Röteln (Rubella)

Röteln

© Adobe Stock, Kaspars Grinvalds

Röteln (med. Rubella) sind eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird und weltweit verbreitet ist. 

Nachdem man Röteln nur einmal im Leben bekommen kann, gehört die Erkrankung zu den klassischen Kinderkrankheiten. Bei Kindern verläuft die Infektion meistens harmlos und unauffällig, deshalb wurde der Krankheit lange Zeit keine größere Beachtung geschenkt. Inzwischen weiß man aber, dass eine Rötelninfektion der Mutter während der Schwangerschaft für das ungeborene Kind sehr gefährlich ist. Schwere Missbildungen bis hin zur Fehlgeburt können die Folge sein.

Während die Röteln in anderen Ländern wie USA, Finnland oder Schweden bereits als völlig ausgerottet gelten, ist dieses Ziel bei uns noch nicht erreicht. Deshalb ist sehr wichtig, dass alle Kinder - nicht nur die Mädchen - konsequent gegen diese Krankheit geimpft werden. Auch Frauen mit Kinderwunsch, die sich nicht sicher sind, ob sie über ausreichenden Schutz verfügen, sollten sich impfen lassen.

Ansteckung mit Röteln

Die Rötelnviren siedeln sich in den Schleimhäuten an und verbreiten sich von dort aus durch Tröpfcheninfektion, das heißt also beim Husten, Küssen, Niesen oder durch infizierte Gegenstände. Sie gehen aber auch ins Blut über und können auf diesem Wege von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden.

Die Krankheit bricht etwa 14 bis 21 Tage nach der Ansteckung aus (Inkubationszeit) und zeigt sich dann meist mit einem leichten Hautausschlag. Eine Woche vor bis eine Woche nach Ausbruch des Ausschlages ist der Patient hoch ansteckend.

Symptome bei Röteln

  • Zarter, hellroter Hautausschlag
  • Geschwollene Lymphknoten hinter den Ohren
  • Manchmal Erkältungssymptome, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen

Verlauf von Röteln

Etwa 2 bis 3 Wochen nach der Ansteckung zeigt sich ein zarter, hellroter, fleckiger Hautausschlag. Er beginnt im Gesicht und breitet sich vor dort rasch über den ganzen Körper aus. Nach etwa drei Tagen verschwindet er wieder - ebenfalls zuerst im Gesicht. Gleichzeitig sind die Lymphknoten vor allem hinter den Ohren und am Hinterkopf angeschwollen. Oft wird die Erkrankung von leichtem Fieber, Schnupfen und Kopfschmerzen begleitet.

Der Verlauf einer Rötelnerkrankung kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Vor allem bei Kindern verläuft sie meistens nur leicht und wird in der Hälfte der Fälle gar nicht bemerkt. Etwas schwerer - und mit deutlich mehr Komplikationen - ist der Verlauf bei Jugendlichen und Erwachsenen, vor allem bei Frauen. Sie leiden unter Schmerzen an Finger-, Hand- und Kniegelenken, an Bindehautentzündung und Katarrh. Außerdem schwellen bei Erwachsenen oft die Lymphknoten am ganzen Körper an.

Komplikationen bei Röteln

Bei Kindern sind normalerweise keine Komplikationen zu erwarten. Sehr selten kommt es als Folge zu MittelohrentzündungBronchitis und Hirnhautentzündung - bei Erwachsenen öfter als bei Kindern. Das Hauptrisiko bei Röteln liegt in einer Ansteckung während der Schwangerschaft. Am größten ist die Gefahr in den ersten vier Monaten. Fast zwei Drittel der Babys erleiden dann schwere Schäden wie Herzfehler, Taubheit oder Augenschäden bis zur Blindheit.

Behandlung von Röteln

Nachdem Röteln normalerweise so milde verlaufen, brauchen sie nicht behandelt zu werden. Ruhe, viel Trinken und ein leichtes Schmerzmittel helfen, wenn der kleine Patient doch etwas höheres Fieber hat oder unter Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen leidet.

Bitte halten Sie Ihr Kind vor allem sorgfältig von allen Plätzen fern, wo es eventuell werdende Mütter anstecken könnte!

Vorsorge bzw. Impfung bei Röteln

Auch wenn Röteln im Allgemeinen leicht verlaufen, sollten alle Kinder - auch die Jungs - geimpft werden. Normalerweise geschieht das zusammen mit der Impfung gegen Masern und Mumps (MMR) in 2 Dosen ab dem 12.Lebensmonat. Nur so kann man das Virus langfristig ausrotten und damit Schädigungen von ungeborenen Kindern in Zukunft zu verhindern.

Röteln in der Schwangerschaft

Erkrankt eine Schwangere in den ersten vier Schwangerschaftsmonaten an Röteln, treten bei 60 Prozent der Babys Folgeschäden bis hin zur Fehlgeburt auf. Am höchsten ist das Risiko in den ersten acht Wochen. Ab dem 4. Monat geht es dann deutlich zurück.

Ob die werdende Mutter bereits gegen Röteln immun ist, wird zu Beginn jeder Schwangerschaft getestet. Ist dies nicht der Fall, sollte eine mögliche Ansteckung sehr sorgfältig vermieden werden.

Während der Schwangerschaft sollte nicht gegen Röteln geimpft werden, weil es sich hier um einen sogenannten "Lebendimpfstoff" handelt, der das Baby eventuell schädigen könnte. Idealerweise sollten Sie sich also bei Kinderwunsch bereits im Vorfeld impfen lassen. Zusätzlich sollten Sie während der nächsten drei Monate verhüten. Aber keine Panik, falls Sie "versehentlich" geimpft wurden, solange die Schwangerschaft noch nicht bekannt war. Hier handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bisher ist kein Fall einer Missbildung durch Impfung bekannt geworden!

Wenn Sie allgemeine Fragen zu diesem Thema haben, können Sie diese gern im kinderärztlichen Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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