Liebe Fr. Höfel,
mein Sohn ist jetzt 9 Monate alt. Er war eigentlich schon immer ein eher anstrengenderes Baby. Er ist ein sehr aktiver, lebendiger, ungeduldiger, unzufriedener und quengeliger Bub.
Krabbeln und robben tut er noch nicht.
Ich weiß manchmal nicht, wie ich den Tag überstehen soll.
Wenn ich mit ihm am Boden liege und gemeinsam spiele dann funktioniert es auch mal eine halbe Stunde - Stunde. Ansonsten will er am liebsten auf meinem Arm sein. Ich kann mir nicht vorstellen dass das eine Phase ist, weil dafür geht es schon sehr sehr lange (ca. ab dem 4. - 5. Lebensmonat).
Zum Thema Schlaf gibt es folgendes zu sagen.
Wenn er mal einschläft dann schläft er auch, aber das funktioniert gerade nur auf meinem Arm. Kurzzeitig hat es abends auch mal anders funktioniert aber schon sehr lange nicht mehr, inzwischen sind wir wieder beim tragen auf dem Arm angekommen. Im Normalfall braucht er nachts noch 1-2 Flaschen.
Tagsüber findet er auch sehr schwer in den Schlaf. Oder er wacht nach einer halben Stunde wieder auf.
Alleine beschäftigen möchte er sich natürlich nicht.
Ich verstehe ja, dass er ein Nähebedürfnis hat, aber ich kann ihn nicht den ganzen Tag auf meinem Arm herumtragen.
Ich weiß einfach nicht mehr wie wir weitermachen sollen. Ich möchte natürlich seine Bedürfnisse befriedigen und ihn nicht schreien lassen müssen. Aber ich habe auch schön langsam etwas Angst, dass sich das nie ändern wird.
Und was mir richtig Angst macht, er will zu niemandem anderen wie zu Mama, manchmal auch zu Papa. Sobald er in Richtung Oma, Opa, Tante darf, fängt er an zu weinen und beruhigt sich erst wieder wenn er bei Mama oder Papa ist.
Ich dachte es wird mit der Zeit leichter, aber momentan hab ich eher das Gefühl es wird immer schlimmer. Ab April möchte ich wieder mit arbeiten beginnen (40 %), wenn ich nur daran denke wird mir ganz Angst und Bange, denn ab da ist er einen Tag in der Woche bei der einen Oma und den anderen Tag bei der anderen Oma.
Vielleicht schreibe ich noch kurz unseren Tagesablauf:
- zwischen 6 und 7 Uhr aufwachen (zu Mama und Papa ins Bett, kuscheln und spielen bis ca. 7.45 Uhr)
- aufstehen
- 8 Uhr - 8.30 Uhr Flasche Pre ca. 180 ml
- 10.00 Uhr Schlaf - ca. 11:00 Uhr / 11:30 Uhr
- 12:00 Uhr Gemüse/Fleisch/Fisch Brei: ca. 180 Gramm und zum Nachtisch ein paar Löffel Obstmus
- 14:30 Uhr - 15:00 Uhr meistens ein Nachmittagsschlaf von ca. 45 Minuten
- 16:00 Uhr Getreide Obst Brei: 170 Gramm
- 19:00 Uhr 1er Hipp Bio Combiotik ca. 200 ml
- ca. 19:30 Uhr Schlaf
Gegen 0:30 Uhr wacht er meistens auf und möchte eine Flasche (170 ml), trinkt diese im Schlaf und schläft auch meistens weiter
Gegen 4:30 Uhr wacht er meistens wieder auf und möchte erneut eine Flasche (130 ml), trinkt diese im Schlaf und schläft auch meistens weiter bis ca. 6 Uhr oder 7 Uhr.
Wenn die 0:30 Uhr Flasche weg fällt kommt er meistens gegen 3 Uhr. Kommt drauf an ob er eine Flasche oder zwei braucht. Gerade eher zwei.
Den Tipp mit dem Wasser habe ich schon versucht, allerdings wacht er dann nach einer Stunde wieder auf und will etwas zu trinken. Und wenn ich weniger Pulver in die Flasche tu trinkt er es gar nicht bzw. nur ca. 50 ml und dann kommt er nach einer Stunde wieder.
Hat mir jemand einen Tipp?
von
Gutholz
am 05.01.2017, 10:46
Antwort auf:
9 Monate altes Baby nur unzufrieden und quengelig / Frage gerne an alle
Liebe Gutholz,
„Liebe Fr. Höfel,
mein Sohn ist jetzt 9 Monate alt. Er war eigentlich schon immer ein eher anstrengenderes Baby. Er ist ein sehr aktiver, lebendiger, ungeduldiger, unzufriedener und quengeliger Bub.
Krabbeln und robben tut er noch nicht.
Ich weiß manchmal nicht, wie ich den Tag überstehen soll.“
Das Verhalten ist völlig normal! Woran es liegt, kann niemand genau sagen. Wahrscheinlich ist es eine Entwicklung aus Zahnen, Reife, Neuem können und erleben......!
