Hallo,
folgendes Problem kurz geschildert:
Hierbei geht es um ein 12-jähriges Mädchen (allerdings geistig wesentlich reifer).
Vater und Mutter trennen sich. Vater ist nur der (Zieh-)Vater seit dem 2-Lebensjahr des Mädchens (wurde aber nicht adopiert).
Der leibliche Vater des Mädchens holt es jedes 2te Wochenende.
Das Mädchen möchte aber nicht zur Mutter, auch nicht zum (leiblichen) Vater, sondern zu ihrem (Zieh-)Vater. Er ist im Schichtbetrieb berufstätig, nicht alkoholabhängig, nicht gewalttägig oder ähnliches. Das Mädchen geht ins Gymnasium und hat bis dato gute Schulnoten. Also ich will damit auch sagen, daß die sozialen Umstände sehr gut sind. Nun meine Fragen:
Ist es rechtlich möglich, daß das Mädchen bei ihrem (Zieh-)Vater bleibt? Kann das Mädchen "gezwungen" werden, gegen ihren Willen, zu ihrem leiblichen Vater zu gehen bzw. zu ihrer Mutter?
Über eine kurze Antwort wäre ich sehr dankbar.
liebe Grüsse
Bettina
Mitglied inaktiv - 24.11.2002, 19:31
Antwort auf:
Trennung, Scheidung
Liebe Bettina,
in der Regel fürchte ich, sieht es schlecht aus für das Kind.Der Ziehvater steht ja in keinem Verhältnis.
Es sei denn, die Eltern stimmen dem zu.
Gruß,
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 26.11.2002
Antwort auf:
Trennung, Scheidung
Hi,
das Mädchen hat ein Umgangsrecht mit ihrem Ziehvater, bzw der Ziehvater ein Umgangsrecht mit der Stieftochter, WENN dieses dem Wohl des Mädchens dient.
Wenn er sich verantwortungsvoll dem Mädchen gegenüber verhalten will, dann sollte er sie nicht in Konflikte bringen und sie unterstützen, dann kann er die Beziehung zum Mädchen aufrecht erhalten und an ihrer Seite stehen.
Im Leben kommt es darauf an, dass Bezugspersonen präsent sind, aber nicht so sehr, wo man schläft.
Er sollte sich also gründlich überlegen, wie alles weiterlaufen soll und dann konsequent danach handeln.... aus meiner Sicht wäre es, den betreuenden elternteil zu unterstützen und für das Mädche da zu sein, aber nicht zu polarisieren und beeinflussen zu wollen.
Gruss
Mitglied inaktiv - 26.11.2002, 16:14