Frage:
Mamakind (10 1/2 Monate) an Dr. Post und an alle Mütter
Lieber Herr Dr. Posth!
Ich habe mich mit demselben Problem, das darin besteht, dass Philipp bei niemandem auch nur für eine Stunde bleibt, bereits vor einigen Wochen bei Ihnen gemeldet. Nach einer längeren Pause habe ich meinen Sohn letzte Woche für eine Stunde zu meinen Eltern, die er sehr gut kennt, gegeben. Zehn Minuten nach dem ich weg war hat er zu brüllen begonnen und sich die ganze Stunde nicht mehr beruhigen lassen. Ich bekomme mittlerweile richtige Aggressionen bei dem Gedanken, dass ich nicht einmal für eine Stunde alleine Besorgungen machen kann. Hier nun meine Frage: Soll ich Philipp einfach weiter immer wieder eine Stunde zu meinen Eltern bringen, sodaß er sich daran gewöhnt? Leidet er wirklich oder ist das nur Trotz, das das Gewohnte nicht da ist. Oder ist ihm das (eine Stunde wirkliches Brüllen) einfach wirklich noch nicht zumutbar? Ich bin der Meinung, dass es doch auch im Sinne des Kindes wäre, wenn er endlich einmal verstehen würde, dass man sich auch ohne Mama wohlfühlen kann.
Bitte um Ihre Hilfe!
Vielen Dank
Elisabeth
Mitglied inaktiv - 04.11.2002, 09:40
Antwort auf:
Mamakind (10 1/2 Monate) an Dr. Post und an alle Mütter
Liebe Elisabeth, Sie haben schon mal den einen Fehler gemacht, daß Sie Ihren Sohn nicht nur ihm offenbar doch nicht ausreichend vertrauten Personen überlassen haben, sondern ihn auch noch einer weitestgehend fremden Umgebung ausgesetzt. Sie müssen wissen, daß die Fremdelphase nicht irgendwann schlagartig endet. Sie ebbt nur ab und geht dann in die natürliche Anhänglichkeit über. D.h. Ihr Sohn braucht auch über den ersten Geburtstag hinaus noch eine ganze Weile in seiner Reichweite! Stellen Sie sich darauf besser ein, damit keine ungerechtfertigte Aggression entsteht. Wenn sie Ihren Sohn um Ihrer Aufgaben willen an eine andere Person gewöhnen wollen, dann geht das einstweilen nur bei Ihnen zu Hause und mit ganz liebevollen, zugewandten anderen Menschen. Dafür eigenen sich natürlich die Großeltern. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.11.2002
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Mamakind (10 1/2 Monate) an Dr. Post und an alle Mütter
Hallo Elisabeth,
bei unserem Kleinen, mittlerweile 20 Monate alt, war es genau so. Ich denke, dass es bei manchen Kindern einfach noch zu früh ist sie irgendwo zu lassen, auch wenn es die Lieblingsoma ist. Das heißt nicht, dass ich das nie gemacht habe, manchmal geht es halt nicht anders. Aber es war halt immer mit einer Schreierei verbunden. Bei unserem Kleinen hat sich das seit er etwa 14 Monate alt ist enorm gebessert. Er ist inzwischen viel selbstsicherer geworden und hat irgendwann beschlossen, dass es ihm mit oma und opa auch sehr gut gefällt (wenigstens für ein paar Stunden). Ich glaube man kann das nicht anerziehen. Ein Mamakindchen ist er deswegen noch lange nicht und Trotz ist es bestimmt nicht. Versuche es wenigstens irgendwie positiv zu drehen, an der Situation wirst Du nicht viel ändern können, aber wenn Du fröhlich und positiv weggehst und fröhlich und positiv wieder kommst, ist es bestimmt besser für Dich und für den Kleinen.
Gute Nerven wünscht Dir
Tanya
Mitglied inaktiv - 04.11.2002, 14:40
Antwort auf:
Mamakind (10 1/2 Monate) an Dr. Post und an alle Mütter
Hallo,
ich denke mal, dass dein Sohn noch ziemlich fremdelt. Und deshalb
auch nicht bei bekannten Personen bleibt. Ich finde das auch zu früh.
Mein Großer ist 4,5 Jahre und war bis zum Kindergarten, in den er
seit einem Jahr geht nicht eine Stunde bei anderen. Auch mein Kleiner,
wie deiner 10,5 Monate war noch nie woanders.
Ich habe mir aber noch nie Gedanken über Besorgungen ohne Kinder
gemacht, ganz einfach weil ich niemandes Oma, Opa hierhabe.
Meine Kinder sind immer dabei, ich mach mir garnicht groß Gedanken,
halte ihre Schlaf und Essenszeiten ein und nehme sie mit zum Einkaufen,
Arzt und überall mit hin.
Und es ist völlig unproblematisch.
Alles Liebe
Birgit
Mitglied inaktiv - 05.11.2002, 10:28
Antwort auf:
Mamakind (10 1/2 Monate) an Dr. Post und an alle Mütter
hallo elisabeth,
es geht aber auch anders, denn ich habe meinen sohn bereits seit dem er 1 monat alt war regelmäßig am wochenende zur oma gebracht - ich muss dazu sagen, dass ich sehr am babyblues litt und die ersten wochen kaum zurecht kam, ich war total überfordert, erschüttert und fertig mit meinem leben, dachte es ist nun vorbei mit leben. klingt schlimm, hat sich aber gottseidank nach dem wochenbett geändert und ich konnte aufatmen. ich kann nur immer wieder unserer omi und opi danke sagen,dass sie mich so unterstützen. der kleine mann geht nun regelmäßig einmal im monat übers wochenende zur oma und führt sich dort prächtig. ich weiss,dass es gegner gibt gegen solche einstellung, aber mir tut es gut mal zu verschnaufen und kraft zu sammeln für unseren sohn, mittlerweile ist er auch 10monate alt, hat seine fremdelphase gerade, aber die omi die liebt er überalles! ich kann dich deshalb sehr gut verstehen. jeder braucht mal ein paar stunden für sich. ich wünsch dir deshalb viel glück und durchhaltevermögen, dass es vielleicht bald besser wird.
viele grüße
katja
Mitglied inaktiv - 06.11.2002, 07:25