Mumps

Mumps

© Adobe Stock, Kaspars Grinvalds

Mumps (med. Parotits epidemica) ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich bei Kindern, inzwischen aber auch vermehrt bei Jugendlichen und Erwachsenen vorkommt. 

Charakteristisch sind die dicken "Hamsterbacken", die durch eine Schwellung der Speicheldrüsen entstehen. Mumps - vielen auch als Ziegenpeter bekannt - verläuft bei Kindern in der Regel harmlos. Bei männlichen Jugendlichen infiziert das Virus aber häufig die Hoden und kann dadurch zu Unfruchtbarkeit führen. Eine Impfung wird deshalb empfohlen.

Mumps führt normalerweise zu einer lebenslangen Immunität und zählt damit zu den klassischen Kinderkrankheiten. Jungs erkranken insgesamt öfter als Mädchen.

Ansteckung mit Mumps

Mumps wird durch ein Virus übertragen, das durch Tröpfcheninfektion - also beim Husten, Niesen, Sprechen oder Küssen - weitergegeben wird. Die Infektion kann aber auch über Gegenständen erfolgen, etwa durch Spielzeug, das ein infiziertes Kleinkind abgelutscht hat. Stillende Mütter können ihr Baby über die Muttermilch anstecken.

Von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit können 12 bis 25 Tage vergehen, in der Regel bricht die Krankheit nach 16 bis 18 Tagen aus. Ansteckend ist Mumps etwa 3 bis 7 Tage vor und noch bis zu 9 Tage nach dem Anschwellen der Speicheldrüsen. Kinder mit Mumps sollten isoliert werden und frühestens 9 Tage nach Ausbruch der Krankheit, sofern die Symptome abgeklungen sind, wieder den Kindergarten oder Schule besuchen.

Symptome von Mumps

  • Leichtes Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen
  • Hamsterbacke, Ohrenschmerzen, Schmerzen beim Öffnen des Mundes

Verlauf von Mumps

Mumps fängt meist mit leichtem Fieber und Kopfschmerzen an. Das Kind fühlt sich müde und hat keinen Appetit. Anschließend treten zunächst einseitige Ohrenschmerzen auf und es bildet sich eine harte, schmerzhafte Schwellung vor und unter dem Ohr, die durch die Entzündung der Ohrspeicheldrüsen entsteht. Typisch ist dabei das abstehende Ohrläppchen. Einige Tage später schwillt meist auch die andere Wange an. Jegliche Bewegung des Kopfes tut dem Kind jetzt weh, insbesondere das Öffnen des Mundes, das Kauen und Schlucken. Häufig klagt das Kind auch über Bauchschmerzen oder erbricht sich, wenn die Bauchspeicheldrüse mit betroffen ist. Nach etwa 7 bis 9 Tagen klingen die Beschwerden ab.

Komplikationen bei Mumps

Nicht selten geht Mumps mit einer Hirnhautentzündung ("aseptische Meningitis") einher. Diese Form ist allerdings nicht zu verwechseln mit der gefährlicheren bakteriellen Meningitis und bleibt oft sogar unbemerkt. Behandelt werden muss eine Mumps-Meningitis nur in etwa 3 - 15% aller Fälle. Die Symptome sind Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifheit.

Mumps gehört zu den häufigsten Ursachen für Gehörschäden bei Kindern. Nach der Erkrankung sollte also unbedingt ein Hörtest beim Kinderarzt erfolgen!

Komplikationen bei Mumps werden insgesamt häufiger, je älter der Patient ist. Bei etwa einem Drittel der älteren Jungen und Männern führt das Virus zu einer Hodenentzündung (Mumpsorchitis). Sie äußert sich durch einen erneuten Fieberanstieg nach der ersten Woche und eine schmerzhafte Schwellung des Hodens. Eine verminderte Zeugungsfähigkeit kann die Folge sein.

In seltenen Fällen können Mumps-Viren auch verschiedene Organe befallen wie Herz, Nieren, Auge oder Eierstöcke.

Behandlung von Mumps

Gehen Sie mit Ihrem Kind auf jeden Fall zum Kinderarzt um zu klären, ob es sich tatsächlich um Mumps handelt. Denn Mumps ist in seiner Erscheinungsweise sehr unterschiedlich. Eine Therapie gegen das Virus gibt es nicht, man kann nur die Symptome wie Fieber oder Schmerzen lindern. Ihr Arzt kann Ihnen für den kleinen Patienten ein Mittel mit Paracetamol oder Ibuprofen verschreiben.

Bei Fieber sollte Ihr Kind auf jeden Fall zunächst im Bett bleiben. Gegen die Schmerzen helfen warme Umschläge. Oder auch eine lauwarme, halb gefüllte Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen, das man auf die schmerzende Wange legt. Manchen Kindern tun auch kalte Umschläge gut. Probieren Sie es einfach aus.

Ihr Kind sollte - insbesondere bei Fieber - viel trinken. Wenn das Kauen wehtut, können Sie Ihrem Kind das Essen pürieren und durch einen Strohhalm geben. Vermeiden Sie säurehaltige Getränke und Speisen, die die Speicheldrüsen noch zusätzlich anregen.

Impfung bei Mumps

Der sicherste Schutz vor Mumps ist die Impfung, die heute meist in Kombination mit der Masern- und Röteln-Impfung (MMR) durchgeführt wird. Die ständige Impfkommission (STIKO) sieht eine Impfung ab dem 12. Lebensmonat und eine Wiederimpfung im 5. bis 6. Lebensjahr vor. Auch für Jugendliche und Erwachsene, die nicht gegen Mumps immun sind, wird eine Impfung empfohlen.

Mumps in der Schwangerschaft

Bekommt eine Schwangere in den ersten drei Monaten Mumps, so kann das zu einer Fehlgeburt führen. Missbildungen des Ungeborenen oder Frühgeburten sind aber nicht bekannt. Weil es sich bei der Mumps-Impfung um einen sogenannten "Lebendimpfstoff" handelt, wird eine Impfung während der Schwangerschaft oder auch in den drei Monaten davor nicht empfohlen. Sie ist im Zweifelsfall aber auch kein Grund für einen Abbruch.

Wenn Sie allgemeine Fragen zu diesem Thema haben, können Sie diese gern im kinderärztlichen Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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