Lieber Herr Dr. Kniesburges,
darf ich trotzdem nochmals fragen?
MUSS es dann in einer Total-op enden oder gibt es Alternativen? Ich frage, weil ich diese Aussichten nicht so entspannt sehe und zugleich im Deutschen Ärzteblatt zwei Alternativen hierzu gelesen hatte. Können Sie mir Näheres sagen?
Danke.
Mit freundlichen Grüßen,
Eka21
von
eka2
am 02.07.2013, 18:53
Antwort auf:
plazenta prävia totalis mit v.a. prävia increta
Hallo,
prinzipiell kommen bei einer Plazenta inkreta 4 Alternativen in Betracht:
1. Sectio mit Gebärmutterentfernung (das häufigste Vorgehen)
2. konservative Op, d. h. Ausschneiden des Teils der Uteruswand, wo die Plazenta eingewachsen ist. Das wird aber nur in wenigen Fällen möglich sein. Bei einer Plazenta prävia wird es wahrscheinlich nicht gehen.
3. Belassen der Plazenta und Abwarten der spontanen Ausstößung. Auch das ist wahrscheinlich bei einer Plazenta prävia nicht möglich.
4. Versuch die Plazenta vorsichtig durch Nabelschnurzug zu lösen. Falls es gelingt, ohne starke Blutungen zumindest einen Teil der Plazenta zu entfernen, so dass der Muttermund frei ist, dann könnte man sekundär medikamentös versuchen die verbliebenen Reste zu zerstören. Das Risiko ist aber, dass es zu starken Blutungen kommt, die dann eine Gebärmutterentfernung unumgänglich machen würden.
Ich empfehle auf jeden Fall die Entbindung in einem Zentrum, am besten Universitätsklinik.
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 04.07.2013