Hallo Dr. Posth, ich habe eine Frage z. Spielverhalten m. T, 4. Leider ist es so, dass sie sich mit nichts alleine beschäftigen kann. Das macht uns oft sehr traurig. Es ist nicht so, dass sie immer alleine spielen muß, im Gegenteil, wir verbringen die Zeit nach Kiga (Ende 14.30) mit Spielen (Gesellsch.spiele od. malen). Wenn sie mal alleine spielen soll/muss, hat sie keinerlei Ideen. Zuviel Spielsachen hat sie m.M.nicht, altersgerechte Dinge (Puppen, Playm., Duplo...). Ich habe Playm. aufgebaut- sie sitzt nur da, spielt mit dem Karton und weiß nicht was tun. Ich finde es schon komisch. Auch wenn eine Kiga-Freundin da ist, hängt sie an mir und spielt kaum mit. Sie ist Einzelkind (nicht bewußt gewählt), ist das da normal?
Wir denken auch manchmal, dass sie evtl. unterfordert ist - sie schreibt schon ganze Wörter, macht manchmal (!) ein Majongg am PC - das löst sie alleine ! - wir haben das Gefühl, sie kann mit ihre Spielsachen nichts anfangen - wie können wir ihr helfen?
Danke, Carmen
Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 06:56
Antwort auf:
Spielverhalten
Stichwort: Spielen
Liebe Carmen, Spielmaterial ist immer nur eine Anleitung für das Kind, ein Spiel zu entwickeln. Das eigentlich Spielen ist ein Fantasieprodukt und erfordert Kreativität. Kinder befruchten sich gegenseitig mit ihrer Kreativität. Insofern ist ein Zusammnbringen der Kinder zum Spiel spätestens ab 3 Jahre sinnvoll und wichtig. Und auch Geschwister befruchten sich natürlich, so dass Kinder mit Geschwistern Vorteile haben.
Kinder, die wenig Fantasie haben, profitieren von Spielen, die den Ablauf vorgeben. Am beliebtesten unter Kindern ist wahrscheinlich das Puzzle. Gut für solche Kinder sind auch Draußen-Spiele, wo es meist um körperlichen Einsatz geht. Spielpartner sind vorausgesetzt.
Aber solche Kinder sind immer wieder auf Beschäftigung angewiesen und brauchen Vorschläge für das, was sie spielen können. Sonst drohen sie in Langeweile ihre Zeit vertstreichen zu lassen und werden sehr anhänglich. Was man erkennen muss ist, wenn die Spielunlust Ausdruck einer seelischen Belastung ist. Unterforderung ist hingegen eher selten ein Grund für Spielunlust. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.11.2009