Woran erkennt man eine sichere Bindung

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Woran erkennt man eine sichere Bindung

Hallo Dr. Posth, Mein Sohn ist nun 15 Monate alt, vor zwei Wochen war er zum ersten Mal ohne Mama und Papa für 2 h bei seiner Patentante und ihrem 6 Monate älteren Sohn zum spielen,beide kennt er seit seinem 2. Lebensmonat u. sieht sie 1-4 mal die Woche. Beim Abschied war der kleine Mann auf dem Arm der Tante wir sagten ihm tschüß, gaben ihm einen Kuss und sind gegangen. Er hatte dabei keine träne vergossen und ließ sich voll und ganz auf das Erkunden und Spielen mit den beiden ein. Als wir wiederkamen strahlte er uns an, wollte kurz gedrückt werden und dann lief er brabbelnd durch die Wohnung und zeigte uns sämtliche Bücher seines Freundes. Die Woche darauf verlief es genauso. Ansich ja ein Traum. Aber was sagt dieses nicht vermissen über unsere Mutter bzw. Eltern-Kind-Bindung aus? (bisher war er immer sehr anhänglich,folgte mir sobald ich den Raum verließ, erkundete aber selbstbewusst solange ich in der Nähe war)

von rawmom2 am 01.01.2013, 21:07

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Antwort auf: Woran erkennt man eine sichere Bindung

Hallo, Bindung heißt ja, dass das Kind die Geborgenheit und Sicherheit bei seinen Bindungspersonen verinnerlicht. Er trägt sie sozusagen mit sich herum und zehrt von seinem Bewusstsein, mit seinen Eltern auch über größere Distanzen verbunden zu sein (sog. Elternimago in der tiefenpsych. Fachsprache). Insofern braucht er sie in abgesicherten Situationen gar nicht zu vermissen. Sie sind bei Ihm und das macht ihn selbst sicher. Aber das geht nur, wenn die neue Situation durch anerkannte Eratzbezugspersonen abgesichert ist wie in Ihrem Fall durch die Ihrem Sohn wohlbekannte Tante samt dem kleinen Vetter. Sonst hätte der Verlauf so nicht stattfinden können, außer vielleicht bei einem stark vermeidend unsicher gebundenen Kind. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.01.2013

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