Hallo, herzlichen Dank für Ihre Antwort. Dennoch habe ich noch eine Frage:
Sie sagten, dass die panische Angst meines Sohnens vor fremden Leuten usw. evtl. "ein Ergebnis des bisherigen Umgangs mit seinem Fremdeln" ist. Was heißt das genau? Bin ich vielleicht falsch mit meinem Sohn umgegangen? Wie sollte man denn auf das Fremdeln reagieren???
Danke,
Carlotta und Luca
Mitglied inaktiv - 07.01.2004, 13:53
Antwort auf:
Nochmal:Panik vor Fremden
Liebe Carlotta, das kann ich ja nicht wissen. Bisher hat man das Fremdeln der Säuglinge überhaupt nicht richtig beachtet, und es war dem Zufall überlassen, wie Eltern damit umgingen. Da weder Großeltern noch Kinderärztinnen und -ärzte mit diesem Phänomen klar kamen, wurden in der Regel auch nur Ratschläge aus dem hohlen Bauch erteilt. Der schlechteste dieser Ratschläge war der, das Fremdeln zum Anlaß zu nehmen, die Säulinge mit vielen fremden Personen zusammenzubringen, quasi um sie abzuhärten gegen die Fremdheit der Anderen. Das ist natürlich grundfalsch und wenn man ein ängstliches besorgtes Kind hat, dann konnte man mit einem solchen Verhalten diese Säuglinge geradezu in die Panik hineintreiben. Solche Kinder zeigten dann auch bei der beginnenden Loslösung ein eher unsicher gebundenes Verhalten, wobei die anfänglichen Schreibabys offenbar eher ambivalent unsicher reagierten, jene, die später stark fremdelten und unbeachtet blieben ein vermeidend unsicheres Verhalten zeigten (alles nachzulesen bei M.Dornes in die emotionale Welt des Kindes). Ich kann diese Beobachtungen aus meiner Praxis nur bestätigen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.01.2004