Notfall: Tipps zur 1. Hilfe bei Kindern

Traurige Verstimmung oder Depression

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Paul krabbelt über den Teppich und schwupps verschwindet ein kleiner, vergessener Legostein seines Bruders im Mund. Sarah will nur nach der nächsten Windel greifen, in dem Moment dreht sich ihr Baby und fällt vom Wickeltisch. Alarmstufe Rot: ein Notfall!

Bei allen Sicherheitsvorkehrungen und allen Dingen, die wir tagein, tagaus hinsichtlich der Kindersicherheit beachten, kann es - meist in Stresssituationen, aber auch im Alltagsgeschehen - doch auch zu Unfällen kommen. Das lässt sich nicht immer vermeiden. Die erste Reaktion ist oft Panik. Aber genau die hilft dir und deinem Kind jetzt nicht weiter.

Auch wenn es schwer ist: Ruhig bleiben!

Im Notfall solltest du dich an drei Grundregeln halten. Diese sind:

  • 1. Ruhig bleiben!
    So schwer es ist, versuch, ruhig zu bleiben! Aufgeregte, panische oder weinende Eltern können nicht angemessen auf die Notsituation reagieren. Nicht nur, dass wertvolle Zeit für das Kind verloren geht. Es wird auch zusätzlich verunsichert und bekommt Angst. Stattdessen solltest du dein Kind beruhigen und trösten
  • 2. Hausapotheke bzw. Verbandskasten griffbereit haben!
    Jede Familie sollte über eine gut ausgestattete Hausapotheke verfügen. Auch ein Erste-Hilfe-Kasten für Unfälle mit Verbandsmaterial kann sich als nützlich erweisen.
  • 3. Notrufe richtig absetzen!
    Die bundesweit und auch in anderen europäischen Ländern gültige Notrufnummer ist die 112. Zögere im Notfall nicht, den Notarzt- beziehungsweise Rettungswagen zu rufen!

Schnell reagieren bei einem Unfall

Der Unfall eines Kindes ist ein Ausnahmezustand. Je nach Situation können unterschiedliche Verletzungen entstehen, wie Platzwunden, Schürfwunden, Schnittwunden, Stichwunden, Prellungen, Quetschungen, Bänder-, Sehnen- oder Muskelrisse, Verätzungen, Verstauchungen, Verbrennungen und Knochenbrüche.

Zu kleinen Unfällen kann es auch mal auf dem Spielplatz oder im Garten beim Toben kommen. Wie du eine Wunde dann richtig behandelst, das erklärt Kinderarzt Dr. Busse: Mama, ich blute! Erste Hilfe bei kleinen Wunden

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Hat das Kind das Bewusstsein verloren, musst du zuerst prüfen, ob es noch atmet und ob sein Puls zu fühlen ist. Ist das Kind bewusstlos, atmet aber noch und du kannst seinen Puls spüren, solltest du es in die stabile Seitenlage bringen. Ist es bewusstlos und atmet nicht mehr, musst du sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.

Vergiftung, Verschlucken und Verbrühung

Bei einer Vergiftung gilt es zunächst, Ruhe zu bewahren. Lass das Kind hinsetzen und ruf den Giftnotruf an. Die Nummern findest du hier: Giftnotruf - schnelle Hilfe bei Verdacht auf Vergiftung. Je nach Art der Vergiftung kannst du anschließend entsprechend den Anweisungen der Experten verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Vergiftungserscheinungen zu lindern und bestenfalls den Giftstoff auszuschwemmen.

Kleine Entdecker nehmen gern alles in den Mund. Das ist gefährlich, selbstverständlich solltest du alles gut kindersicher aufbewahren. Hier bekommst du Tipps, was du tun kannst, wenn dein Kind Kleinteile verschluckt hat: Gefährliche Kleinteile: Vorsicht mit Legosteinchen und Barbieschuhen.

"Bei Verbrühung wäre es das Wichtigste, sofort hinterher mit kaltem/lauwarmem Wasser zu kühlen - also ab unter die Brause mit dem schreienden Kind", empfiehlt Kinderarzt Dr. Busse einer Mama und fügt an: "Lange genug kühlen, natürlich nur so, dass das Kind insgesamt nicht auskühlt." Bei größeren Brandwunden sollten Eltern aber bitte sofort zum Kinderarzt oder in die Klinik fahren, so sein Rat.

Wann sollte ich den Notarzt rufen?

Den Notarzt solltest du immer dann rufen, wenn eine lebensbedrohliche Situation vorliegt. Dazu gehören zum Beispiel Bewusstlosigkeit, Atemnot, starke Blutungen oder bei kleinen Babys auch Durchfall und geringe Flüssigkeitsaufnahme. Bist du unsicher, ob du einen Notarzt rufen solltest oder selbst mit deinem Kind ins Krankenhaus fahren kannst, wendest du dich am besten an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer: 116 117.

Empfehlenswert für (werdende) Eltern: Erste-Hilfe-Kurs für Kinder

Ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für Babys und Kinder ist für Eltern bzw. auch werdende Eltern eine gute Idee. Hier wird ihnen viel Hintergrundwissen vermittelt. Medizinisches Fachpersonal erklärt Wissenswertes über den Körper eines Babys und eines Kleinkinds. Du erfährst beispielsweise, wie man die Vitalfunktionen überprüfen kann und wie stabile Seitenlage und Beatmung funktionieren. So entwickelst du die nötige Sicherheit, um im Ernstfall richtig zu reagieren.


Quellen:
Apotheken-Umschau: Erste Hilfe bei Kindern
Netdoktor: Vergiftung
Schweizerisches Rotes Kreuz: Notfälle bei Kleinkindern
Die Techniker: Unfälle mit Kindern - erste Hilfe Tipps von uns

Zuletzt überarbeitet: August 2023

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