Dieses Alter ist manchmal für Eltern sehr schwierig.
Ihr Kind ist "unglücklich", aber nicht im Sinne von traurig (also Leid geprägt), sondern "unglücklich", weil es nicht so kann wie es will! Meine Oma würde sagen: das Kind is nich Fisch und nich Fleisch!
Tun Sie sich einen Gefallen: legen Sie sich einmal zwanzig Minuten auf den Boden (am besten wenn Ihr Mann da ist und am besten mit Sonnenbrille). Sie bleiben bitte auf dem Rücken liegen, lassen die Brille auf und drehen den Kopf nur nach rechts oder links (nicht den Kopf hochheben) - egal was in Ihrer Wohnung sonst noch passiert (auch wenn das Kind bei Ihrem Mann weint, in der Küche etwas runterfällt, es an der Tür klingelt oder Ihre Mutter die frisch gebügelte Wäsche neu zusammenlegt). Sie können mir glauben, danach verstehen Sie Ihr KInd!
Es will hoch - es geht nicht zügig; es will rum - geht vielleicht nur in eine Richtung; es will weiter- geht nicht; das Kind will Ihr Gesicht sehen- geht nicht, weil Sie völlig aus der Welt sind, sobald Sie um die Ecke verschwinden! Da würde ich auch Alarm machen.
„Wenn ich mit ihm am Boden liege und gemeinsam spiele dann funktioniert es auch mal eine halbe Stunde - Stunde.“ Wenn Ihr Kind eine halbe Stunde Spaß mit Ihnen hat, dann ist das schon eine sehr lange Konzentrationsphase für ein Kind in diesem Alter.
„Ansonsten will er am liebsten auf meinem Arm sein. Ich kann mir nicht vorstellen dass das eine Phase ist, weil dafür geht es schon sehr sehr lange (ca. ab dem 4. - 5. Lebensmonat).“
Siehe oben! Auf Ihrem Arm ist alles perfekt geregelt! Wärme und Nähe – vorhanden. Es passiert etwas – an Mamas Gesichtsausdruck kann das Kind sehen, ob das, was passiert auch okay ist. Das Kind ist in Sicherheit, kann aber alles sehen!
„Zum Thema Schlaf gibt es folgendes zu sagen.
Wenn er mal einschläft dann schläft er auch, aber das funktioniert gerade nur auf meinem Arm. Kurzzeitig hat es abends auch mal anders funktioniert aber schon sehr lange nicht mehr, inzwischen sind wir wieder beim tragen auf dem Arm angekommen. Im Normalfall braucht er nachts noch 1-2 Flaschen.
Tagsüber findet er auch sehr schwer in den Schlaf. Oder er wacht nach einer halben Stunde wieder auf.
Alleine beschäftigen möchte er sich natürlich nicht.“
Versuchen Sie nicht seinen Schlaf zu verlängern, denn das macht nur Frust (weil es eh nicht funktioniert!). Nehmen Sie den Schlaf wie er kommt!
„Ich verstehe ja, dass er ein Nähebedürfnis hat, aber ich kann ihn nicht den ganzen Tag auf meinem Arm herumtragen.“
Besorgen Sie sich ein Tragetuch! Auf dem Rücken getragen, kann er dort gucken, schlafen….!
„Ich weiß einfach nicht mehr wie wir weitermachen sollen. Ich möchte natürlich seine Bedürfnisse befriedigen und ihn nicht schreien lassen müssen. Aber ich habe auch schön langsam etwas Angst, dass sich das nie ändern wird.“ Diese Angst ist unbegründet. Kein Zweijähriger lebt auf dem Arm seiner Mutter!
„Und was mir richtig Angst macht, er will zu niemandem anderen wie zu Mama, manchmal auch zu Papa. Sobald er in Richtung Oma, Opa, Tante darf, fängt er an zu weinen und beruhigt sich erst wieder wenn er bei Mama oder Papa ist.“
Auch hier gilt: Lassen Sie dem Kind sein Bedürfnis. Je weniger Sie versuchen das Kind in irgendwelche Arme zu drücken, umso eher wird die Neugierde siegen oder das Vertrauen gestärkt sein.
Die Erfahrung zeigt: Lasst die Kinder in Ruhe und sie kommen von selber!
„Ich dachte es wird mit der Zeit leichter, aber momentan hab ich eher das Gefühl es wird immer schlimmer. Ab April möchte ich wieder mit arbeiten beginnen (40 %), wenn ich nur daran denke wird mir ganz Angst und Bange, denn ab da ist er einen Tag in der Woche bei der einen Oma und den anderen Tag bei der anderen Oma.“
Fangen Sie jetzt schon an einmal in der Woche dorthin zu gehen. Aber Oma und Opa sollten dann NICHT versuchen das Kind zu bespassen. Es muss einfach bei Ihnen auf dem Arm in dieser neuen Umgebung in Sicherheit sein. Nehmen Sie ein Spielzeug mit, welches bei Oma bleibt. So gibt es für das Kind etwas zu erkennen.
