Hallo Dr.Posth,
meine zweite Frage bezieht sich auf die Geburt unserer Tochter vor 4 Wochen.Unser Sohn(3,5 Jahre) liebt den Säugling abgöttisch.Er war noch nie eifersüchtig oder ähnliches.Das wundert uns ein bisschen,denn sonst hört man ja immer das Gegenteil.Er will die Kleine kämmen,streicheln,eincremen.Sie soll immer neben ihm liegen,damit er sie bei Gelegenheit immer mal küssen kann.Ist das normal? Wir lassen ihn natürlich,aber es wundert uns schon.
Unsere Tochter ist leider mit angeborener Hypothyreose auf die Welt gekommen.Dadurch war sie 5 Tage in der Kinderklinik.Ihr wurde oft Blut entnommen.Sie hat schlechte Venen,darum hat sie natürlich viel geschrien.Diese Blutkontrollen sind natürlich weiterhin nötig.Wie verarbeitet ein so kleiner Säugling so etwas, und was können wir tun ,um ihr das zu erleichtern? Oder lernt sie einfach mit der Stecherei zu leben? Vielen Dank für Ihre Antworten.
LG Andrea
Mitglied inaktiv - 05.09.2005, 13:12
Antwort auf:
Zweite Frage: Keine Eifersucht und Krankenhaustrauma.
Hallo, die bisher ausbleibende Eifersucht zeugt zunächst einmal von einer gut gelungenen Bindung und recht erfolgreichen Loslösung. Allerdings kann etwas Eifersucht noch kommen, wenn nämlich der kleine Säugling mit zunehmendem Lebensalter "raumgreifend" wird und seine Forderungen stellt. Auch stört es die älteren Geschwister schnell, wenn der kleine Nachfolger erst einmal kräftig Unordnung im Kinderzimmer verursacht. Also die bislang gute Beziehung zwischen den Geschwistern wird noch auf eine Probe gestellt werden.
An das viele Blutabnehmen wird sich so schnell kein Kind gewöhnen. Da es leider unvermeidlich ist, kommt es darauf an, daß erstens der Arzt oder die Ärztin versucht, das Trauma so gering wie möglich zu halten und daß zweitens die Eltern mit viel unterstützender Kraft mit dem Kind da hindurch gehen. Leider gibt es dazu keine vertretbare Alternative. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.09.2005