Lieber Herr Posth,
unser Sohn ist 9,5 M. Dank Ritual klappt Einschlafen meist gut, aber er wacht alle 45-90 Min. auf. Dann ist er manchmal durch Streicheln zu beruhigen, aber oft schreit er abrupt los und ist dann muss man Tragen/Stillen. Oft kann er aber sekundenschnell “umschalten”: wenn man das Steckdosenlicht anmacht, quiekt er fröhlich. Wenn man mit ihm zum Fenster geht, lacht er auch plötzlich vergnügt. Drückt er durch das Schreien seinen Willen/Trotz aus oder ist ihm wirklich unwohl? Wie kann er nachts wieder selbst in den Schlaf finden?
Tagsüber isst er gut, aber 200g Brei abends schafft er nicht. Nachts stille ich noch 2x, da trinkt er gierig. Leider trinkt er am Tag kaum (max. 4 Schluck Tee aus Becher), obwohl wir dies immer wieder anbieten. Diverse Flaschen/Sauger/ verweigert er.
Wird er von allein mehr trinken, wenn nachts abgestillt? Oder muss ich mit dem Abstillen warten, bis er von selbst mehr trinkt?
Sollten wir schrittweise nachts abstillen oder auf einen Schlag?
Herzlichen Dank!
von
Tatie
am 13.01.2014, 07:11
Antwort auf:
Schlafen, Abstillen, Trinkverweigerung - wo anfangen?
Hallo, die Zeit um ein 3/4 Jahr herum ist in mancher Hinsicht etwas schwierig. Häufig wird am Tage noch nicht ausreichend gegessen, so dass nachts noch Mahlzeiten fällig sind. Dann kommt der starke motorische Schub dazu, der sich auch nachts in den Traumschlafphasen zuweilen durchsetzt. Viele Säuglinge zahnen in dieser Zeit und die Infekthäufigkeit nimmt zu. All das macht die Nächte nicht ruhiger. Aber Wille oder Trotz sind keine Ursache für lautstarkes nächtliches Erwachen. Da spielt definitiv die Angst eine größere Rolle. Das sehen Sie ja daran, dass sich Ihr Sohn schnell beruhigt und gleich wieder glücklich und zufrieden ist, wenn Sie bei ihm sind und ihn ablenken. Sie sollten aber die Ablenkung nicht zum Wachmacher werden lassen. Ruhiges Herumtragen im Dunkeln ist der Sache förderlicher. Mit der Brustentwöhnung in der Naht können Sie beginnen, sobald das Ernährungsprogramm am Tage noch etwas umfangreicher ist. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.01.2014