Frage: Sohn (6J) häufig aufbrausend, schnell wütend

Lieber Herr Dr. Posth, mein Sohn (6J, 1.Kl.) ist häufig aufbrausend und schnell wütend, wenn ihm etwas nicht passt. Es hat - bis auf die Einschulung im Aug. - keine Veränderungen in seinem Leben gegeben. Dieses Verhalten hat er aber auch schon in der Kita-Zeit gezeigt, so dass ich nicht glaube, dass es unbedingt mit der Einschulung zusammenhängt. Er zeigt dieses Verhalten insbesondere beim Spielen mit anderen Kindern. Er hat genaue Vorstellungen, wie ein Spiel gespielt werden soll, wer was sagen (im Rollenspiel) oder machen soll. Naturgemäß haben andere Kinder ihre eigenen Vorstellungen, die nicht immer mit denen meines Sohnes zusammenpassen. Er will dann bestimmen, was nicht immer klappt und dann wird er wütend. Ich möchte im gern dabei helfen zu lernen, mit seiner Wut/Agressionen besser klar zukommen und mit anderen für alle akzeptable Kompromisse zu finden. Wie kann ich das anstellen? Wie kann ich herausfinden, woher seine Wut kommt? Danke für Ihre Tipps. Viele Grüße, Babsore

von Babsorella am 12.11.2012, 08:48



Antwort auf: Sohn (6J) häufig aufbrausend, schnell wütend

Hallo, in der Auseinandersetzung der Kinder mit der Gruppe benötigen sie ein ausreichend hohes Maß an Selbstbewusstsein. Das benötigen Sie deshalb so dringend, weil sie in der Gruppe keinesfall immer ihren Willen durchsetzen können. Vielmehr müssen sie sich mit dem Willen anderer Kinder auseinadersetzen, wobei sie um der Verträglichkeit willen immer wieder zurückzustecken haben. Dabei ist eben viel Selbstbewusstsein nötig, um die empfundene Niederlage ertragen zu können. Können sie die Niederlage aber nicht aushalten, versuchen mit Machtsprüchen dagegen zu halten. Das wiederum macht sie zu eher unbeliebten Mitspielern und es schließt sich eine Art Teufelskreis. Ausgeschlossen werden ist eine weitere Niederlage, die dann durch noch mehr Machtanspruch bekämpft wird usw.. Es mag, dass bei Ihrem Sohn eine Veranlagung zum impulsiven reagieren erschwerend zu allem anderen hinzukommt. Eine solche Veranlgagung zeigt sich bereits im Säuglingsalter. Diese Säuglinge schreien schneller und heftiger. Es kommt jetzt darauf an, gerade diesen Kindern möglichst früh eine großen Entfaltungsspielraum zu bieten und mgölichst wenig machtvoll in ihr Handeln einzugreifen. Meistens geschieht jedoch das genaue Gegenteil, weil man es auch so zugeflüstert bekommt. Und so entsteht schnell ein wütend-aggressives Verhaltensmuster. Man hilft diesen Kindern damit, Sie häufiger einmal beim Rollen- oder auch Regelspiel zu begleiten und ihnen Strategien an die Hand zu geben, die ein friedliches, soziales Spiel ermöglichen. Zu Hause müssen sie genügend Beachtung finden und berechtigte positive Attribution (Selbstzuschreibungen), also viel gerechtfertigtes Lob, erhalten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.11.2012



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