Guten Morgen Herr Dr Posth,
was ist besser für das Kind bzw. die Bindung:
Familienbett,stillen nach Bedarf- aber unruhige Nächte, bis zu 10 mal aufwachen, nicht selten Wachphasen in der zweiten Nachthälfte von 1-2 Std.
Ich normalerweise geduldig aber nach 16 Mon. Schlafentzug öfters streng oder auch lauter im Tonfall, genervt und morgens müde! Ein total schlechtes Gewissen nach solchen Nächten und mache mir Vorwürfe!
Oder ein Kind das einmal geferbert wurde dadurch meist durchschläft, die Mutter hat ruhige Nächte, vergreift sich Nachts nicht im Tonfall, morges ist sie ausgeruht und hat Energie!
Was ist für die Bindung letzendlich besser?
Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit !
von
Helena82
am 18.03.2013, 08:09
Antwort auf:
Schlafen und Bindung
Hallo, so pauschal lässt sich Ihre Frage nicht beantworten. Besser für das Kind ist das Familienbett immer, und eine geduldige Mutter zusammen mit einem engagierten Vater, der die Mutter auch einmal ablöst, besser für die Bindung. Ruhige gemeinsame Nächte stärken grundsätzlich die Bindung. Ich glaube, daran kann kein Zweifel bestehen.
Dagegen steht die Frage, wie geht man mit Schlafproblemen im frühen Kindesalter um. Stillen nach Bedarf im 2. Lebensjahr ist nicht immer aber doch sehr häufig ein großes Problem. Entgegen allen Auffassungen langzeitstillender Mütter rate ich dazu, sich gut zu überlegen, ob man das Stillen außer dem rituellen Einschlafstillen weiter ins 2. Lebensjahr ausdehnen sollte. Man muss den unbedingten Willlen dazu haben und auch die Kraft. Denn jedes Trinken an der Brust in der Nacht programmiert das Wiederaufwachen nach 2 bis 3 Stunden. Nur die Kinder, die als Säuglinge trotzdem länger schliefen, tun es auch nach dem 1. Geburtstag.
Konditionierende Schlafprogramme verbieten sich aus Gründen seelischer Gesundheit wie auch aus ethischen Gründen, denn mit der Angst und Not von Kindern kann darf man keine Erziehung durchführen wollen. Wie man sinnvollerweise nachts abstillt, entnehmen Sie bitte dem gezielten Suchlauf unter "Brustentwöhnung in der Nacht". Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.03.2013