Zahnen und Anhänglichkeit

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Zahnen und Anhänglichkeit

Mein Sohn hat es mit dem Zahnen schwer. schubweise. Darum ist er oft nörgelig und dünnhäutig. Er ist 8 Monate, robbt seit kurzem. Ich habe viele Mittel, die mal mehr, mal weniger helfen. Am besten ist natürlich Nähe. Die ihm auch gebe. Nur ist er z.Z. sehr sehr anhänglich. Kommt zu mir gerobbt, deutet deutlich an, dass er zu mir will, weint. Ich nehme ich dann auf den Arm. Natürlich kann ich das nicht immer, lasse ihn aber nie allein. Bezogen auf das Zahnen alles noch normal. Wenn er derzeit nicht das bekommt, woran er Interesse hat, geht das Weinen auch los. Nachts ist er nun auch wieder 2-3 mal an der Brust (sonst Beikost). Auch unterwegs weint er nun oft mal. Einfach viel. Erhöhte Temp seit 2 Tagen. Alles Zahnen? Muss ich mir sonst noch Gedanken machen? Muss er das „sich selbst bewegen können“ eevtl. auch noch für sich verarbeiten? Ich bin alleinerziehend und komme gut mit meiner Mutterrolle zurecht. Derzeit gehe ich aber an meine Grenzen. (Was er sicher auch spürt)Danke ihnen.

Mitglied inaktiv - 20.02.2012, 07:20

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Antwort auf: Zahnen und Anhänglichkeit

Hallo, die Phase des statomotorischen Fortschritts vor dem Krabbeln ist häufig von Unzufriedenheit gekennzeichntet.Der Säugling spürt jetzt seinen Drang, igendwohin zu wollen, aber noch nicht zu können. Langsam verspürt er dabei auch einen persönlichen Willen, der alleine nicht zu befriedigen ist. So braucht der Säugling verstärkt seine Bindungspersonen, zu denen jetzt auch der Vater gehört, wenn er da ist. Allein erziehende Mütter haben da ein erstes Problem, wenn nicht jemand aus der Familie sozusagen einspringt. Aber dieses alleine "losziehen" des Säuglings verursacht auch Ängste und lässt ihn auch schnell wieder in den Schoß der Mutter zurückkehren. Diese Dinge entspannen sich von alleine, wenn die Motorik vorangekommen ist. Das Willensproblem nimmt dagegen jetzt immer stäker zu (s. meine Texte zu emotionalen Bewusstsein). Aber das sind die normalen Entwicklungsfortschritte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.02.2012

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