Sehr geehrter Hr. Dr. Kniesburges!
Ich leide an einer Angststörung die vor der SS mit Medikamenten behandelt wurde. Mit Beginn der "Bastelzeit" habe ich diese abgesetzt, was sich leider seit der 10 SSW als Fehler herausgestellt hat. Ich bin nun in der 33 SSW und immer noch ohne Medikamente, jedoch psychisch mehr als angeschlagen. Zum einen habe ich krankhafte Panik mein Kind durch Unachtsamkeit mit Listerien zu infizieren und dadurch enorme Angst dass das Baby gleich nach der Geburt stirbt (eine Auswirkung der Angststörung sagt meine Psychologin). Zum anderen ist die Angst dass bei der Geburt selbst etwas schief geht enorm. Nun überlege ich ob ich, ob ich aufgrund meiner Angststörung einen Kaiserschnitt machen lassen soll. Ich habe Angst dass ich durch meine innerliche Anspannung und Verkrampfung eine natürliche Geburt verhindere und dann erst recht in Panik gerate. Meine FA rät mir dazu es vaginal zu versuchen. Ich selbst hadere mit mir da ich weiß, dass mein Baby bei einem WKS einfach ohne Vorwarnung und auch zu früh ( bei uns in Ö gibt es in meiner Nähe kein KH dass auf Wehen wartet) herausgerissen wird. Haben Sie Erfahrung mit Angstpatienten und deren Entbindungen? Würden Sie auch sagen ich soll es vaginal versuchen oder wäre ein KS für beide, das Baby (wegen meiner Angst) und mich besser?
Vielen Dank für Ihre Meinung!
Mitglied inaktiv - 16.06.2011, 14:19
Antwort auf:
Angststörung - Geburt mittels Kaiserschnitt
Hallo,
Halten Sie bitte weiterhin Kontakt zu Ihrer Psychologin/Psychiaterin,besonders wenn es Ihnen ohne Medikamente nicht gut geht.
Wichtig ist auch das Wochenbett in dem oftmals alles wieder aufflackert.
Zur Geburt können wir sagen,dass eine Spontangeburt angestrebt werden sollte,besonders hinsichtlich der "Verarbeitung" der Geburt und auch aus dem grund,dass die Komplikationen für Mutter und Kind beim KS höher sind als bei der vaginalen Geburt.
Lassen Sie sich durch den Kopf gehen,ob eine vaginale geburt mit großzügiger Indikation zur PDA nicht angenehmer für Sie wäre....
Grüße
Silke Westerhausen
von
Silke Westerhausen
am 16.06.2011
Antwort auf:
Angststörung - Geburt mittels Kaiserschnitt
Hallo, ich kenne einen ähnlichen Fall durch eine Freundin. Dort wurde auch die Angst mit fortschreitender Schwangerschaft größer. Wohl auch, weil man sich doch ausgeliefert fühlt. Trotzdem hat sie vaginal entbunden. Du wirst bei einer natürlichen Entbindung natürlich mehr gefordert aber hier hilft zum Beispiel auch der Geburtsvorbereitungskurs viel weiter. Je genauer Du bescheid weißt um so weniger Angst musst Du haben. Vielleicht kannst Du auch gemeinsam mit dem Partner so einen Kurs besuchen, er könnte Dich dann zu gegebener Zeit an das Gelernte erinnern und so unterstützen wenn die Angst aufflackert. Ausserdem weißt Du um Deine Angst und dass vieles womöglich irrational ist. Versuche Dich darauf (auch mit dem Partner) vorzubereiten, vielleicht sogar mit Notizen die Du mit zur Entbindung nimmst. Frage wegen alles die Hebammen vor Ort. Was gerade passiert, was gemacht wird. Wenn Dich etwas verunsichert Frage! Alle werden Dir gerne einen Antwort geben. Schau Dir den Kreissaal an damit Du wenn es so weit ist nicht ganz fremd bist. Es gibt immer Führungen wo auch Fragen gestellt werden können.
Und wenn Du natürlich entbunden hast und Deinen kleinen Krümel in den Armen hältst kannst Du Dir mal richtig auf die Schulter klopfen und Dir sagen was Du tolles geleistet hast!
Sollte alles nicht klappen und es Komplikationen geben kann immer noch ein KS gemacht werden. Versuche Dich aber bitte nicht von vorne herein um dieses wunderbare Erlebnis zu bringen!
Viel Erfolg und Mut für alles was Du vor Dir hast!
von
karo09
am 21.06.2011, 14:35