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Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: nochmal zur Diskussion unten: Trotz - Konsequenz u.s.w.

Hallo Ihr, Frau Schuster hat zwar darum gebeten, dass Thema hier im Forum nicht weiter zu diskutieren, trotzdem möchte ich Euch einen kleinen Denkanstoß aufschreiben, den ich im Buch "Smart Love" gefunden habe: Nach allgemeiner Ansicht sind Wuntanfälle ein unvermeidliches Kindheitsphänomen. Wenn ein Kind aber die Gewißheit hat, dass die Eltern es verstehen und ihm helfen wollen, glücklich zu sein, ist die Erfahrung, im eigenen Zorn und Elend eingekapselt zu sein, ohne jeden Reiz. Wutanfälle vertragen sich nicht mit der beglückenden Erfahrung, die sich das ärgerliche oder bekümmerte Kind dadurch verschaffen kann, dass es an die Anteilnahme und das Mitgefühl seiner Eltern appelliert. Ein Kind kann durchaus aufwachsen, ohnme einen einzigen Wutanfall zu haben. Natürlich ist jedes Kind hin und wieder missgelaunt und eigensinnig. Jedes Kind wird böse und schreit, wenn es etwas unbedint will und nicht haben kann. Doch nicht jedes Kind wirft sich ausserdem brüllend und kreischend auf den Boden, hält die Luft an, macht Sachen kaputt oder tut anderen weh. Wutanfälle sind Verzweiflungsakte. Sie sind keine wohlkalkulierten Manipulationsversuche. Versuchen Sie, für Ihr Kind nicht weniger, sondern mahr da zu sein, wenn es Wutanfälle hat....... Laut einer weitverbreiteten irrigen Auffassung haben Kleinkinder Wutanfälle, weil sie sich sprachlich noch nicht genügend ausdrücken können. Das Problem liegt aber keineswegs in den kommunikativen Fertigkeiten des Kindes. Denn ein Kind, das sich des lieevollen Verständnisses seiner Eltern sicher ist, bekommt keinen Wutanfall, selbst wenn es sich noch nicht gut mitteilen kann. Es schreit und protestiert, ..... doch nach einer Weile läßt es sich in den Arm nehmen oder versucht erneut, seine Wünsche zu artikulieren. Gerät ein Kind aber völlig außer sich, weil die Eltern nicht zu verstehen scheinen, was es will, so empfindet es aufgrund seiner isherigen Erfahrungen dieses Misslingen der Verständigung als sehr versörend und nicht als eine Schwierigkeit, mit der er es leen oder die es ewältigen kann. Da Kinder nur dann Wutanfälle haben, wenn sie glauben, dass die Eltern sich über sie ärgern, nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen oder sich ihnen auf andere Weise verweigern, versuchen Sie am besten, geduldig und freundlich zu reagieren, wenn die Enttäuschung Ihrtes Kindes überkocht. Machen Sie ihm deutlich, dass Sie für es da sind. Hüten Sie sich vor allem davor, zu Ihrem kreischenden Kind auf Distanz zu gehen....... LG Anda

Mitglied inaktiv - 14.05.2002, 18:49



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und zum Thema Konsequenz noch ein kleiner Nachtrag von mir: Auch Mütter können sich irren, und dann ist es nur fair, wenn man den Fehler einsieht und das Kind dann doch ein Eis bekommt. (wobei ich nicht wüßte, in welchem Fall Eisentzug eine logische Konsequenz wäre.....) LG Anda

Mitglied inaktiv - 14.05.2002, 18:52



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Und, was will man uns hier sagen ?

Mitglied inaktiv - 15.05.2002, 09:30



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hallo anda, schön, dass du auch noch was lesenswertes ausgegraben hast. ich stimme zu, trotzanfälle sind verzweiflungsakte, auf jeden fall nicht kalkuliert und nicht manipulativ (soweit reicht der horizont im trotzalter gar nicht ;-) trotzdem glaube ich, dass kinder je nach persönlichkeit und unabhängig von der art der zuwendung der eltern, unterschiedlich heftig trotzen. so wie du schon an anderer stelle sagtest, die einen sind halt "pflegeleichter", die anderen nicht. lg e.

Mitglied inaktiv - 15.05.2002, 11:57



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