: waren eure Kinder dabei?

Antwort von asdi am 07.01.2006, 20:25 Uhr

Vorab mal mein Herzlichstes Beileid

Also als mein Schwager vor 2 Jahren bei einem Motorradunfall mit 25 Jahren starb war meine Tochter 5 Jahre. Wir entschieden, daß es besser ist sie nicht am Begräbnis teilhaben zu lassen weil keiner von uns in der Lage gewesen wäre in der ganzen Trauer uns um sie zu kümmern. Also war sie bei einer Bekannten die auf sie aufpasste. Und zum Essen holten wir sie ab.

ICH BEREUE ES HEUTE STARK SIE NICHT MITGENOMMEN ZU HABEN!!!!!!!

Weil sie ihn ja kannte und nicht wirklich von ihm Abschied nehmen konnte.

Aber ich sagte ihr schon damals und auch heute noch wenn sie etwas darüber oder über ihren Onkel wissen will kann sie mich auf alle Fälle fragen.

Ich würde an deiner Stelle sie entscheiden lassen aber ich glaube schon daß sie Abschied nehmen sollte.

Ihr werdet euch sicher richtig entscheiden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.