Hallo Dr. Posth,
Meine Tochter ist 18 Monate alt und hat immer schlecht geschlafen.
Momentan schläft die Kleine in Ihrem Bett in unserem Zimmer.
Sie geht vollzeit in die Krippe, da ich bereits seit 6 Monaten wieder arbeite.
Am Tag funktioniert alles prima. Sie geht gerne in den Kindergarten, ist sehr offen und aufgeweckt.Gegen 19 Uhr abends lege ich sie ins Bett (wobei sie am Arm einschläft, denn wenn ich Sie in ihr Bettchen lege, dauert es locker 1,5 Stunden bis sie schläft, da sie sich ständig hin und her wälzt obwohl sie todmüde ist und sich selbst am Einschlafen hindert. Sobald ich loslasse oder rausgehe, schreit sie).
Sie wacht mehrmals pro Nacht auf und möchte meinen Finger zum Festhalten haben. Das kann aber 1,5 bis 2 Stunden dauern (ab und zu nur 15 Minuten). Für mich ist es sehr belastend, da ich auch noch abends arbeiten muss und um 5 Uhr aufstehen muss.
Ich möchte dass sie alleine einschläft im eigenen Zimmer.
Benötige dringend Ihren Rat.
Danke im Voraus
von
JuliaHe
am 24.10.2011, 08:03
Antwort auf:
Was kann ich tun damit meine Tochter im eigenen Zimmer alleine einschläft?
Hallo, das Schlafen alleine im eigenen Zimmer entspricht nicht dem Bedürfnis eines 1 1/2 Jahre alten Kindes. D.h. wenn Sie es erzwingen wollen, werden Sie noch größere Probleme bekommen. Sie müssen bedenken, dass erstens Ihre Tochter sich gerade in einem schwierigen Entwicklungsprozess befindet, den man Wiederannäherungskrise nennt (s. gezielter Suchlauf). Zweitens muss sie die Erlebnisse der frühen Fremdbetreuung veranrbeiten, und selbst wenn sie sich dort wohlfühlt, hat sie doch eine erhebliche psychososziale Belastung. Die Kinder unter 2 Jahren müssen Sozialität beweisen ohne dafür reif genug zu sein. Das wird komplett unterschätzt. Diese Problem hat man überall auf der Welt mit der frühen Fremdbetreuung, aber in einigen Ländern wird damit geschickter umgegegangen und in wieder anderen wird es einfach ignoriert. Das wenigste, was man zur Entschärfung des Problems tun kann, ist die emotionale Absicherung des Kindes in der Zeit, in der es zu Hause ist. Davon spielt die Nacht die größte Rolle. Ich denke aber, wenn die Wiederannäherungskrise überwunden ist, und das wird in wenigen Wochen der Fall sein, geht es automatisch besser. Kann Sie Ihr Mann nicht in jeder zweiten Nacht ablösen? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.10.2011