Guten Tag Frau Bader, ich möchte gerne wissen, ob im Krankheitsfall des Kindes wir als berufstätige Eltern uns bei der Krankenkasse melden müssen, wenn der kleine krank ist und einer von uns zu Hause bleiben muss, oder regelt das der ARbeitgeber unmittelbar mit der Krankenkasse.
Dann noch dazu folgende Frage: kann auch mein Mann, der Vollzeit arbeitet, einen Tag bezahlt frei nehmen, wenn das Kind krank ist ? (ich arbeite nur Teilzeit, aber ich darf wegen stressiger Termine nicht fehlen, ich würde meinen Arbeitsplatz ernsthaft gefährden).
Vielen Dank.
Mitglied inaktiv - 11.07.2004, 18:20
Antwort auf:
nochmal krankes Kind und Arbeit
Hallo,
der § 45 Sozialgesetzbuch (SGB) V regelt diese Rechtsansprüche eindeutig. Es besteht nach § 45 Abs. 1 - 3 ein Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber für die Dauer von zehn Arbeitstagen für jedes Kind pro Kalenderjahr. Diese Freistellung ist bei Verheirateten/ Zusammenlebenden der Mutter und dem Vater zu gewähren, d. h., jeder hat Anspruch auf zehn Arbeitstage je eigenes Kind. Als Höchstdauer nennt das Gesetz jedoch maximal 25 Arbeitstage für Mutter und 25 für den Vater, unabhängig von der Kinderzahl. Eine Übertragung von einem Ehegatten auf den anderen ist dabei nicht vorgesehen., sonst würde einer der Arbeitgeber ja benachteiligt werden.
Allerdings sind folgende Voraussetzungen zu beachten: Es muß ärztlich bestätigt werden, daß das Kind der Beaufsichtigung, Betreuung und Pflege bedarf, eine andere im Haushalt lebende Person das Kind nicht betreuen und pflegen kann und schließlich, das Kind darf das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Für die Zeit der Freistellung wird von der Krankenkasse Krankengeld gezahlt, es sei denn, daß durch Tarifvertrag oder Arbeitsvertrag eine Entgeltfortzahlung gewährt wird.
Gruß,
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 13.07.2004