Nachtrag Pasteurisieren

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Frage an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

Frage: Nachtrag Pasteurisieren

Lieber Dr. Costa, ich muss leider nochmal nachfragen, da Sie mich mit Ihrer letzten Antwort bezüglich des Pasteurisierens etwas verunsichert haben. Ich habe nochmal nachgelesen und es wird geschrieben, dass das Pasteurisieren für 70-74 Grad für ein paar Sekunden (15-30) durchgeführt wird, wobei Sie sagten das wäre kein Pasteurisieren? Hier z.b. ein Link; https://www.aid.de/inhalt/milch-verarbeitung-6968.html Dabei ging es mir um den Gouda Käse von Söbbecke den ich immer esse, der ebenfalls so pasteurisiert wird: http://www.soebbeke.de/faqs.html Sie antworteten Sie könnten sich das kaum vorstellen, dass das nur so kurz erhitzt wird. Anscheinend ist das aber wohl das "normale" Pasteurisieren. Möchte auf keinen Fall ein Besserwisser sein, aber verwirrt hat es mich sodass ich mich nochmal belesen habe. Ich bin ja dankbar, dass Sie das alles so geduldsam und cool beantworten, keine Frage! Könnten Sie mir dann einfach nochmal beantworten, ob diese Pasteurisierung ausreicht bezüglich Listerien? Denn ansonsten kann man ja wahrscheinlich gar keinen Käse mehr essen, wenn der immer "nur" pasteurisiert ist. Vg Janini 34 SSW

Mitglied inaktiv - 28.03.2017, 08:27

Beitrag melden Beitrag melden

Antwort auf: Nachtrag Pasteurisieren

Sie haben Recht, das ist "Pasteurisieren", wenn man Milchprodukte so erhitzt. Was ich vielmehr sagen wollte, ist, dass durch die Pasteurisierung Lebensmittel nicht gänzlich keimfrei sind, sondern nur keimarm. Deswegen kann man sie auch nicht sehr lange lagern, weil die Gefahr besteht, dass es zu einer Keimvermehrung und eine Infektion kommt. Das gilt auch für die Aufbewahrung im Kühlschrank. Gouda - Käse ist ein Hartkäse, den Sie in der Schwangerschaft essen dürfen. Aber eines steht fest - ganz ohne Keime ist der Käse nicht, auch nicht der pasteurisierte. Wenig Keime machen aber nichts, weil Sie über körpereigene Immunabwehr verfügen, die damit gut zurecht kommen. Erst "viele Keime" sind problematisch.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 30.03.2017