Besseren Rythmus?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Besseren Rythmus?

Hallo liebes Experten-Team :) ich tu mich gerade schwer einen Essensryhtmus mit meinem Sohn, 6 Monate alt, zu finden. Mit der Flasche war das noch relativ einfach aber nach dem wir nun mit Beikost begonnen haben wird's schwierig. Ich habe ihn größtenteils nach Bedarf gefüttert (PRE Milch). Wir hatten ungefähr einen 3-4 Stunden Rythmus. Es gab aber auch genug Tage an den wir ihm auch schon mal nach 1 oder 2 Std was geben mussten. Nun habe ich auch immer wieder das Luxusproblem, dass er durchschläft (ca.20 - 7.30 Uhr, ohne Mahlzeit). Und dann kommt noch dazu, dass er kein guter "Frühstücker" ist  und häufig nach dem Aufstehen nur die halbe Flasche trinkt und nach 1-2 Stunden die andere Hälfte (frisch zubereitet). Nun verzögert sich damit aber unser Mittagsbrei so wahnsinnig nach hinten. Denn 3-4 Stunden später ist oftmals dann erst wieder um 13 oder 14 Uhr. Dann wiederum sind Tage dabei da trinkt er seine Morgenflasche super aus oder kommt nachts einmal und wir sind dann zeitlich so bei 11.30 Uhr bezüglich Mittagsbrei. Wie kann ich einen besseren Rythmus mit ihm bekommen? Ich würde ihm gerne ungefähr zur selben Zeit seinen Mittagsbrei geben aber das ist so wirklich schwierig. Sonst weiß ich auch garnicht genau welche Flasche ich dann mal weglassen soll. Macht es da Sinn auf die 1er umzustellen um einen besseren Trinkrythmus zu bekommen oder gebe ich den Mittagsbrei auch nach Bedarf? Ab und an habe ich auch das Gefühl, dass er ziemlich schnell "voll" ist vom trinken. Und dann erstmal eine Pause braucht und dann weiter trinkt. Er hat leider auch einen Reflux und es kommt mit jedem Bäuerchen ein Schwall Milch mit raus. Kann das auch der Grund dafür sein, dass er die Flasche nicht mit einmal trinkt? Gibt es Tipps gegen Reflux? Mit Brei ist das gerade richtig fies. Bin gerade allgemein etwas ratlos.... Danke für die Hilfe!!!!! :)) viele Grüße

von Vily am 07.01.2020, 09:12



Antwort auf: Besseren Rythmus?

Liebe „Vily“, zunächst einmal ist es immer am besten ein Baby nach seinem Bedarf also nach seinem eigenen Rhythmus zu füttern. Für das Essen wählen Sie grundsätzlich einfach einen Zeitpunkt, zu dem Ihr Sohn munter und ausgeschlafen ist. Müde Babys sind meist weniger experimentierfreudig und geduldig. Bestimmt finden Sie eine Zeit oder ein Zeitfenster, was für Ihren Jungen für einzelne Mahlzeiten besonders angenehm ist und wo er genug Hunger hat. Ist Ihr Sohn am späten Vormittag topfit, dann nur zu. Ist er um 13:00 oder 14:00 Uhr richtig munter, dann besser da. Gehen Sie hier nach Ihrem Gefühl vor. Und liebe „Vily“, Sie können das ja auch wieder umändern. Wenn Sie nun spätvormittags beginnen und es klappt nicht so, dann heißt das ja nicht, dass Sie dabei bleiben müssen. Spielen Sie da ruhig ein wenig hin und her, bis es passt. Keine Sorge, der Essrhythmus ist nicht für alle Zeiten fest eingemeißelt. Das ändert sich noch. Ganz bestimmt. Im Laufe des weiteren Beikostalters wird sich das mehr und mehr dem üblichen Familienrhythmus angleichen. Noch ist Ihr Schatz aber recht jung, da darf es noch „ungeordneter“ zugehen und vor allem nach seinem Bedarf gehen. Bezüglich der Milch kann hinsichtlich des Refluxes eine etwas sämigere Milch wie die HiPP 1 etwas bewirken. Sprechen Sie hierzu bitte auch mit Ihrem Kinderarzt, damit abgeklärt ist, warum Ihr Schatz so spuckt. Meist ist es ohnehin das alterstypische Spucken. Sehr häufig liegt das „Spucken“ bei den Babys daran, dass: diese zu hastig essen und trinken, die Nahrungsmenge zu groß ist und keinen Platz im Magen findet und/oder durch Bewegung Druck aufs Bäuchlein kommt, sei es beim Wickeln, Knuddeln oder später robben, krabbeln… Alles was eben keinen Platz im Bäuchlein fand, kommt wieder hoch. Auch gerne zeitversetzt. Das ist ganz normal. Und dabei kann es Phasen geben, in denen es häufiger passiert. Das legt sich dann auch wieder. Meine Tipps sind: Achten Sie darauf, dass Ihr Junge nicht zu hastig trinkt. Warten Sie immer nach dem Essen so lange, bis Ihr Sohn kräftig aufgestoßen hat, bzw. machen Sie weiterhin zwischendurch eine Pause und geben ihm Gelegenheit zum Bäuerchen. Das hört sich so banal an, aber oftmals steckt in diesem Alter genau das dahinter. Versuchen Sie nach den Mahlzeiten möglichst Ruhe zu geben, Ihren Schatz ruhig zu beschäftigen, den Oberkörper etwas hoch zu lagern. Günstig kann es in manchen Fällen sein, das Baby vor dem Füttern zu wickeln. Einige Kinder reagieren auf Drehen, Aus- und Anziehen so empfindlich, dass Ihnen die Mahlzeit wieder hochkommt. Diese Tipps sehen vielleicht auf den ersten Blick nicht „spektakulär“ aus, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es einiges bewirken wird. Probieren Sie es aus, es lässt sich alles leicht umsetzen. Alles Gute wünscht Doris Plath

von Doris Plath am 08.01.2020