„Vielleicht schreibe ich noch kurz unseren Tagesablauf:
- zwischen 6 und 7 Uhr aufwachen (zu Mama und Papa ins Bett, kuscheln und spielen bis ca. 7.45 Uhr)
- aufstehen
- 8 Uhr - 8.30 Uhr Flasche Pre ca. 180 ml
- 10.00 Uhr Schlaf - ca. 11:00 Uhr / 11:30 Uhr
- 12:00 Uhr Gemüse/Fleisch/Fisch Brei: ca. 180 Gramm und zum Nachtisch ein paar Löffel Obstmus
- 14:30 Uhr - 15:00 Uhr meistens ein Nachmittagsschlaf von ca. 45 Minuten
- 16:00 Uhr Getreide Obst Brei: 170 Gramm
- 19:00 Uhr 1er Hipp Bio Combiotik ca. 200 ml
- ca. 19:30 Uhr Schlaf
Gegen 0:30 Uhr wacht er meistens auf und möchte eine Flasche (170 ml), trinkt diese im Schlaf und schläft auch meistens weiter
Gegen 4:30 Uhr wacht er meistens wieder auf und möchte erneut eine Flasche (130 ml), trinkt diese im Schlaf und schläft auch meistens weiter bis ca. 6 Uhr oder 7 Uhr.
Wenn die 0:30 Uhr Flasche weg fällt kommt er meistens gegen 3 Uhr. Kommt drauf an ob er eine Flasche oder zwei braucht. Gerade eher zwei.
Den Tipp mit dem Wasser habe ich schon versucht, allerdings wacht er dann nach einer Stunde wieder auf und will etwas zu trinken. Und wenn ich weniger Pulver in die Flasche tu trinkt er es gar nicht bzw. nur ca. 50 ml und dann kommt er nach einer Stunde wieder.“
Völlig normal.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 06.01.2017
Antwort auf:
9 Monate altes Baby nur unzufrieden und quengelig / Frage gerne an alle
Hallo,
Ich kann dazu leider nicht viel sagen. Mein kleiner ist erst 4 Monate alt. Allerdings hat eine Bekannte ähnliche Probleme gehabt, was das Krabbeln und Robben und das quenglige angeht. Sie war soweit ich weiss damals bei einem Osteopathen der den beiden sehr geholfen hat.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass uns der Osteopath nach der Geburt sehr geholfen hat ( wurde aber auch mit der Saugglocke nachgeholfen).
Ist vielleicht mal ein Versuch wert?
Hast du das Buch oje ich wachse? Da ist eigentlich immer viel drin zu den Sprüngen und wie lange die ungefähr gehen.
Mein kleiner hat seit ca. 5 Wochen eine Phase in der er fast nur bei mir sein möchte und nur bei mir schläft. Seit zwei Tagen wird das auch wieder besser. Denke manchmal brauchen Babys einfach eine extra Portion Mama ?!
Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Drück dir die Daumen das alles klappt und wünsche dir ganz viel Kraft.
LG
von
DeanRuby
am 05.01.2017, 12:13
Antwort auf:
9 Monate altes Baby nur unzufrieden und quengelig / Frage gerne an alle
Liebe Gutholz,
Wie sehr ich Dich verstehen kann!!
Unser Sohn ist 21 Monate und war NUR am Quengeln in dem Alter. Als kleines Baby hat er extrem viel geschrieen und auch wenn das nach 3-4 Monaten langsam besser wurde, war er gefühlt immer unzufrieden. Es gibt da nichts, was "hilft", also keinen super Ratschlag mit dem das Kind zufriedener wird. Was ich Dir sagen kann ist, dass es aufhört. Er ist vielleicht ein temperamentvolles Kind und wird dann immer eher fordernd und anspruchsvoll sein - so ist meiner jedenfalls. Aber es wird trotzdem leichter, nur nicht auf einen Schlag. Was mir geholfen hat war Gelassenheit. Gib ihm, was er braucht - solange Du kannst. Wenn Deine Arme schlapp machen und Du eine Pause brauchst, nimm sie Dir. Du musst nicht alles perfekt machen für ihn, es ist ok, wenn Du mal ein Bedürfnis nicht sofort erfüllen kannst, das kann er ab. Und je älter er wird, desto besser versteht er das auch und das macht es dann tatsächlich einfacher für Dich.
Ich finde die Idee ihn mal beim Osteopathen durchchecken zu lassen allerdings auch sehr sinnvoll. Es ist immer besser körperliche Probleme auszuschließen. Ich habe auch schon oft von Kindern gehört, denen das enorm geholfen hat, die dann plötzlich gekrabbelt sind oder eben nicht mehr so quengelig waren.
Prinzipiell klingt es aber so als würdest Du alles richtig machen. Du hast vielleicht ein forderndes Kind, das ist super anstrengend, aber auch super schön - diesen Sommer wirst Du auf dem Spielplatz auf der Bank sitzen und gemütlich quatschen während Dein Sohn total darin aufgeht alles zu entdecken und abends völlig k.o.ins Bett fällt.
Ich wünsch Euch alles Gute!
von
Franz_mama
am 06.01.2017, 19:15